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Silberband 046 - Der Todessatellit

Titel: Silberband 046 - Der Todessatellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schossen drei Leuchtblasen in großer Höhe über den Gleiter hinweg.
    Der Patriarch lachte grimmig.
    »Bald haben wir euch abgehängt. Ich möchte gern wissen, wie ihr mit euren Riesenschiffen in einen Bergwerksstollen eindringen wollt.«
    »Meinst du, wir wären am Ziel?« fragte Erlenmar über Hyperkom.
    »Sieht so aus«, antwortete Derbolav. »Wir haben die Ausbuchtung des Glutozeans hinter uns gelassen. Nun geht es leicht bergauf, das nächste Geländemerkmal für das Bergwerk. Außerdem ist die Planetenkruste hier ruhig; das dürfte die Voraussetzung zur Errichtung der Mine gewesen sein.«
    Erlenmar seufzte erleichtert.
    »Dann können wir endlich diese Burschen aus Antimaterie vergessen. Sie machen mich vollkommen konfus. Es … Oh!«
    »Was ist los?« fragte Derbolav.
    »Die Accalauries!« schrie Erlenmar. »Sie landen! Zwei Leuchtkugeln sinken herab.«
    »Sie verharren hundert Meter über dem Boden«, korrigierte Cerf Sidor. »Außerdem sind sie mindestens neun Kilometer entfernt. Auch wenn sie jetzt ›Leute‹ ausschleusen, unser Vorsprung ist zu groß für sie.«
    »Das denke ich auch«, warf Derbolav ein.
    Der Gleiter erreichte das Ende des Hanges. Vor seinem Bug lag eine Mulde, zwar nur ungefähr zwanzig Meter tief, aber auf Maverick war ein solcher Höhenunterschied schon bedeutend. Die Mulde durchmaß nach Pray Butsehs Angaben vierundfünfzig Kilometer. So weit reichte natürlich die Sicht in dieser Atmosphäre nicht. Doch sie reichte immerhin weit genug, um die zahlreichen Stollen- und Schachtmündungen am Rand und auf dem Boden der Mulde erkennen zu lassen.
    Nachdem das ohrenbetäubende Gebrüll der Projektoren verhallt war, sagte Derbolav de Grazia:
    »Es kommt für uns darauf an, so viel Planetenkruste wie möglich zwischen uns und die Accalauries zu legen. Auch die Antimateriewesen werden keine Ortungstaster besitzen, mit denen sie die Hochdruckkruste von Maverick durchdringen könnten. Wir nehmen also die senkrecht verlaufenden Schächte am Boden der Mulde. Erlenmar, ich fahre voraus. Du wartest, bis mein Gleiter in einem Schacht verschwunden ist, dann wählst du einen beliebigen anderen Schacht. Irgendwo auf der untersten Sohle des Bergwerks werden wir uns wieder treffen. Ich glaube nicht, daß wir während des Abstiegs Verbindung halten können.«
    »In Ordnung, Chef«, erwiderte der Pilot des zweiten Gleiters.
    Der Patriarch war unterdessen zu einem der Schachteingänge gekommen. Früher einmal, als das Bergwerk noch in Betrieb gewesen war, mußte der Schacht durch eine Energieglocke gegen die Außenwelt abgeschirmt gewesen sein. Anders ließ sich nicht erklären, warum das Verkleidungsmaterial von der zersetzenden Hochdruckatmosphäre inzwischen zum größten Teil zerstört worden war.
    Derbolav de Grazia balancierte den HUS-Gleiter absolut genau aus. Erst dann steuerte er ihn über den Schacht.
    »Vierhundert Meter, Chef«, meldete Sidor. »Durchmesser achtunddreißig Meter.«
    Derbolav antwortete nicht. Seine Sinne waren bis aufs äußerste angespannt. Er konzentrierte sich ausschließlich darauf, den Gleiter in Horizontallage zu halten. Sobald das Fahrzeug auch nur um wenige Winkelgrade davon abwich, würde es mit großer Wahrscheinlichkeit abstürzen. In dem Schacht war kein Platz für stabilisierende Flugmanöver.
    An den Schachtwänden ballten sich Gaskonzentrationen: Hochdruckammoniakgas hatte die Schachtverkleidung aufgelöst und war eine chemische Verbindung mit ihr eingegangen. Woraus die Endsubstanz bestand, würde wahrscheinlich nur ein Stab von Spezialisten herausfinden. Cerf Sidor arbeitete dennoch am Analysator.
    Endlich setzte das Fahrzeug auf dem Boden auf. Der Patriarch nahm die Hände von der Steuerung und wischte sich den Schweiß aus den Augen.
    »Soll ich dich für einige Zeit ablösen, Chef?« fragte Sidor.
    Derbolav schüttelte den Kopf.
    »Nein, nein! Du würdest uns alle umbringen. Nichts für ungut, Cerf, aber hier kommt es auf Millimeterarbeit an – und ich habe mich inzwischen mit der Steuerung recht gut vertraut gemacht.«
    Er startete den Gleiter erneut und steuerte ihn aus dem Bereich des Schachtes hinaus. Wenige Minuten später leuchteten zur Linken starke Scheinwerfer auf, kamen näher und hielten kurz darauf an.
    Erlenmars Gesicht erschien auf dem Hyperkomschirm.
    »Alles klar, Chef?«
    Derbolav atmete auf.
    »Bis jetzt schon, Erlenmar. In meiner Richtung habe ich einen Seitenstollen gesehen. Wir werden ihn benutzen, damit die Accalauries uns nicht durch

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