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Cthulhu-Geistergeschichten

Cthulhu-Geistergeschichten

Titel: Cthulhu-Geistergeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cthulhu-Geistergeschichten
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Pickmans Modell
    Die Ratten im Gemäuer
    Die Musik des Erich Zann
    Der leuchtende Trapezoeder
    Das Grauen von Dunwich
    Cthulhus Ruf
    Pickmans Modell
    »Glaub du bloß nicht, ich sei verrückt, Eliot, es gibt ne Menge anderer Leute, die mit weit merkwürdigeren Abneigungen herumlaufen. Nimm doch mal Olivers Großvater, der um keinen Preis in ein Auto steigen würde - warum lachst du nicht über ihn? Und wenn ich persönlich diese verdammte Untergrundbahn nicht ausstehen kann, so ist das meine Sache; und außerdem sind wir ja mit dem Taxi schneller hergekommen. Wenn wir mit der Untergrundbahn gekommen wären, hätten wir den ganzen Hügel von Park Street hinaufgehen müssen.
    Ich weiß, ich bin seit meinem letzten Besuch im Vorjahr eher nervöser geworden, aber halte mir jetzt um Himmels willen keine psychiatrischen Vorlesungen. Ich habe weiß Gott mehr als einen Grund dafür, und muß mich außerdem noch glücklich schätzen, nach all diesen Erlebnissen nicht den Verstand verloren zu haben.
    Gut, wenn du es unbedingt hören willst, warum sollte ich dir nicht alles erzählen?
    Vielleicht ist 'das sogar notwendig, sonst schreibst du mir am Ende wieder besorgte Briefe, weshalb ich nicht mehr im Künstlerclub erscheine und Pickman meide. Jetzt, da er verschwunden ist, gehe ich sogar ab und zu wieder hin, aber dennoch - meine Nerven sind einfach nicht mehr das, was sie waren.
    Nein, ich habe nicht die geringste Ahnung, was aus Pickman geworden ist und will auch nicht darüber nachdenken. Wahrscheinlich vermutest du, daß ich ihn aus einer inneren Eingebung heraus fallengelassen habe. Und damit hast du nicht unrecht. Was aus ihm geworden ist - darüber will ich lieber gar nicht nachdenken. Nach ihm zu forschen ist Sache der Polizei, mag sein, daß sie Glück haben. Bisher haben sie noch nicht einmal herausbekommen, daß er unter dem Namen Peters irgendwo in North End eine Bude gemietet hatte. Ich bin nicht besonders sicher, daß ich sie selbst wiederfände -

    ganz abgesehen davon, daß ich das niemals versuchen würde, nicht einmal am hellen Tag! Ja, ich weiß, oder fürchte zu wissen, wozu er sie gebraucht hatte. Ich werde dir das gleich erklären. Und dann wirst du auch verstehen, warum ich der Polizei davon nichts erzähle. Die würden glatt verlangen, daß ich ihnen den Weg dahin zeige. Das aber brächte ich, selbst wenn ich es könnte, nicht über mich. Es war irgendein Ding dort -
    und seitdem ich das gesehen habe, wage ich mich in keine Untergrundbahn mehr oder, von mir aus lach drüber, in Keller oder sonstige Räume, die unter der Erde liegen.
    Ich hoffe sehr, daß du nicht angenommen hast, ich hätte Pickman aus denselben Gründen fallengelassen, wie sie diese Waschweiber von Dr. Reid, Joe Minot oder Rosworth gegen ihn vorbrachten. Das Morbide in der Kunst schockiert mich keineswegs, und wenn ein Mensch so genial veranlagt ist, wie Pickman es war, fühle ich mich durch seine Bekanntschaft nur geehrt, ganz gleich in welcher Richtung sich sein Werk bewegt. Boston hat niemals einen größeren Maler als Richard Upton Pickman besessen. Das war schon immer meine Überzeugung, ich habe sie nie geändert, bin keinen Zoll breit von ihr abgewichen, selbst nicht dann, als er mir sein Gemälde "Ghoule beim Fraß" zeigte. Das war damals, du erinnerst dich sicher noch daran, als Minot erklärte, er wolle mit ihm nichts mehr zu schaffen haben.Du weißt, es bedarf einer großen, wirklichen Begabung und einer profunden Einsicht in die Natur vieler Dinge, um solche Themen wie ein Pickman malen zu können. Ist doch heutzutage jeder lausige Titelillustrator imstande, Farbe auf die Leinwand zu klatschen, um dann das Ganze meinetwegen "Nachtmahr", "Hexenritt" oder gar "Portrait des Satans" zu nennen; aber nur ein Genie vermag so zu malen, daß das Bild wirklich Furcht erregt und einfach stimmt. Denn nur der wahre Künstler kennt die tatsächliche Anatomie des Grauens oder die Psychologie der würgenden Furcht, deren genaue Linien und entsprechende Farbkontraste und Lichtwirkungen unserem Unterbewußten eine unerklärliche Angst einflößen. Ich brauche dir wohl nicht zu sagen, warum uns ein Füßli zutiefst erschauern läßt, während die billige Titelillustration zu einer Geistergeschichte bloß lächerlich wirkt. Es gibt da irgendwas, was diese Burschen einfangen, etwas aus einer anderen Sphäre, das uns, wenn auch vielleicht nur für einen Augenblick, Einsicht in eben diese andere Sphäre vermittelt. Dore besaß diese Gabe, und

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