Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 045 - Menschheit am Abgrund

Titel: Silberband 045 - Menschheit am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Sonnensystems verblaßte plötzlich.
    Ein ungeheures Gleißen, heller als die Sonne, breitete sich aus. Zwischen den Riesentürmen auf Merkurs Nordpol glitt ein mehrere hundert Meter durchmessender Energiestrahl hervor. Er war hyperschnell und nicht an Zeit und Raum des Einsteinkontinuums gebunden.
    Er vereinte sich in Gedankenschnelle mit der Sonne des Systems. Das war der kritische Augenblick. Rhodan hörte Robotdurchsagen. Sie waren klar verständlich, gefühllos und rein sachlich.
    Ganz anders klangen die Stimmen der Männer und Frauen, die ihre Meßergebnisse an Waringer weiterleiteten.
    »Hypertronzapfer läuft. Störungen in temporaler Feldspannungs-Außenzone pendeln ein auf Normwert. Gasausbrüche auf der Sonne. Freiwerdende Normalmaterie und -energie wird abgeleitet. Hypertron-Umformer erhalten von der Automatik Grünwert. Energiefluß beginnt. Achtung – Hypertronzapfung steht auf Normal! Energiefluß beginnt …!«
    Waringer wandte den Kopf. Rhodan sah in ein angespanntes Gesicht, in dem nur die Augen zu leben schienen.
    Andere Bildschirme zeigten die Planeten, Monde und Außenstationen. Sie standen tief im Raum.
    Die Hauptschaltmeister der solaren Himmelskörper waren auf den Schirmen zu sehen. Sie gaben nochmals die Meßergebnisse ihrer Stationen durch, obwohl sie von den verschiedenen Positroniken längst abgestrahlt und vom Robotgehirn auf Merkur empfangen worden waren.
    »Schaltzentrale Jupiter. Unsere Empfangsblöcke laufen jetzt einwandfrei. Der Antitemporale-Gleichrichtungs-Konverter reagiert. Energetische Stoßfronten kommen durch. Was ist mit Ihrem Haupt-Gezeitenwandler los? Achtung, ich berichtige. Stoßkontakte lassen nach, der Energiefluß wird gleichmäßig. Gut so, Merkur, wir erhalten von Ihnen volle Normspannung auf Hyperebene. Ende …«
    Hunderte derartiger Meldungen liefen auf Merkur ein. Waringer hörte kaum darauf. Er starrte auf einen runden Spezialschirm, auf dem die Vorgänge als energetische Reliefzeichnung optisch erkennbar wurden.
    Pluto bekam noch keine volle Temporalspannung. Die Monde Ganymed und Oberon schlossen kurz. Sie wurden nicht versorgt.
    Waringer schaltete blitzschnell. Der Energiezufluß für Jupiter und Uranus wurde variiert.
    Merkur selbst glich einem explodierenden Planeten. Die ewige Nachthalbkugel wurde von gleißenden Strahlungsschauern überschüttet.
    Vierundzwanzig Sekunden nach der Stabilisierung des Hypertronzapfers war die Para-Verbundleitung zu den Planeten und Monden aufgebaut.
    Der Haupt-Gezeitenwandler auf Merkur nahm die Energie, die man der Sonne direkt entzog, in sich auf. Das Antitemporale Gezeitenfeld entstand.
    Allmählich mäßigte sich das Dröhnen. Auch die Bodenerschütterungen ließen nach. Auf Waringers Spezialschirm zeichnete sich umrißhaft ein Gebilde ab, das aus Billionen Energielinien zu bestehen schien. Es stabilisierte sich atemberaubend schnell zu einer Kugel-Hohlschale, in der die Planeten des Solsystems schwebten. Auch die Sonne wurde von dem Feld umschlossen.
    Letzte Klarmeldungen liefen ein. Waringer schaute wieder zu Rhodan hinüber. Dessen rechte Hand lag auf einer rotleuchtenden Kontaktfläche.
    »Die Zukunft wartet, Perry!« sagte Waringer erstaunlich gelassen.
    Rhodan drückte den Kontakt. Ein heftiger Stoß warf ihn zu Boden. Merkur schien ein zweites Mal bersten zu wollen.
    Die Bildschirme verblaßten. Man vernahm nur noch ein ungeheures Tosen. Als es sich mäßigte und der normale Arbeitston wieder vernehmbar wurde, stand Rhodan auf.
    Auf den Schirmen war ein rötliches Glühen zu sehen. Die Milliarden Sterne der Milchstraße waren verschwunden. Das Antitemporale Gezeitenfeld, eine Weiterentwicklung jenes Zeitfeldes, das vor tausend Jahren die Bestien aus M 87 geschützt hatte, war entstanden.
    Es hatte die Sonne mit all ihren Trabanten um fünf Minuten in die Zukunft versetzt. Tifflors Heimatflotte, die sich innerhalb des entstehenden ATG-Feldes befunden hatte, war mitgenommen worden.
    Das Solsystem und fünfundzwanzig Milliarden Menschen waren einer Riesenflotte ausgewichen, die nur wenige Augenblicke später aus dem Linearraum auftauchte.
    Die Feuerleitoffiziere fanden jedoch kein Ziel mehr. Dort, wo soeben noch die Sonne Sol, der Planet Terra und acht andere große Welten gestanden hatten, gab es nichts mehr. Es war, als hätte dieses Sonnensystem niemals existiert.
    Nur wenige Augenblicke später, es waren genau 5,03 Sekunden, geschah ein Unheil. Es war in dieser Form weder von Rhodan noch von Galbraith

Weitere Kostenlose Bücher