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Silberband 045 - Menschheit am Abgrund

Titel: Silberband 045 - Menschheit am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die schwebende Antigravplatte vor dem Kontursessel. Eine kaum sichtbare Augenbewegung von ihm, und die beiden anderen Männer verschwanden. Sekunden später ertönte ein schwaches Summen.
    Der Mann auf der Antigravplatte lächelte auf eine seltsame Art, weder drohend noch kalt, sondern einfach undefinierbar, nicht normal.
    »Mein Name ist Kuszo Tralero«, sagte er mit samtweicher Stimme, die an das behagliche Schnurren einer Katze erinnerte. »Ich entschuldige mich in aller Form für die Art, in der man Sie behandelt.« Er seufzte tief. »Sehen Sie, Majestät, viele Kollegen von mir vergessen diese höfliche Geste. Ich hoffe, Sie als Mann von Lebensart werden es zu schätzen wissen.«
    Anson Argyris sah das lauernde Funkeln in Kuszo Traleros Augen und fragte sich, ob der Agent Dabrifas ihn auf die Probe hatte stellen wollen.
    Kaiser Anson Argyris lachte bösartig.
    »Für diese Ihre Höflichkeit werde ich Ihnen den Kopf mit einem besonders kostbaren Schwert meiner Ahnen abschlagen lassen. Nennen Sie Ihre Lösegeldforderungen. Vielleicht gehe ich darauf ein, vielleicht auch nicht. Ihnen wird weder das eine noch das andere etwas nützen. Aber, falls Sie jetzt vor mir auf die Knie fallen, um Vergebung und Gnade flehen und diese Schnallen entfernen, werde ich Sie eventuell am Leben lassen.«
    Tralero nickte, offensichtlich beruhigt. Der schlaue Geheimagent hatte also eine für Argyris typische Reaktion herausgefordert, um absolut sicher zu sein, daß der Gefangene tatsächlich identisch mit Argyris war.
    »Schön, Argyris, lassen wir das Theater!«
    Plötzlich richtete er einen Strahler auf den Freihändler. Der Vario-500 sagte:
    »Gut, legen wir die Karten auf den Tisch. Ich befinde mich in Ihrer Gewalt. Was erhoffen Sie sich von mir?«
    »Eine Information, nämlich wie ich an die Koordinaten Ihrer Zulieferungswelten komme.«
    »Sie verblüffen mich. Weiter wünschen Sie nichts?«
    Kuszo Tralero kniff die Augen zusammen. Seine Stimme blieb dennoch erstaunlich ruhig, als er sagte: »Gut, dann werden wir …«
    Buchstäblich im letzten Augenblick hatte die Kombination aus Positronik und Zellplasma das Verhalten Traleros folgerichtig ausgewertet.
    Anson Argyris spannte die Muskeln und startete sein Antigravtriebwerk. Gleich einem Geschoß verließ er den Sessel, streifte Kuszo Tralero und hielt vor der Tür an.
    Als er sich umwandte, sah er gerade noch, wie Tralero zu Boden schlug. Die Waffe, die er hatte abfeuern wollen, entglitt seiner Hand.
    »Fast hätte ich Sie unterschätzt, Tralero«, sagte Anson leise. »Es ist schade, daß ein Mann mit Ihrem Verstand auf der falschen Seite steht. – Übrigens, Sie dürfen sich wieder erheben, und keine unbedachten Handlungen. Ein Thermointervallnadler und ein Hochenergie-Desintegrator sind auf Sie gerichtet.«
    Er wölbte die Brauen, als Tralero sich nicht rührte. Argyris hatte ihn bei der hastigen Flucht aus dem Sessel gestreift und zu Boden geworfen.
    Argyris kam erstmals der Gedanke, daß er seinen Gegner verletzt haben könnte. Vorsichtig schlich er zu dem verkrümmt daliegenden Körper Traleros, packte mit eisenhartem Griff die linke Schulter und riß den Mann herum.
    Kaiser Anson Argyris schluckte.
    Kuszo Tralero war tot. Die linke Schädelhälfte war vollkommen zertrümmert.
    Argyris stellte eine Berechnung an. Er lachte bitter. Es hatte gar nicht anders ausgehen können. Bei der Beschleunigung, mit der er aus dem Sessel geschnellt war, hatte er den Dabrifa-Agenten mit der Kraft eines Dampfhammers gerammt. Eigentlich wäre das nicht geschehen, denn normalerweise stellte Argyris die notwendigen Berechnungen an, bevor er handelte. Traleros Überrumpelungsversuch hatte ihm dazu keine Zeit mehr gelassen.
    »Tut mir leid, mein Junge«, murmelte Argyris. »Du hast mir keine andere Möglichkeit gelassen.«
    Er wirbelte herum und huschte zur Tür, als er ein rumpelndes Geräusch vernahm. Dann trat ein nachdenklicher Zug in sein Gesicht.
    Dieser Raum war absolut schalldicht und abhörsicher. Seine Taster bewiesen es ständig. Wie konnte dann ein Geräusch von draußen eindringen – oder besser: Wie stark mußte ein Geräusch sein, daß es die Schallisolierung eines Sicherheitsraumes durchdrang?
    Die nächste Sekunde brachte die Antwort.
    Die Panzertür neben Anson Argyris erbebte unter einem furchtbaren Aufprall. Der nächste Aufprall zerschmetterte die Tür.
    Argyris wich an der Wand entlang zurück.
    Ein Zwischending von Flugpanzer und Kampfroboter dröhnte auf Gleisketten

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