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Silberband 045 - Menschheit am Abgrund

Titel: Silberband 045 - Menschheit am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war. Schnell sagte er deshalb: »Das heißt, Sie können beruhigt nach Anchorot zurückkehren, Captain. Ich persönlich werde mich dann um Goratschin kümmern. Er ist mein Freund.«
    Skopins zögerte.
    »Die Entscheidung liegt beim Chef auf Olymp.«
    »Sehr richtig, und der tut genau das, was ich ihm sage«, erklärte Gucky selbstbewußt. »Haben Sie die Landeerlaubnis schon erhalten?«
    »Ja. Wir gehen gleich in die Landebahn. Schon programmiert.«
    Da Goratschin noch besinnungslos war, konnte Gucky nichts anderes tun, als abzuwarten.
    Er saß auf dem Bettrand und stellte Überlegungen darüber an, was das Leben eines Unsterblichen wert war, wenn er einem heimtückischen Anschlag zum Opfer fiel.
    Es war keinen Solar wert.
    Die Klinik der Solaren Abwehr befand sich im Hochhaus. Chesterham hatte dafür gesorgt, daß Spezialärzte zur Verfügung standen, als Goratschin eingeliefert wurde. Captain Skopins wurde noch einmal offiziell aufgefordert, über die Vorkommnisse auf Anchorot ausführlich zu berichten. Diesmal dem Chef der Abwehr auf Olymp.
    So unglaublich die Geschehnisse auch sein mochten, Gucky bestätigte, daß jedes Wort wahr sei. An Skopins' Ehrenhaftigkeit bestand kein Zweifel. Er bekam die Erlaubnis, nach Anchorot zurückzukehren. Auch die Geldmittel zur Einlösung seines Versprechens, das er Jäger Ranchold gegeben hatte, wurden ihm zur Verfügung gestellt. Außerdem versprach der Chef der Abwehr, baldmöglichst einige als Handelsfrachter getarnte Einheiten der Solaren Flotte nach Anchorot zu entsenden.
    Captain Skopins konnte zufrieden sein, und er war es auch.
    Inzwischen waren die ersten Untersuchungen beendet. Das Ergebnis war alles andere als aufmunternd.
    Es war nicht sicher, ob der komplizierte Metabolismus des Doppelkopfmutanten die körperlichen Schäden vertrug. Der rechte Kopf lag im Koma, und niemand konnte voraussagen, ob er jemals wieder daraus erwachte. Iwanowitsch ging es ein wenig besser. Allerdings stellten die Fachärzte schwere Gehirnschädigungen fest. Es galt als sicher, daß er seine Zünderfähigkeiten verloren hatte.
    Aber das spielte keine Rolle. Es galt, das Leben eines treuen Freundes zu retten, der fast anderthalb Jahrtausende lang der Menschheit auf ihrem schweren Weg in die Zukunft zur Seite gestanden hatte.
    »Da kommt nur Mimas in Frage«, schloß der Chefarzt seinen Bericht. »Goratschin muß so schnell wie möglich ins Solsystem gebracht werden. Ich empfehle, daß Sie alles in dieser Richtung vorbereiten.«
    »Schon geschehen«, erklärte ihm der Chef der Abwehr. »Wir erwarten jeden Augenblick eine Bestätigung von Deighton über Kurierbrücke.«
    Gucky hatte sich inzwischen ins Krankenzimmer Goratschins begeben.
    Iwanowitsch Goratschin war bei Bewußtsein.
    Ganz ruhig und behutsam setzte sich Gucky auf einen Stuhl neben dem Bett. Lange sah er in das verbundene Gesicht des Freundes und versuchte, seine Gedanken zu empfangen. Aber da waren keine Gedanken, nur verworrene Gehirnwellenmuster und Psi-Ströme. Das konnte auch für Gucky nicht verwunderlich sein, denn Iwanowitschs Gehirn war so gut wie zerstört. Ein Wunder, daß es überhaupt noch fähig war, den riesigen Körper am Leben zu erhalten.
    »Du mußt ganz ruhig sein, Iwanowitsch – ich bin's, Gucky. Bald wirst du auf der Erde sein.«
    Der Kopf, von dem eigentlich nur der Mund zu sehen war, bewegte sich. Er schien zu nicken, aber das konnte auch eine Täuschung sein. Gucky empfing noch immer keine vernünftigen Impulse, aber ihm war, als wolle Goratschin etwas sagen. Die Lippen zitterten.
    »Nur nicht anstrengen, Iwanowitsch. Später kannst du alles erzählen, das hat Zeit. Bleibe liegen und sprich nicht.«
    Aber Goratschin schien Gucky etwas Wichtiges mitteilen zu wollen. Er versuchte sogar, den Körper ein wenig aufzurichten, was ihm natürlich mißlang. Die Lippen bewegten sich deutlicher, und dann verstand Gucky das erste Wort:
    »… nicht …«
    Das war alles.
    Verzweifelt versuchte Gucky noch einmal, die Gedankenimpulse zu entwirren, aber es blieb vergeblich. Selbst die sonst unveränderlichen Muster stimmten nicht mehr.
    Er näherte sein Ohr bis auf wenige Zentimeter dem Mund des Schwerverletzten. Aber Goratschin schien von seiner Erschöpfung übermannt worden zu sein. Er lag ganz ruhig da und atmete kaum noch. Schon begann Gucky sich ernsthafte Sorgen zu machen, ob er den Freund nicht überanstrengt habe, da begann Iwanowitsch wieder zu flüstern. Diesmal so deutlich, daß Gucky ihn

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