Silberband 046 - Der Todessatellit
Normalraum eine kurze Ruhepause ein.
In dieser Pause meldete sich Harno abermals. Die vier Männer und Gucky vernahmen seine mentale Stimme gleichzeitig, auch wenn sie sich an verschiedenen Orten aufhielten.
»Perry Rhodan, du bist auf dem Weg zu mir, ich spüre es. Verliere keine Zeit und denke nicht an Komplikationen. Der Schlüssel zur Gegenwart und Zukunft liegt immer in der Vergangenheit verborgen. Das, was damals Gegenwart gewesen ist, gilt heute für dich als Vergangenheit. Für mich auch, Perry Rhodan, denn auch im Zeitstrom gibt es kein sinnloses Auf- und Abschwimmen. Alles hat seine Grenzen, darum sind Korrekturen so schwer, manchmal unmöglich. Wirst du bald hier sein?«
Rhodan versuchte zu antworten, erhielt aber keine Bestätigung dafür, daß Harno ihn hörte. Das Energiewesen schwieg abermals.
Oberst Korom-Khan schreckte ihn aus seinem Nachdenken auf.
»Sir, eben erhalte ich die Bestätigung der Flottenkommandeure. Die angeforderten zweitausend Einheiten sind zu dem befohlenen Treffpunkt unterwegs. Es handelt sich um Großkampfschiffe der modernen Serie. Den Oberbefehl hat Solarmarschall Tifflor übernommen. Reginald Bull bleibt als Vizeadministrator zurück.«
Rhodan nickte.
»Gut. Wir werden den Kurs ändern und den Treffpunkt anfliegen. Auf keinen Fall werden wir allein in das Gebiet der Blues eindringen. Ich kann es nicht riskieren, von einer Übermacht gestellt und vernichtet zu werden. Für vernünftige Argumente sind die Blues ja leider nicht zugänglich.«
»Die INTERSOLAR wäre eine harte Nuß für sie …«
»Auch die härteste Nuß ist zu knacken, Oberst, vergessen Sie das nicht.«
Die INTERSOLAR benötigte zwei Tage, den Treffpunkt zu erreichen. Julian Tifflor war bereits eingetroffen und kam an Bord von Rhodans Flaggschiff. Hier erst erfuhr er den Grund für die plötzliche Flottenkonzentration. Rhodan gab ihm die letzten Anweisungen, dann entließ er ihn mit einem freundschaftlichen Händedruck.
»Ich weiß, Julian, daß es gegen unser Prinzip ist, in ein Gebiet einzudringen, das von anderen Völkern beherrscht wird. Aber wir tun es, um einem alten und guten Freund zu helfen. Außerdem haben wir keinerlei feindliche Absichten gegen die Blues. Wir werden ihnen das auch offiziell mitteilen, sobald wir Kontakt mit ihnen erhalten. Ich stoße mit der INTERSOLAR und drei Schnellen Kreuzern vor. Sie folgen mit der Flotte in einem Abstand von zehn bis höchstens fünfzehn Lichtjahren. Wir bleiben ständig in Hyperverbindung. Alles klar?«
»Natürlich, Chef. Alles klar.«
Über den Transmitter kehrte Julian Tifflor in sein Flaggschiff zurück, dann nahm die INTERSOLAR Fahrt auf. Die drei Kreuzer begleiteten sie, und gemeinsam gingen die vier Schiffe dann später auch in den Linearraum.
Als sie sich dem Zentrum der Milchstraße näherten, verdichteten sich die Abstände der Sterne derart, daß sie öfter in den Normalraum zurücktauchen mußten, um neue Kursberechnungen vorzunehmen. Oft standen die Sonnen nur wenige Lichtwochen voneinander entfernt, und wenn man auf den großen Panoramaschirm sah, wurde es schwierig, sternenlose Zonen zu entdecken.
Vier Tage dauerte es, bis das Zentrum hinter ihnen lag. Die Sternenballung wurde zu einem kugelförmigen Gebilde, das in unerträglichem Lichterglanz erstrahlte.
Vor der INTERSOLAR lag das Einflußgebiet der Blues.
Die Taster- und Orterzentralen konnten keine Schiffe der Blues entdecken. Einige Sonnen standen in der Nähe, und sie wurden auch von Planeten umkreist, aber auf den Karten stand nicht verzeichnet, ob sie bewohnt waren oder nicht. Rhodan kümmerte sich nicht um sie. Solange man ihn nicht angriff, gingen ihn die Welten der Blues nichts an.
Die Linearetappen wurden länger, die Pausen kürzer.
Erst zehntausend Lichtjahre vor Leydens Stern beschloß Rhodan, eine längere Pause im Normalraum einzulegen. Er benötigte sie, um Verbindung zu Tifflor aufzunehmen und den Antrieben Erholung zu gönnen.
Vierundzwanzig Stunden.
Cliff Nordberg, einer der zwanzig neuen Männer an Bord, hatte sich inzwischen gut eingewöhnt. Er war zum Funkdienst eingeteilt worden und hatte die Erlaubnis erhalten, während seiner Freiwachen die Physikalische Sektion aufzusuchen. Dort war es ihm gelungen, das Vertrauen des Chefphysikers der INTERSOLAR zu erringen. Dr. Renus Ahaspere hielt bereits nach wenigen Tagen soviel von dem jungen Offizier, daß er Rhodan offiziell um dessen Versetzung in die Physikalische Abteilung bat.
»Der Mann mag ja ein
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