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Silberband 046 - Der Todessatellit

Titel: Silberband 046 - Der Todessatellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Vertikalschächte orten können.«
    Er beschleunigte.
    Der Seitenstollen war schnell erreicht. Er führte etwa hundert Meter geradeaus, bog dann leicht nach rechts ab und neigte sich um ungefähr fünf Grad.
    Nach anderthalb Stunden zügiger Fahrt fuhren die Gleiter in eine rechteckige, quer zum Stollen gestreckte Halle ein. Von ihr führten breite Stollen nach rechts und links. Doch die Prospektoren beachteten sie vorläufig nicht. Wie gebannt starrten sie durch ein riesiges Tor in eine große Halle mit Förderschächten, Fördermaschinen und der Plattform eines stillgelegten Transmitters.
    »Die Schächte sind groß genug …«, flüsterte Erlenmar.
    Derbolav de Grazia nickte. Er wußte, was Erlenmar ausgesprochen hatte. Wenn sie einen der Förderschächte mit den Gleitern benutzten, mußten sie zu den Abbaustellen des Ynkelonium-Erzes kommen.
    »Wir probieren es!« rief er.
    Vorsichtig steuerte er den Gleiter über einen Schacht und verringerte allmählich die Leistungsabgabe der Antischwerkrafterzeuger. Der zweite Gleiter folgte in großem Abstand.
    Nach hundert Metern erreichten sie die erste Sohle. Derbolav steuerte sein Fahrzeug in das horizontal verlaufende Flöz. Es war so breit, daß selbst zwei HUS-Gleiter nebeneinander Platz gehabt hätten. Der Querschnitt des Stollens war rechteckig. Zwei von Ammoniakgasen halb zersetzte Energieschienen lagen am Boden des Flözes verankert. Die Scheinwerfer des Gleiters huschten über die schwarzbraunen Wände.
    Mit einem Mal deutete Cerf Sidor aufgeregt nach vorn.
    »Dort! Seht doch! Chef, Ynkelonium-Erz!«
    Derbolavs Blicke folgten der ausgestreckten Hand. Die Augen des Patriarchen glitzerten, als er das rubinrote Schimmern und Funkeln der Wände bemerkte. Je weiter sie in das Flöz fuhren, desto stärker waren die Wände mit dem kostbaren Mineral besetzt. Die Mannschaften beider Gleiter machten sich gegenseitig durch Zurufe auf die optischen Eigenschaften des Ynkelonium-Erzes aufmerksam.
    Nur Sidor beschäftigte sich mit anderen Dingen. Er arbeitete verbissen an seinem Multi-Analysator, verglich verschiedene Werte und murmelte vor sich hin.
    Als Derbolav de Grazia es bemerkte, stieß er dem Meßtechniker freundschaftlich in die Seite.
    »Vor lauter Zahlen übersiehst du die wahren Wunder der Natur, Cerf!« rief er.
    Sidor blickte ihn an, verständnislos, geistesabwesend.
    Derbolav wurde nachdenklich.
    »Was gibt es, Cerf? Hast du etwas gefunden?«
    »Ja«, sagte Cerf. Plötzlich lachte er. »Keine Sorge, Chef. Es ist nichts Unangenehmes. Im Gegenteil. Das rubinrot schimmernde Material ist überhaupt kein mineralisches Erz, sondern das Metall Ynkelonium in der reinsten Form!«
    »Was!« entfuhr es dem Patriarchen. »Aber Butseh sprach von dem Mineral Ynkelonium-Erz!«
    Cerf Sidor nickte schmunzelnd.
    »Allerdings. Nur kommt das Ynkelonium-Erz praktisch auf dem ganzen Planeten Maverick vor, sogar an der Oberfläche. Ich habe die jetzigen Aufzeichnungen mit denen verglichen, die der Molekülschwingungs-Resonator seit unserer Landung angefertigt hat: Fast lückenlos sind Molekülschwingungen von Ynkelonium-Erz aufgenommen worden.«
    Erlenmar, der über Hyperkom mitgehört hatte, atmete geräuschvoll ein. »Dann besteht ja ein großer Teil der Planetenkruste aus Ynkelonium-Erz, Chef!«
    »Allerdings«, erwiderte Derbolav sinnend. »Nun ahne ich auch, was die Accalauries hier suchen und weshalb sie sich ausgerechnet auf dieser Hochdruckwelt mit ungewöhnlicher Sorglosigkeit bewegen: Sie sind ebenfalls hinter dem Ynkelonium her!«
    Eine Weile blieb alles still. Dann fragte Erlenmar zögernd:
    »Das klingt einleuchtend, Chef. Aber was, bei allen Berggeistern, könnten Wesen aus Antimaterie mit Ynkelonium anfangen?«
    Derbolav de Grazia lächelte.
    »Du weißt sicher ebenfalls, daß ein aus Antimaterie aufgebautes Element nur mit dem genau entsprechenden Element aus Normalmaterie explosiv reagieren kann, nicht wahr?«
    »Selbstverständlich, Chef. Ein Prospektor, der davon nie gehört hat, den …«
    »Schon gut, Erlenmar. Nun gehört Ynkelonium zweifellos zu den Elementen der Hochdruckreihe, auch periodisch überwertige Hochdruckthermoelemente von großer Stabilität genannt. Derartige Elemente entstehen nur im unzugänglichen Magmakern von Jupiter-Überriesen, deren Bedingungen in keinem Labor nachgeahmt werden können. Ich vermute, daß es dort, wo die Accalauries herkommen, kein Antielement gibt, das genau dem Maverick-Ynkelonium entspricht.«
    »Ich verstehe«,

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