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Silberband 040 - Dolan-Alarm

Titel: Silberband 040 - Dolan-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kehrt und sprangen in zwanzig Meter weiten Sätzen den Weg zurück. Dabei hofften wir, daß
die Wächter der Hyperraumstation uns weiterhin in der Maschinenhalle wähnten.
    Auf halbem Weg blieben wir stehen und lauschten. Das herrschende Vakuum übertrug natürlich
keine Schallwellen, aber gerade deshalb hätten wir jede Erschütterung des Bodens gefühlt, wie sie
durch die Fortbewegung der Robotraupen erzeugt wurde.
    Eine Weile blieb alles still. Dann spürten wir schwach etwas. Es schien von der Maschinenhalle
zu kommen.
    Alto wandte mir sein Gesicht zu. Die roten Augen des Haluters glühten vor Eifer.
    »Jetzt sollten wir den Vorstoß zur Oberfläche wagen, Terraner!« flüsterte seine Stimme aus dem
Helmempfänger. Wir hatten die Geräte sofort nach unserer Rückkehr auf geringste Sendeleistung
gestellt, damit man unsere Gespräche nicht anpeilen konnte.
    Ich lachte unterdrückt. Dieser Gigant fiel mir zwar oft auf die Nerven, aber er hatte doch
recht gute Ideen. Sein Vorschlag war so recht nach meinem Herzen.
    Erneut schnellten wir uns mit Riesensätzen vorwärts. Auf dem Grund des Antigravschachts
verhielten wir erneut einige Sekunden und richteten die Brustscheinwerfer nach oben. Das Licht
wurde von den metallenen Wänden reflektiert und verschwand dann ganz oben. Folglich gab es dort
eine Öffnung, die unmittelbar an die Oberfläche der Plattform führte.
    Wir stießen uns ab und ließen uns nach oben treiben.
    Diesmal narrte uns keine optische Täuschung. Keine Falle schnappte zu. Unbehelligt schwebten
wir durch die Mündung des Schachts nach draußen. Ich atmete auf, als ich die rotleuchtenden
Entladungen von Hyperenergie wiedersah – und die seltsamen Bauten an der Oberfläche der
Plattform.
    Es war noch gar nicht lange her, da bezweifelte ich, daß wir jemals eine zweite Chance
erhalten würden.
    »Dieser Nex …«, flüsterte Pinar Alto, »… er hatte so etwas wie eine
Materieprojektion in unser Kontinuum geschickt. Was mag mit der Projektion geschehen sein?«
    Genau das fragte ich mich seit unserer Rückkehr in die Station. Das, was Nex als Projektion
bezeichnete, war meiner Ansicht nach so wirklich gewesen, wie etwas nur sein konnte. Ich hatte es
berührt, und es hatte seine Lippen zum Sprechen bewegt. Es mußte also im Sinne der Naturgesetze
dieses Kontinuums körperlich gewesen sein, eine Existenzform, die man etwa als Androiden
bezeichnen könnte, um überhaupt eine Vergleichsmöglichkeit zu bekommen.
    Andererseits war es nicht identisch mit Nex gewesen. Wir hatten keine Ahnung, wie diese
Intelligenz aus dem Überpararaum wirklich aussah.
    Was mochte also aus dem Androiden geworden sein, nachdem Nex sich offenbar wieder in sein
eigenes Kontinuum zurückgezogen hatte?
    Ich konnte diese Frage nicht beantworten und konzentrierte mich wieder auf die Realität.
    Die Wächter der Hyperraumstation schienen uns noch immer in der Nähe der
Maschinenhalle zu suchen. Jedenfalls fand ich keine andere Erklärung dafür, daß wir unbehelligt
bis zum Hauptgebäude der Plattform vordringen konnten.
    Wir standen vor einem wahrhaft gigantischen Bau. Das Fundament bestand aus einem
Pyramidenstumpf von mindestens drei mal drei Kilometer Grundfläche und einer Höhe von
schätzungsweise achthundert Metern. Darauf wölbte sich die größte Kuppel, die wir auf der
Oberfläche der Plattform sehen konnten. Sie schien mit ihrem oberen Drittel mitten im
energetischen Leuchten des Hyperraums zu stehen, was aber logischerweise eine optische Täuschung
infolge der Lichtreflexionen sein mußte.
    »Wenn ich meinen Körper verhärte …«, murmelte Pinar Alto nachdenklich.
    »So etwas hatte ich mir beinahe gedacht«, sagte ich mit beißendem Sarkasmus. »Weshalb ihr
Haluter nur stets mit dem Kopf durch alle möglichen Wände rennen müßt! Meiner Meinung nach dient
er einer anderen Aufgabe.«
    »Kennen Sie einen besseren Weg hinein?« fragte Alto mürrisch.
    »Nein«, gab ich zu. »Aber wir werden einen besseren Weg finden. Sonst wäre es nämlich witzlos
gewesen, die Verfolger abzuschütteln. Jedes gewaltsame Eindringen würde sie wieder auf den Plan
rufen.«
    »Irgendwann werden sie uns doch wieder entdecken«, widersprach der Hyperphysiker.
    Ich lachte humorlos.
    »Irgendwann – ja! Aber so spät wie möglich!«
    Ungeduldig wandte ich mich um und schritt die Außenwand des Gebäudes ab. Ich rechnete uns eine
gute Chance aus, die Tür oder das Luk, oder wie der Eingang sonst aussah, in

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