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Silberband 044 - Alarm für die Galaxis

Titel: Silberband 044 - Alarm für die Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sie, Dr. Lieber? Werden sie uns wirklich zu ihrer Heimatwelt bringen?«
    »Natürlich! Wohin sonst? Hören Sie, die Sache ist doch ganz einfach, wenn man sie vom psychologischen Standpunkt aus betrachtet. Nehmen Sie alles, was Icho Tolot herausgefunden hat und was wir sonst wissen, dann haben Sie die wahrscheinliche Mentalität der Uleb. Dann wissen Sie, wie sie handeln müssen, zumindest in einer ganz bestimmten Situation wie dieser. Untereinander pflegen sie nicht den geringsten freundschaftlichen Kontakt. Jeder ist sich selbst der Nächste. Und darum glaube ich, daß sie keine Skrupel kennen, nur an Hilfe für sich selbst denken und dorthin fliegen, wo sie Hilfe erhoffen – nämlich zu ihrem uns unbekannten Heimatsystem.«
    Niemand hatte Dr. Lieber unterbrochen. Roi Danton nickte. Vom Interkomschirm her sagte Gucky nur:
    »Bravo, mein Lieber – ganz meine Meinung!«
    Major Runete hatte ebenfalls aufmerksam zugehört, widmete sich aber nun wieder seinen Instrumenten und der Navigation. Das von der Positronik gezeichnete Bild des Konusraumers hatte sich fast unmerklich verändert.
    »Das Eintauchmanöver ins Einsteinuniversum steht bevor«, sagte der Major ruhig. »Wahrscheinlich kurze Orientierung, und dann geht es weiter. Wir müssen uns zurückhalten, denn wenn sie uns entdecken, dann nur in einer Ruheperiode.«
    Niemand sagte etwas. Jeder starrte gebannt auf die Orterschirme und den normalen Bildschirm, auf dem die Sterne und der Raumer bald wieder auftauchen mußten.
    Und dann war es soweit.
    Die ersten Sterne wurden sichtbar, während auf dem Orterschirm das gezeichnete Bild des Konusraumers allmählich verblaßte. Dann wurde er auf dem normalen Bildschirm sichtbar. Die Entfernung betrug fast zehn Millionen Kilometer, auf jeden Fall zu groß, um ein Objekt wie die Space-Jet optisch zu entdecken. Und da noch immer keine Tastimpulse aufgefangen wurden, stand es fest, daß der Konusraumer mit keiner Verfolgung rechnete.
    »Kursänderung«, sagte Major Runete plötzlich. »Zwar nur eine geringfügige, aber sie führt nicht mehr direkt zur KMW. Vielleicht zu ihrem Nordrand. Das nächste Linearmanöver wird vorbereitet. Wir müssen ebenfalls bereit sein.«
    Roi Danton, Dr. Lieber und die Woolver-Zwillinge verhielten sich schweigsam und ruhig, um Major Runetes Arbeit nicht unnötig zu erschweren. Sie sahen gespannt zu, wie er die nächste Etappe vorbereitete und dann wartete. Seine rechte Hand schwebte über dem Knopf, der die Robotschaltung auslöste.
    Die Kleine Magellansche Wolke, als milchiges Gebilde auf dem Bildschirm erkennbar, wanderte weiter nach links, während der Konusraumer in der Mitte blieb. Sonst waren keine Sterne zu erkennen, nur weit entfernte Galaxien und Sternnebel. Und dann begannen die Umrisse des Konusraumers allmählich zu verschwimmen.
    Die zweite Flugetappe durch den Linearraum begann.
    Es folgten drei weitere, und jedesmal veränderte sich der Kurs.
    Major Runete gönnte sich eine kleine Ruhepause, als die fünfte Etappe begann. Er betrachtete die Aufzeichnungen des positronischen Kursaufzeichners und schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß nicht, Dr. Lieber, Sie mögen ja recht haben mit Ihrer Vermutung, die Bestien handelten unverantwortlich und würden ihrer eigenen Rasse gegenüber keine Rücksicht nehmen, wenn es um ihr Leben geht. Aber eins muß ich doch sagen: So ganz unbedacht handeln sie nicht. Sehen Sie sich den Kurs an. Eine Zickzacklinie zwischen den beiden Magellanschen Wolken. Die ersten drei Etappen führten auf die KMW zu, die vierte hinaus in den Leerraum, und nun zeigt die fünfte wieder zurück auf den Rand der Großen Wolke. Wir kreuzen die Linie der Materiebrücke zwischen den beiden Galaxien in einer Entfernung von rund zweitausend Lichtjahren vom Rand der KMW. Das bedeutet, daß sie uns ganz schön in die Irre führen. Frage meinerseits: Ist das lediglich eine Vorsichtsmaßnahme, oder haben sie doch bemerkt, daß wir sie verfolgen? Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie aus reiner Reiselust einen derartigen Kurs verfolgen.«
    Dr. Lieber ließ sich keineswegs aus der Ruhe bringen.
    »Na, was würden Sie denn an ihrer Stelle tun, Major? Stellen Sie sich das einmal vor und versetzen Sie sich in die Lage der Verfolgten. Ob Sie einen Verfolger bemerken oder nicht, Sie würden in jedem Fall alles tun, um Ihre Spur zu verwischen, auch im Linearraum. Und genau das tun die Bestien auch. Glauben Sie mir, wir wurden nicht bemerkt.«
    »Und der radikale Kurswechsel?«
    Dr.

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