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Silberband 040 - Dolan-Alarm

Titel: Silberband 040 - Dolan-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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herausdrang.
    »Los«, sagte Rhodan entschlossen. »Es ist zwar ungewöhnlich, aber irgendwann werden die
anderen Denker kommen. Bauen wir unsere Geräte auf.«
    Sie gingen langsam die Schrägrampe wieder hinunter.
    »Ich, der Dreidenker, habe meine Freunde mit parapsychischen Gehirnströmen veranlaßt, an das
Erwachen zu denken«, erklärte Scanion unaufgefordert. »Sie wissen jetzt, worum es geht. Sie
werden kommen und Sie anhören – ohne Vorurteile, ohne Stellungnahme. Zufrieden?«
    Rhodan wandte sich nach ihm um.
    Sie standen jetzt, ein Häufchen Verlorener, in der Mitte der runden Fläche und bildeten
winzige Figuren innerhalb einer riesigen Halle. Die psychologische Ausgangssituation war
ungünstig. Oder günstig, denn sie kamen ja als Bittende.
    »Angenommen, man hört uns ein zweites Mal zu. Was geschieht dann?«
    Der Zwerg lächelte kühl und verhalten.
    »Wir werden miteinander beraten, ob wir Ihnen helfen wollen. Dann werden wir ein
philosophisches System entwickeln, innerhalb dessen Strömungen sich ein Weg finden sollte, der
Ihnen weiterhilft. Vielleicht glückt unser gemeinsames Experiment. Wer weiß?«
    Roi Danton schüttelte fassungslos den Kopf.
    »Bei den Sonnen des Zentrums«, stöhnte er. »Diese Denker scheinen wirklich alle Zeit des
Universums für sich gepachtet zu haben. Das kann Ewigkeiten dauern.«
    »So ist es«, sagte Scanion. »Ein glückliches Leben ist die Frucht vollendeter Weisheit.«
    Rhodan sah zu, wie Roi, Eileen und der Professor die Bildgeräte aufstellten und die Kristalle
sortierten.
    Perry Rhodan setzte sich schließlich fünfzehn Meter von der Gruppe entfernt auf die Kante der
flachen Scheibe, die von der ersten Sitzreihe gebildet wurde. Oro Masut ging in der Halle
spazieren, betrachtete die Lehnen der Sitze und prüfte sie auf ihre Zuverlässigkeit. John
Marshall stand an eine Wand des Eingangslabyrinths gelehnt, hatte die Handschuhe seines
Kampfanzuges ausgezogen und betrachtete unaufhörlich seine Fingernägel. Niemand sprach. Nur der
Zwerg ging langsam in immer größer werdenden Kreisen um die Gruppe herum, die mit den
Gerätschaften beschäftigt war.
    Minuten vergingen.
    Rhodan gähnte. Oro Masut hockte jetzt in seiner Nähe, hatte die Augen geschlossen und die
rechte Hand am Kolben seiner Waffe. Marshall schien inzwischen die Sekunden zu zählen, denn er
sah unbeweglich auf seine Uhr. Es dauerte rund dreißig Minuten, dann kam der zweite der Denker
und Philosophen in den Saal.
    Plötzlich stand er neben Scanion Ocachee.
    Ein dritter folgte.
    Dann wie ein Hagelschauer zwanzig weitere. Sie befanden sich plötzlich von einer Sekunde zur
anderen auf der Platte zwischen den Terranern und betrachteten alles sehr genau. Gespenstisch
war, daß alles völlig lautlos vonstatten ging und niemand ein Wort sprach. Wieder materialisierte
eine Gruppe der Zwerge, deren Gewänder in dem milchigen Licht bei jeder Bewegung zu brennen
schienen.
    Einzelne Sessel bevölkerten sich. Die Zwerge verteilten sich unregelmäßig über die Halle,
blieben aber in der Nähe der inneren Plattform. Vierzig … fünfzig. Wieder erschienen
gleichzeitig fünf oder sechs. Dann geschah eine Weile nichts. Schließlich ging Scanion mit
kleinen trippelnden Schritten auf Rhodan zu, der aufstand und auf den Zwerg hinunterblickte.
    »Wir sind vollzählig, Terraner«, sagte er.
    »Ich soll also das, was ich Ihnen auseinandergesetzt habe, noch einmal erklären?« fragte
Rhodan.
    »Ich bitte darum. Die Grundlage eines jeden Systems ist die Kenntnis aller Dinge.«
    Rhodan nickte entschlossen, obwohl er reichlich müde war.
    »Ich werde tun, was ich kann«, sagte er. »Roi, kann ich mit Hilfe rechnen?«
    »Aber gewiß doch, Sire«, sagte Danton und verbeugte sich übertrieben. »Ich brenne förmlich
darauf.«
    »Ich begrüße die Auserwählten des Volkes der Denker und Philosophen«, begann Rhodan. »Ich bin
hierhergekommen als einer, der eine große Bitte …«
    Es war für die sechs Menschen eine beinahe unerträgliche Belastung.
    Sie waren müde und zermürbt vom Warten. Sie befanden sich in einer Umgebung, die zwar nicht
unvorstellbar fremd, aber fremdartig genug war, um verwirren zu können. Das rätselhafte Verhalten
der kleinen braunhäutigen Männer, die entweder schwiegen oder hochgestochene Grundbegriffe einer
fremdartigen Denkweise von sich gaben, verwirrte sie mehr, als ihnen lieb war. Die Unsicherheit,
ob sie nicht einer Selbsttäuschung erlegen waren, kam dazu. Und

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