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Die Heimkehr des Highlanders

Die Heimkehr des Highlanders

Titel: Die Heimkehr des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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1. Kapitel
    Die helle Morgensonne tauchte Glenbharr Castle, den Stammsitz des Clanführers Laird Dòmhnall MacLaughlin und dessen Familie, in ein warmes freundliches Licht; das einzige Geräusch stellte das Klirren von aufeinandertreffenden Schwertklingen dar.
    Von einem der oberen Fenster aus beobachtete Joan MacLaughlin mit einem zärtlichen Lächeln ihren Mann Ewan, der dort unten im Burghof seine morgendlichen Kampfübungen durchführte. Sein Partner war wie meistens Schwager Peader, der mit Ewans Schwester Darla verheiratet war.
    Beide Männer trugen nichts als ihren breacan feile 1 um die schmalen Hüften geschwungen, ihre nackten Oberkörper glänzten schweißnass. Ewans breiter, muskulöser Brustkorb hob und senkte sich kaum, als wäre die Fechtübung nichts als ein munterer Zeitvertreib, während Peader schon nach kurzer Zeit zu keuchen begonnen hatte.
    1 Plaid – Vorläufer des Kilts
    Joans Lächeln erlosch und ein Schatten legte sich auf ihr ebenmäßiges Gesicht, als sich Ewan plötzlich umdrehte und ihr damit den Rücken zukehrte. Die unübersehbaren Wunden, die allmählich vernarbten, stammten von einer Auspeitschung im Fort George, die erst wenige Wochen zurücklag.
    Ewan hatte diese Strafe durch die Engländer zu Unrecht erhalten, und sein Hass auf sie war seit der Entlassung verständlicherweise noch größer geworden als zuvor. Wie alle Hochlandschotten hielt Ewan die Sasannach 2 für Eindringlinge und wollte sich weder ihren Gesetzen unterwerfen noch einem König, der nicht aus Britannien, sondern aus Hannover stammte.
    2 Verächtliche Bezeichnung für Engländer
    Joan, die Zeitreisende, hatte sehr wohl gewusst, dass sie in ständiger Angst um den geliebten Mann leben musste, wenn sie für immer zurück ins Jahr 1731 gehen würde – und doch hätte sie nichts und niemand davon abbringen können, im Herbst 2005 den Zeittunnel ein zweites und letztes Mal zu benutzen. Nur Ewan und seiner Schwester Màiri hatte Joan anvertraut, dass sie und ihre Mutter Marion aus der Zukunft kamen.
    Lodernder Hass stieg in Joan empor, als sie an Robert Milford dachte, den englischen Hauptmann, dem Ewan die Verhaftung und die Auspeitschung zu verdanken hatte, und ihr war bewusst, dass sich Ewan an ihm rächen würde für die Schmerzen und die Schmach, die er ihm zugefügt hatte. Hinterlistig hatte der Hauptmann mit seinem Gehilfen James Allison Joan aufgelauert, mit dem Ziel, sie zu töten und Ewan somit das Liebste zu nehmen.
    Zwei Monate waren seitdem vergangen, und nur Allisons Geständnis und Dòmhnalls Einfluss war es zu verdanken, dass Ewan freigelassen wurde; er war zur Burg zurückgekehrt, kurz nachdem sein Sohn geboren war.
    Joan war glücklich, als sie ihrem stolzen Mann den Jungen, der inzwischen auf den Namen seines Großvaters getauft worden war, jedoch kurz Donny genannt wurde, in den Arm legen konnte – dennoch machte sie sich nichts vor. Die Zeiten waren hart und würden noch härter werden, denn aus der Zukunft wusste sie, dass es zu erbitterten Kämpfen mit den Engländern kommen würde.
    Ein schmerzhaftes Ziehen in ihren Brüsten erinnerte Joan daran, dass Donny gestillt werden musste. Schweren Herzens riss sie sich von dem Bild im Burghof los, raffte die Röcke und eilte ins eheliche Schlafgemach, in dem das Baby in jener Holzwiege schlief, in der auch schon Ewan und seine beiden Schwestern gelegen hatten.
    Donny war bereits wach und schrie aus Leibeskräften, als Joan sich über die Wiege beugte. Sein Gesicht war krebsrot, und erst als seine Mutter ihn vorsichtig aufnahm, verstummte das Schreien.
    »Du wirst einmal so eine kräftige Stimme wie dein Großvater bekommen«, sagte Joan schmunzelnd, küsste Donnys weiches dunkles Haar und öffnete den Ausschnitt ihrer Leinenbluse, der mit einem Seidenbändchen zusammengehalten wurde. Sofort saugte Donny sich gierig fest, sodass Joan leise vor Schmerz aufschrie.
    Früher – in jenem fernen einundzwanzigsten Jahrhundert – hatte Joan nie Kinder haben wollen, als erfolgreiche Karrierefrau hatte sie immer behauptet, für eine Familie keine Zeit zu haben. Aber nun konnte sie sich nichts Schöneres vorstellen, als Mutter zu sein, auch wenn es keine Einmalwindeln, Fertigmilch noch Fläschchen für Babys gab.
    Joan hatte ihren Platz gefunden und sich in ihre Rolle als Ehefrau und Mutter eingefügt, wie es alle Frauen in jener Zeit taten.
    Hingebungsvoll betrachtete sie ihren Sohn, während er zufrieden schmatzte. Man konnte schon jetzt erkennen, dass er die

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