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Silberband 045 - Menschheit am Abgrund

Titel: Silberband 045 - Menschheit am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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fragte er.
    Tipa kicherte.
    »Du kannst mit diesem lebenden Leichnam machen, was immer du möchtest«, sagte sie zu dem Arkoniden.
    Atlan begriff, daß die Piratin einer Sache auf die Spur gekommen war, die von großer Bedeutung für die gesamte Menschheit sein konnte. Nicht nur, daß ein Sergeant der Solaren Flotte desertiert war, sondern vor allem die Umstände, unter denen Tipas Gefangene gestorben waren, wirkten alarmierend auf den Arkoniden.
    Er wandte sich an Saedelaere.
    »Was halten Sie davon, Alaska?«
    Saedelaere sagte: »Zu viele Daten, Sir. Ich muß noch überlegen.«
    Atlan drehte den Kopf in Richtung des Roboters. »Anson?«
    »Ja«, sagte Argyris gedehnt. »Ich glaube nicht, daß das geheimnisvolle Schiff, das Tipa auf Ursus angegriffen hat, zur Flotte des Imperators Dabrifa gehört. Ich sehe auch keine Verbindung zu einem anderen Sternenreich.«
    »Accalauries?« fragte Atlan.
    Argyris schüttelte entschieden den Kopf.
    Atlan bezweifelte es ebenfalls. Wahrscheinlicher war, daß sie zum erstenmal mit einer bisher unbekannten Macht zusammengeprallt waren.
    Die Tatsache, daß diese Macht Kontakt mit einem Deserteur der Solaren Flotte aufnahm, bewies, daß sie an den Geschehnissen innerhalb des Ghost-Systems interessiert war. Zum Glück war Larall nicht mehr dazu gekommen, Einzelheiten zu verraten.
    Aber schon in diesem Augenblick konnte an anderer Stelle ein zweiter Deserteur dem unbekannten Gegner ins Netz gehen.
    Dieser Gedanke alarmierte den Arkoniden. Es mußte sofort etwas unternommen werden. Vor allem mußten sie herausfinden, wer der Gegner war und welche Ziele er verfolgte.
    »Bist du damit einverstanden, wenn ich die Sache jetzt in die Hand nehme?« fragte Atlan die Piratin.
    »Ich hoffe, daß du etwas unternimmst«, versetzte Tipa.
    »Anson«, sagte Atlan zu dem Vario-500. »Sorgen Sie dafür, daß alle Verbindungsmöglichkeiten nach Quinto-Center und ins Ghost-System nur mir zur Verfügung stehen. Außerdem brauche ich ein Dutzend zuverlässige Kuriere.«
    Anson Argyris verschwendete keine Zeit mit einer Antwort, sondern stürmte davon.
    Tipa Riordan maß Atlan und Saedelaere mit kritischen Blicken.
    »Ghost-System«, sagte sie ironisch. »Ich dachte, das gibt's nicht.«
    Antony Larall sah nicht wie ein Deserteur aus. Er war ein sechzigjähriger korpulenter Mann mit rosigen Wangen und schütteren Haaren. Seine Lippen bebten, als Atlan und Alaska Saedelaere die Kabine betraten, in der er gefangengehalten wurde. Es war unverkennbar, daß Larall eine weitere Nervenprobe nicht überstehen würde.
    Der Arkonide zog sich einen Stuhl heran und ließ sich rittlings darauf nieder, wobei er seine Ellenbogen auf die Lehne stützte. Saedelaere blieb stehen. Larall konnte seine Blicke nicht von der Maske des Logikers wenden.
    »Sergeant Antony Larall«, eröffnete Atlan das Verhör. »Sie wissen, wer ich bin?«
    Larall schluckte hörbar. »Ja, Sir.«
    »Von dem, was Sie in den nächsten Minuten sagen, wird es abhängen, ob wir Sie als Verräter an der Menschheit oder als Opfer einer feindlichen Macht behandeln«, sagte Atlan eindringlich. »Denken Sie daran! Lügen sind sinnlos. Sie wissen, daß wir alle Ihre Antworten leicht überprüfen können.«
    »Sie werden mir nicht glauben«, sagte Larall verzweifelt. »Während meiner Laufbahn habe ich mir niemals etwas zuschulden kommen lassen.«
    »Ihre Vergangenheit interessiert uns nicht«, sagte Atlan. »Wichtig ist allein, warum Sie zum Verräter wurden. Schildern Sie uns, was sich an Bord der REDHORSE abgespielt hat.«
    »Es war nicht an Bord der REDHORSE«, begann Larall stockend zu erzählen. »Bei einer Zwischenlandung auf DeFrisackers Planet nutzte ich meinen zehnstündigen Urlaub zu einem Stadtbummel. Meine Kameraden, die mich begleiteten, interessierten sich für das berühmte Robot-Museum in Salartan. Mein Fehler war, daß ich sie nicht zu der Ausstellung begleitete, sondern die Auslagen der großen Geschäfte betrachtete. Ich wollte Geschenke für meine Frau und die Kinder kaufen.« Larall unterbrach sich und befeuchtete die Lippen mit der Zungenspitze. Er war sehr verstört. Es schien ihn anzustrengen, die Ereignisse von damals zu rekapitulieren.
    »Weiter«, drängte Atlan. »Was geschah dann?«
    »Ich betrat ein kleines Teppichgeschäft«, nahm Larall den Faden wieder auf. »Heute glaube ich, daß es kein Zufall war, daß ich jenes Geschäft betrat, denn ich wurde von zwei Männern bedient, die für alles verantwortlich sind, was danach

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