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Silberband 044 - Alarm für die Galaxis

Titel: Silberband 044 - Alarm für die Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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plötzlich ein seltsames Gebilde.
    Es ähnelte einer Blastula, also einer kugelförmigen Anhäufung kugelförmiger Zellen, nur die Dimensionen stimmten nicht. Das Gebilde durchmaß rund vierhundert Kilometer.
    »Das sind Schiffswracks, Sir!« meldete Nash-Nash Oglu erregt. »Kugelraumschiffe, die man miteinander verbunden hat.«
    Aus zehn Kilometer Entfernung erkannte der Kommandant auch auf dem Frontbildsektor der Panoramagalerie Einzelheiten: Ultraschlachtschiffe, Superschlachtschiffe und Kreuzer der Solaren Flotte – oder vielmehr das, was von ihnen übriggeblieben war. Die Terkonitstahlhüllen waren rissig und durchlöchert, zerfetzte Geschütztürme hingen an ihnen, und blasenartig aufgewölbte Stellen deuteten auf Explosionen im Innern hin.
    Ein gigantischer kosmischer Schrotthaufen.
    Die zahlreichen kleinen Reparaturplattformen und das Licht, das stellenweise durch Lecks und Bullaugen fiel, wiesen allerdings darauf hin, daß die Überreste der stolzen Flotte einem neuen Daseinszweck zugeführt werden sollten. Vielleicht wurden sie zu einem Umschlagplatz oder einem Raumhospital umgebaut.
    Die Meldelampe des Hyperkoms flackerte auf.
    Eril Shukento aktivierte das Gerät und meldete sich.
    »Hier SC-22, Captain Bolder. Ich habe Weisung vom Großadministrator, Sie an Bord zu nehmen und nach Lima-Port zu bringen. Um die PANTO PEA wird sich ein Spezialkommando kümmern. Major Shukento.«
    »Wir haben hier rund hundert Schwerverletzte«, sagte Shukento. »Was wird aus ihnen?«
    »Sie werden vorläufig in der Klinik innerhalb des Schrotthaufens da drüben untergebracht. Morgen erscheint das Hospitalschiff VIRCHOW hier und übernimmt sie. Also, machen Sie sich keine Sorgen, Major.«
    Eril Shukento blickte das hellbraune, scharfgeschnittene Gesicht von Captain Bolder genau an und entschied, daß er dem Mann vertrauen konnte. Er übergab das Kommando an seinen Zweiten Offizier. Unterdessen hatte die Space-Jet Bolders an Tunnelschleuse G-8 angelegt.
    Shukento verabschiedete sich von der Besatzung, dann ging er hinüber. Er warf keinen Blick zurück. Die PANTO PEA mochte nach den zermürbenden Hyperschockwellen kein schönes Schiff mehr sein; er hatte dreieinhalb Jahre auf ihr verbracht und sah sie beinahe wie ein lebendes und fühlendes Wesen an, obwohl er genau wußte, daß solche romantischen Gedanken Unsinn waren.
    Die Begrüßung zwischen ihm und Captain Bolder war nur knapp. Während die Space-Jet mit Höchstwerten auf das Doppelsystem Terra-Luna zuraste, berichtete Bolder:
    »Der Großadministrator hat auf so etwas gewartet, Major. Die gewaltige Strukturerschütterung, die durch den Zusammenbruch des Zeitfeldes über dem Enemy-System ausgelöst worden war, muß im halben Universum bemerkbar gewesen sein. Es handelte sich immerhin um eine Art Zeitfeld, wie wir es bisher nicht kannten, und auch nicht für möglich hielten: um ein Zeitfeld, das in die Zukunft gerichtet war.«
    »Aber bei dem Zeitabenteuer des Großadministrators in der lemurischen Epoche gab es doch bereits Zeitverschiebungen in Richtung Zukunft. Anders hätte die CREST damals nicht in ihre Zeit zurückkehren können.«
    Captain Bolder lächelte.
    »Das war etwas ganz anderes, Major. Sie dürfen mir glauben, denn ich bin auf das Problem der Zeitreise spezialisiert. Damals kehrte die CREST lediglich in eine bereits vorhandene Zeit zurück, in ihre eigene Gegenwart, wenn Sie so wollen. Dabei bewegte sie sich zwar auf einer zukunftgerichteten Zeitlinie, doch war das nur möglich, weil sie zuvor den gleichen Weg in die Vergangenheit gegangen war.«
    »Wenn ich Sie richtig verstehe, dann war der Zeitschirm um das Enemy-System etwas gänzlich Neues?« fragte Major Shukento interessiert. »Aber dann … müßte man ja mit entsprechenden Geräten auch weiter in die Zukunft reisen können, Tage, Monate, Jahre – oder Jahrhunderte!«
    »Ihre Ableitung ist verlockend, Major«, erwiderte Captain Bolder. »Doch hat sie nur theoretischen Wert, denn selbst wenn die Geräte der Bestien so etwas zuließen – und wir wissen nicht, ob sie es überhaupt zulassen – würden unsere nahen und fernen Nachfahren es bestimmt nicht gern sehen, wenn ihre ›primitiven‹ Vorväter bei ihnen herumschnüffelten.«
    Shukento lachte, amüsiert über die Vorstellung, wie verhältnismäßig primitive Menschen – im Verhältnis zur fernen Zukunft primitive Menschen – in eben jene ferne Zukunft reisten und die wichtigsten technischen Neuentwicklungen mit zurücknahmen, um so

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