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Silberband 046 - Der Todessatellit

Titel: Silberband 046 - Der Todessatellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hochgeschaltet. Das Schiff stieg über die Ebene der Planetenbahn und nahm Kurs auf Merkur. Der Cybormed wurde mit Saedelaere in die Bordklinik geschickt. Kiner Thwaites suchte unterdessen Solarmarschall Deighton auf, der in einer Kabine des Kommandodecks auf ihn wartete.
    Der Parapsi-Mechaniker nahm dankend das Glas mit eisgekühltem Zitronentee entgegen, das Galbraith Deighton ihm reichte. Diese Geste milderte den förmlichen Charakter der Begegnung ab. Der SolAb-Chef wartete, bis sein Besucher Platz genommen hatte. Sein Gesicht verriet nichts von den Gedankengängen, die hinter der hohen Stirn arbeiteten und sich bemühten, Perry Rhodans verblüffende Theorie in ihrer ganzen Tragweite zu erfassen.
    Nachdem auch Galbraith an seinem Glas genippt hatte, legte er dem Parapsi-Mechaniker die Folgerungen dar, die der Großadministrator gezogen hatte.
    Kiner Thwaites lauschte mit leicht geneigtem Kopf. Der erfahrene Wissenschaftler spürte die Erregung, die gedämpft aus Deightons Worten klang. Als der Solarmarschall erklärte, daß Perry Rhodan hoffte, eine Begegnung zwischen Alaska Saedelaere und Lord Zwiebus könnte den Neandertaler aus seiner Lethargie und Stupidität reißen, hielt Thwaites unwillkürlich den Atem an.
    »Ich sehe, Sie sind verblüfft«, sagte Deighton lächelnd.
    Kiner Thwaites erwiderte das Lächeln etwas mühsam.
    »Verblüfft …? Nein, Sir, ich bin bestürzt, daß ich nicht auf die gleiche Idee gekommen bin. Sie leuchtet mir ein, und ich frage mich, warum ich an einem bestimmten Punkt meiner Gedankengänge nicht sofort weitergegangen war.«
    Galbraith Deighton stellte sein Glas ab und erhob sich. Mit langen nervösen Schritten ging er in der Kabine auf und ab, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Plötzlich blieb er dicht vor seinem Gast stehen.
    »Das gleiche habe ich mich auch schon gefragt, Professor. Wahrscheinlich ist es so, daß der konservativ eingestellte Teil unseres Bewußtseins zu gewagt erscheinende Gedankengänge als phantastische Spekulationen abtut und damit das Denken in jenen Bahnen automatisch blockiert.«
    »Aus Furcht, sich vor sich selbst zu blamieren …«, ergänzte der Parapsi-Mechaniker. »Nun, es klingt allerdings phantastisch, daß ein zweihunderttausend Jahre alter Neandertaler ein Lebewesen, dem er am Anfang seines Lebens begegnete, an der Ausstrahlung eines Teils dieses Lebewesens wiedererkennen soll. Dennoch halte ich es jetzt für möglich.« Er seufzte. »Hoffentlich bekommen wir dadurch einen Fingerzeig, wie das Solsystem gerettet werden kann.«
    Deighton preßte die Lippen zusammen.
    Unvermittelt trat er an eine Schaltkonsole der Kabine und drückte einige Schalter nieder. Gleich darauf erhellte sich eine Wand des Raumes und zeigte das Abbild der äußeren Umgebung der LARRY RANDALL. Der Planet Merkur war noch nicht zu erkennen. Aber das Pulsieren energetischer Entladungen verriet den Standort des Normalzeitverteilers und damit auch Merkurs Standort. Der große Transmitter war noch immer in Betrieb, schickte Güter zu allen Planeten des Sonnensystems und nahm Container entgegen, die auf jenen Planeten mit Waren gefüllt worden waren. Von dort aus verließen sie das Solsystem und damit die Zukunft, um Olymp zu erreichen.
    Dieser friedliche Eindruck wurde lediglich von der unruhig flackernden Sonne gestört. Mehr als ein Flackern war auf diese Entfernung nicht zu erkennen, aber die Tatsache, daß man von normalen Protuberanzen sonst nichts erkannt hatte, wirkte beunruhigend genug.
    Zweifellos hatte die solare Menschheit in den vergangenen Jahren eine Fülle bedrohlicher Probleme auf friedliche Art und Weise lösen können, vor allem weil sie aus dem sicheren Schutz der Zukunft heraus operieren konnte. Das schwerwiegende Problem aber hatte sie in die Zukunft mitgenommen …
    Dicht über dem Planeten Merkur tauchte die LARRY RANDALL in die blutrot wabernde Mündung der Temporalschleuse ein.
    Kiner Thwaites hatte dem Augenblick mit wachsender Ungeduld entgegengesehen. Der Zustand des Transmittergeschädigten war immer bedrohlicher geworden, je mehr das Schiff sich der Sonne genähert hatte. Deshalb setzte der Parapsi-Mechaniker seine ganze Hoffnung auf den Augenblick, in dem die gefährlichen Sonnenausbrüche in einer anderen Zeitdimension zurückblieben.
    Alaska Saedelaere freilich hatte von dieser Hoffnung nichts gehabt. Sein Geist war zu verwirrt, um überhaupt Kontakt mit der Umwelt halten zu können.
    Als das Gewisper der drängenden drohenden Stimmen

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