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Silberband 040 - Dolan-Alarm

Titel: Silberband 040 - Dolan-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Flugaggregat ein. Er
schoß aus dem Meer und wurde augenblicklich von einer Böe gepackt und davongerissen. Ein
gezieltes Fliegen war völlig unmöglich.
    »Tako!« schrie er. »Olek!«
    Von irgendwoher kam Antwort. Verzweifelt hielt Redhorse nach dem Licht der anderen
Scheinwerfer Ausschau, aber in dieser vollkommenen Dunkelheit war nichts zu erkennen.
    Das Meer schien zu kochen. Brüllend tobte es gegen die Insel an.
    Redhorse wurde wie ein welkes Blatt davongetragen, während er versuchte, an der Stelle zu
bleiben, wo das Floß gekentert war.
    »Oberst!« schrie es in seinem Helmlautsprecher.
    Das war Tako Kakuta.
    »Ich kann Sie nicht sehen«, rief Redhorse. »Ich habe mein Flugaggregat eingeschaltet.«
    »Ich bin im Wasser«, teilte ihm Kakuta mit. »Camaron Olek ist in meiner Nähe. Wir halten uns
an Baumstämmen fest.«
    »So können wir diese Nacht nicht überstehen«, stellte Redhorse mit schonungsloser Offenheit
fest. »Wir müssen an Land, selbst auf die Gefahr hin, daß wir die Opfer irgendeiner Pflanze
werden.«
    »Ich bin sicher, daß die Pflanzen während des Orkans genügend mit sich selbst zu tun haben«,
meinte Kakuta. »Versuchen Sie zu mir zu kommen, damit ich mit Olek und Ihnen auf die Insel
teleportieren kann. Schwimmend oder fliegend werden wir sie bei diesem Unwetter nie
erreichen.«
    Redhorse ließ sich tiefer hinabsinken. Wie sollte er Kakuta in diesem Chaos finden? Vielleicht
waren die beiden Männer hinter der nächsten Welle, ohne daß er sie sah.
    Das Meer umspülte Redhorses Füße, und er ließ sich von seinem Flugaggregat wieder ein paar
Meter höher tragen, wo der Wind nach ihm griff und ihn zu einem wehrlosen Spielball der
Naturgewalten machte.
    Schräg unter ihm blitzte es auf. Oder war es eine Täuschung?
    »Ich schalte meinen Scheinwerfer ständig ein und aus, damit Sie mich leichter finden können!«
rief Tako Kakuta.
    »Ich glaube, ich sehe Sie!« gab der Oberst zurück.
    Das geisterhafte Aufleuchten verschwand, und Redhorses Hoffnungen sanken. Dann tauchte das
Licht wieder auf, scheinbar unendlich weit und doch ein Zeichen von Leben in dieser Wasserwüste.
Redhorse begriff, daß er Kakutas Helmscheinwerfer jedesmal sah, wenn der Mutant auf seinem
Baumstamm von einer Welle hochgehoben wurde. Dann versank das Licht wieder in einem Wellental und
erlosch.
    Redhorse schaltete sein Aggregat auf volle Beschleunigung, aber auch jetzt fiel es ihm schwer,
gegen den Wind anzukommen. Dann war das Licht unmittelbar unter ihm. Er entdeckte ein zweites
Licht, anscheinend nur wenige Meter neben Kakuta. Das mußte Camaron Olek sein. Sein
Helmscheinwerfer blinkte nicht, sondern verbreitete einen stetigen Lichtschein.
    »Ich bin über Ihnen, Tako!« rief Redhorse. »Sehen Sie meinen Helm?«
    »Ja«, antwortete der Teleporter.
    Redhorse ließ sich nach unten sinken und wurde gleich darauf von den aufgewühlten Wassermassen
erfaßt. Er versuchte zu schwimmen, aber es war mehr der Zufall, der ihn auf Kakuta zutrieb.
Endlich griffen seine Hände nach dem Stamm, an dem sich der Mutant festklammerte.
    »Was für eine Nacht!« stöhnte Kakuta. »Und sie ist noch nicht vorüber.«
    Gemeinsam arbeiteten sie sich zu Olek hinüber, der kraftlos an einem dünnen Baumstamm
hing.
    »Wir müssen darauf gefaßt sein, sofort in einen Kampf verwickelt zu werden, wenn wir an Land
materialisieren«, sagte Redhorse.
    Kakuta schlang einen Arm um den Nacken des Cheyenne. Mit dem anderen griff er nach Camaron
Olek.
    »Jetzt!« sagte Tako Kakuta ruhig.
    Und dann teleportierte er mit Redhorse und Olek direkt in die Pflanzenhölle der Insel
hinein.
    Sie materialisierten in einem riesigen Busch, dessen Blätter im Licht der
Helmscheinwerfer blutrot leuchteten. Die Blätter waren fächerförmig, durchmaßen etwa einen halben
Meter und saßen an dicken schwarzen Stielen, die bogenförmig nach oben wuchsen. Die Stiele
begannen zu zittern, und die roten Blätter rollten sich zusammen. Dann begann der Busch langsam
zu rotieren.
    Redhorse hielt sich an einem der Stiele fest. Mit seinem Scheinwerfer leuchtete er nach
oben.
    Der Busch besaß die beachtliche Höhe von fünf Metern. Darüber waren die Umrisse anderer
Pflanzen zu erkennen. Was außerhalb des Busches wuchs, war nicht zu sehen, denn er durchmaß
mindestens dreißig Meter, und seine Blätter waren zu dicht, um einen Blick in den Dschungel zu
gestatten.
    »Warten wir ab, was geschieht«, sagte Redhorse. »Wie geht es Ihrem Bein,

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