Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 042 - Das Zeitkommando

Titel: Silberband 042 - Das Zeitkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
kaum noch zu halten. Aufgeputscht und von dem Gedanken beseelt, im Recht zu sein, brach sie auf, um den Transmitter zu stürmen.
    Die Wachtposten waren von der panikerfüllten Masse der andrängenden Flüchtlinge längst hinweggefegt worden. Es herrschte keine Ordnung mehr, und jeder stellte sich gegen jeden. Der Planet Scimor verging im Atomfeuer der Invasoren, aber noch kein einziges Schiff der Maahks hatte Kurs auf Scorcher genommen. Außerdem gab es dort die Rettungszentrale. Selbst wenn Scorcher angegriffen wurde, würden die automatischen Abwehrforts der Rettungszentrale die Feinde vertreiben oder gar vernichten.
    Regothar hatte alle Mühe, seinen Anhängern zu folgen. Er rechnete zwar mit Widerstand, aber zu seinem Erstaunen begegneten sie nur anderen Lemurern aller Berufsschichten, die sich zufällig in der Nähe der Transmitterstation aufgehalten hatten. Es waren auch Wissenschaftler dabei, die schnell davon überzeugt wurden, daß die Schuld an dem ganzen Unglück nur einem einzigen Mann zuzuschreiben war: Nayn Ichtrac.
    Nayn Ichtrac ahnte die Gefahr mehr, als daß er von ihr gewußt hätte. Das Zeitkommando aus der Zukunft war verschwunden, und die Hypnobehandlung Noirs ließ nach. Auch bei Asi Movogt. Ein Rest blieb, aber er genügte nicht, Rhodans Ratschläge bis ins letzte Detail zu befolgen.
    »Stellen Sie die Verbindung zu Hosessos her, Movogt«, befahl Ichtrac. »Und dann versuchen Sie herauszufinden, was mit unseren Leuten ist.«
    Movogt sprach einige Minuten mit der Funkverbindungsstelle, dann sagte er:
    »Die Flucht von Scimor hat begonnen, wie die Fremden es uns voraussagten. Scimor ist verloren. Hosessos hat alle Hände voll zu tun, eine Panik in der Rettungsstation zu vermeiden. Nur ein Transmitter funktioniert, und mit ihm kommen die Flüchtlinge. Keine Elite, wie geplant, sondern jeder, der sich mit Gewalt den Weg zur Sendestation bahnen konnte. Ich fürchte, Meister, auch unsere Feinde werden dabei sein.«
    »Sie meinen Regothar und seine Gruppe?« Nayn Ichtrac zuckte die Schultern und zog die Toga fester um seinen hageren Körper. »Was will er schon, dieser Fanatiker? Kann er seine verrückten Behauptungen denn beweisen?«
    »Ist der Angriff nicht Beweis genug?«
    »Was soll das heißen? Stehen Sie auf meiner Seite oder nicht?«
    »Sie wissen, wo ich stehe, Meister, sonst wäre ich jetzt nicht hier. Aber ich fürchte um das Leben unserer Mitarbeiter, die noch draußen in der Station sind. Wir sollten versuchen, sie in Sicherheit zu bringen. In die Kontrollstation des Transmitters kann niemand eindringen.«
    »Stimmt, Movogt. Wir werden versuchen, sie zu holen, ehe der Mob sie findet. In die Zeittransmitterstation kann niemand eindringen, da stimme ich Ihnen zu. Wir sind hier sicher. Außerdem wird Hosessos bald wieder Ruhe und Ordnung hergestellt haben. Und da niemals ein Schiff der Maahks auf Scorcher landen wird, werden wir alle überleben.«
    Ichtrac ahnte noch nicht, wie sehr er sich irrte.
    Er nahm eine handliche Strahlwaffe aus einem Wandschrank und ging kurz entschlossen zur Tür, die er durch ein Energiegitter abgesichert hatte. Durch einen Knopfdruck schaltete er den Schutzschirm ab und öffnete die Tür.
    Die bisherige Stille der Abgeschiedenheit wurde durch das Schreien verzweifelter Menschen jäh unterbrochen. Draußen in den Gängen der Rettungsstation tobte ein fürchterlicher Kampf. Das Militär versuchte, sich des Pöbels zu erwehren, wurde aber zurückgedrängt. Hosessos, der die Pläne der Aufrührer schnell durchschaut hatte, befahl seinen Soldaten, rücksichtsloser vorzugehen. Das Resultat war ein blutiges Gemetzel, bei dem jeder gegen jeden stand.
    Ichtrac, der sich keiner Schuld bewußt war, versuchte inzwischen, seine Assistenten zu finden. Er fand einige von ihnen – tot. Sie waren erschossen worden, weil sie sich geweigert hatten, den Aufenthaltsort ihres Vorgesetzten zu verraten. Die Soldaten Hosessos' waren zu spät gekommen.
    Aber auch Ichtrac kam zu spät – nämlich zu spät zurück in die Sicherheit seiner Station.
    Bevor er sie erreichen konnte, begegnete er Regothar und einigen seiner Anhänger. Sie erkannten ihn sofort, denn zu oft war sein Gesicht auf den Bildschirmen der Videoschirme von Scimor erschienen.
    »Das ist er!« Einer der Männer hob seine schußbereite Waffe und richtete sie auf den Zeitwissenschaftler. »Erledigen wir ihn …«
    Ichtrac sprang vor und stieß den Angreifer beiseite, ehe er einen Schuß abgeben konnte. Daß er selbst auch

Weitere Kostenlose Bücher