Silberband 042 - Das Zeitkommando
managerkrankes Urlaubsherz sich wünschen kann.«
»Kannst ja mal baden gehen«, schlug Kakuta trocken vor.
Der zum Beutelaffen gestempelte Mausbiber betrachtete die trügerisch schimmernde Oberfläche, auf der sich keine Welle kräuselte. Wie Quecksilber sah die Flüssigkeit aus. Aber das lag wohl in erster Linie an den feinen Nebelschwaden, die über das Tal hinwegzogen und die Sonne abschirmten.
»Ich habe leider keine Zeit«, sagte er.
»Suchen wir uns ein geeignetes Versteck«, schlug Rhodan vor. »Das Schiff muß bald erscheinen. Niemand weiß, wie lange es zur endgültigen Landung benötigte. Habt ihr alles bereit, Tako, Gucky?«
Die beiden Teleporter klopften auf ihre ausgebeulten Spezialtaschen.
»Beste Ware«, versicherte Gucky zuversichtlich. »Mikrobomben mit Zeitzünder, auf drei Minuten eingestellt. Wir müssen uns beeilen, wenn wir die Eier gelegt haben, sonst verbrennen wir uns den Hintern.«
»Dann würdest du wie ein Beutelpavian aussehen«, stellte Noir sachkundig mit einem entsprechenden Blick auf den Mausbiber fest.
Kakuta lachte.
Im gleichen Augenblick flammten am Himmel die ersten Detonationen auf, mehr als fünfzig Kilometer entfernt.
Der Kommandant des havarierten Maahkschiffes rechnete eigentlich nicht damit, auf Scorcher, dem vierten und nun dritten Planeten, Leben vorzufinden. Ziemlich sorglos steuerte er die Methanwelt an, um nach einem geeigneten Landefeld zu suchen.
Um so überraschter mußte er sein, als die automatischen Geschütze zu feuern begannen. Zum Glück funktionierte der Schutzschirm noch, der die ersten Druckwellen ableiten konnte. Trotzdem lagen die Detonationen gefährlich nahe, und der Kommandant gab den Befehl, mit Beschleunigung auszuweichen.
Schon nach wenigen Minuten wurde klar, daß es diese Geschütze nur an einer bestimmten Stelle gab, die ein Gebiet von mehreren Quadratkilometern einschloß. Schon die Anordnung der automatischen Abwehrforts gab dem Kommandanten den entscheidenden Hinweis. Ihm war klar, daß unter der Oberfläche eine große Station der Arkoniden – noch immer glaubte er daran, daß es sich bei den Bewohnern des Systems nur um Arkoniden handeln konnte – verborgen lag.
»Kurs mehr nordöstlich, und dann landen«, befahl er.
Das Walzenschiff donnerte durch die Atmosphäre von Scorcher, etwa achtzig Kilometer über der Oberfläche. Die letzten Atombälle verglühten sehr weit hinter ihm. Es erfolgten keine neuen Explosionen. An einigen Stellen hatte es kleinere Vulkanausbrüche gegeben, aber das spielte nun auch keine Rolle mehr. Der Kommandant würde in der Zeit, die zur Reparatur des Schiffes benötigt wurde, ein Sonderkommando ausschicken, das die Station der Arkoniden angreifen und vernichten mußte.
Ein See, in sanfte Hügel eingebettet, kam in Sicht.
Der Navigator sagte:
»Das linke Ufer ist mehr als fünfzig Kilometer lang und völlig eben. Es würde sich zur Notlandung eignen. Außerdem sind wir hier relativ geschützt. Und der See würde eine angenehme Abwechslung bieten.«
Der Kommandant dachte weniger an die Abwechslung, die Ammoniak einem Methanatmer bieten konnte. Er hatte andere Sorgen.
»Halten Sie den Platz auch für die notwendige Reparatur für geeignet?«
»Natürlich. Und sollte es keine Reparatur mehr geben, weil sie unmöglich ist, finden wir hier alles, was wir zum Überleben benötigen. Ich habe durch die Orter riesige Höhlen festgestellt, die fast den ganzen Hügelring durchziehen.«
Dem Kommandanten war zwar der Gedanke an ein Hierbleiben unangenehm, aber dann dachte er daran, daß sein Schiff das einzige war, das der totalen Vernichtung entgangen war.
»Gut, landen Sie. Glauben Sie, daß wir es schaffen?«
»Wir schaffen es, wenn ich auch nicht garantieren kann, daß es eine glatte Landung wird. Der Antrieb arbeitet unregelmäßig.«
Die Riesenwalze beschrieb einen weiten Bogen, dann setzte sie zur Landung an …
»Jetzt!« sagte Rhodan, der mit seinen Spezialortern das Landemanöver des Maahkschiffes beobachtete. »Sie landen. Und geht kein Risiko ein. Es sind durchaus mehrere Zeitparadoxa möglich, nicht nur eines. Vernichtet das Schiff, und keine Experimente.«
»Keine Sorge«, versicherte Gucky optimistisch. »Wir springen ins Schiff und legen die Bomben ab. Ich habe keine Lust, mich mit Maahks herumzuschlagen, die schon seit zehntausend Jahren tot sind. Sind sie doch, oder?«
»Ja, sind sie. Aber jetzt leben sie noch.«
»Los!« unterbrach Kakuta und sah senkrecht nach oben. »Es ist
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