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Silberband 040 - Dolan-Alarm

Titel: Silberband 040 - Dolan-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verzichtete jedenfalls auf den geharnischten Protest, der
normalerweise fällig gewesen wäre.
    »Also gut, Nex«, erklärte der Hyperphysiker. »Beantworten Sie bitte meine Frage.«
    »Weder das eine noch das andere ist mir möglich«, entgegnete Nex. »Um hinter die Umhüllung des
Paratronkonverters zu gelangen, müßte ich mich zuerst aus diesem Kontinuum zurückziehen und dann
versuchen, aus dem Überpararaum heraus eine Materieprojektion in den Konverter zu steuern. Bei
der Klarheit dieses Aggregats würden dabei mit Sicherheit unkontrollierbare Effekte auftreten.
Eine schnelle Kernverschmelzung wäre nicht auszuschließen.«
    Ich senkte den Kopf.
    Mit solchen Schwierigkeiten hatte ich nicht gerechnet. Es schien eine typisch terranische
Reaktion zu sein, Wesen aus übergeordneten Räumen auch übergeordnete Fähigkeiten zuzuschreiben.
Wurde man dann eines anderen belehrt, war das Erstaunen groß.
    »Der Kontakt mit dir ist sehr interessant, Perish«, sagte Nex. »Vor allem beweist er mir, daß
nicht nur wir Nex immer wieder den Fehler begehen, andere Wesen falsch einzuschätzen.«
    Pinar Alto lachte. Für den eigenartigen Humor des Haluters mußte es natürlich belustigend
wirken, daß sich hier zwei Lebewesen aus verschiedenen Kontinua begegnet waren, die sich
anfänglich gegenseitig überschätzt hatten.
    Ich dagegen fand es gar nicht erheiternd, daß Nex uns auch nicht helfen konnte.
    »Das habe ich nicht gesagt«, unterbrach Nex meine trübseligen Gedankengänge. »Zwar kann ich
den Paratronkonverter nicht manipulieren, aber das ist nicht notwendig, um euch in die Station
zurückzubringen, an die du denkst, Perish.«
    Ich sprang so hastig auf, daß ich mit dem Schädel gegen die Wandung der Konverterhülle
stieß.
    »Wie kannst du uns helfen, Nex?« drängte ich. »Sprich! Für uns hängt sehr viel davon ab!«
    »Oh …!« entfuhr es dem seltsamen Wesen. »Soeben beginne ich etwas zu ahnen. Natürlich!
Wie könnte es anders sein. Bitte, Perish, öffne deinen Gedankenschirm vollständig. Ich benötige
eine wichtige Information, die offenbar nicht an der Oberfläche deiner Gedanken liegt.«
    Ich hatte keine Ursache, Nex zu mißtrauen. Deshalb entspannte ich mich, um den Rest des
antrainierten Gedankenschirms ganz aufzuheben.
    Nur wenige Sekunden später sagte Nex:
    »Ja, das ist es. Ihr könnt die Zeit nicht manipulieren. Ich kam nur nicht sofort darauf, weil
das für uns Nex ganz selbstverständlich ist. Wir wechseln die Zeitströme wie ihr die
Koordinatenpunkte im Raum.«
    »Ihr beherrscht die Zeitreise?« fragte ich atemlos.
    »Es gibt keine Zeitreise«, berichtigte mich Nex. »Was ihr Zeitreise nennt, ist etwas
grundsätzlich anderes. Doch das würdest du niemals verstehen. Wundert euch bitte nicht, wenn ihr
plötzlich wieder innerhalb der Station steht. Alles, was danach geschah, wird niemals gewesen
sein – bis auf eine Kleinigkeit …«
    Ich grübelte noch darüber nach, wie Nex seine Worte gemeint haben könnte, als die
Umgebung sich plötzlich in milchige Schleier auflöste. Als die Schleier verflogen, schwebte ich
neben Pinar Alto in dem bekannten Antigravschacht, und über uns schien sich der Schacht noch
mindestens hundert Meter weit fortzusetzen.
    Diesmal jedoch wußten wir beide, daß das nicht stimmte. Das stand zwar in krassem Widerspruch
zu Nex' Aussage, daß alles, was nach eben diesem Augenblick geschehen war, niemals gewesen sein
würde, doch wir verzichteten darauf, uns jetzt darüber den Kopf zu zerbrechen.
    Ohne daß wir uns verständigt hatten, taten Pinar Alto und ich das gleiche. Wir schalteten die
Impulsaggregate unserer Kampfanzüge ein und richteten den Impulsausstoß nach oben. Mit hartem
Ruck setzten wir uns abwärts in Bewegung.
    Wenige Meter über uns schloß sich ein Schott.
    Die Falle war zugeschnappt – aber wir befanden uns nicht mehr darin.
    Prompt fing der Haluter wieder an zu lachen. Ich schimpfte vor mich hin, da mir seine
brüllende Heiterkeit allmählich auf die Nerven ging. Aber gegen seine Lautstärke drang meine
Stimme natürlich nicht durch.
    Am Boden des Antigravschachts angekommen, wandten wir uns nach rechts. Wir hüteten uns, zum
Versteck der Gefährten zu eilen, denn sicherlich wurden wir mit empfindlichen Ortungsgeräten
verfolgt. Vielmehr flogen wir mit Hilfe der Impulsaggregate in die entgegengesetzte Richtung, bis
wir eine Maschinenhalle erreichten. Hier schalteten wir die Flugaggregate der Kampfanzüge aus,
machten

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