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Silberband 047 - Die Cappins

Titel: Silberband 047 - Die Cappins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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individuelle Pedopeilung vorgenommen hatte. Sein Ziel war ungewiß – oder vielmehr fürchterlich: der sechsdimensionale Leerraum, vielleicht auch der Hyperraum, der Pararaum. Ein Raum jedenfalls, wie ihn sich drei- oder vierdimensionale Lebewesen nicht vorstellen konnten. Ein Raum, der in ihrem Sinn nicht existierte.
    Der nur mathematisch vorhanden sein konnte und mußte.
    Lecufe wußte, daß er zu lange gewartet hatte. Selbst in dieser letzten Sekunde seines Lebens gab er weder Rhodan noch den Terranern die Schuld für seinen Tod. Schweigsam und gelassen starb er.
    Als Alaska zurückwich und Lecufe sah, der sich verformte und zu einer konturlosen Masse wurde, packte er Carscin und Marays, um sie in Richtung des kleinen Transportschiffes zu schieben, das sie durch die Temporalschleuse bringen sollte. Er wollte wenigstens diese beiden Cappins noch retten, ehe es zu spät dazu wurde. Daß Lecufe nicht mehr zu helfen war, wußte er nur zu genau.
    Auch die beiden Cappins begriffen das. Nur jenseits der Zeitschleuse waren sie sicher, fünf Minuten in der relativen Vergangenheit, in der Jetztzeit, der Gegenwart.
    Doch ehe sie zum Sprung ansetzen konnten, geschah das Unfaßbare auch mit ihnen. Sie starben, ehe jemand es verhindern konnte. Die Sicherheitsschaltung des Todessatelliten funktionierte mit unheimlicher Präzision und ohne jedes Erbarmen. Die Terraner konnten sie nicht packen, wohl aber die entflohenen Cappins.
    Die drei formlosen Plasmahaufen lagen im Vorraum der Temporalschleuse, leblos und ohne Bewegung.
    Alaska stand da, die Arme herabhängend und mutlos. »Sie sind tot, die letzten drei Cappins sind tot. Es war alles umsonst.«
    »Nichts war umsonst«, widersprach Rhodan mit tonloser Stimme, die seine wahren Gefühle widerspiegelte. »Wir haben wichtige Informationen erhalten. Und wir haben ehrlich versucht, die Cappins zu retten. Daß es nicht gelang, kann uns kaum angelastet werden.« Er wandte sich an Julian Tifflor. »Ich denke, der Kreuzer kann zurückgezogen werden.«
    Waringer legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Du spielst den Unbeteiligten, Perry, aber wir kennen dich besser. Das Schicksal der Cappins geht dir zu Herzen, gib es nur zu. Mir übrigens auch. Sicher, sie stellten uns in ihrer Verzweiflung ein Ultimatum, aber wer hätte das an ihrer Stelle nicht getan? Später erwiesen sie sich als faire Partner. Sie halfen uns sogar. Und nun sind sie alle tot.« Er seufzte. »Das mit den Informationen stimmt. Wir müssen sie noch auswerten, aber ich bin davon überzeugt, daß eine Menge dabei herauskommt. Die nächste Reise in die Vergangenheit wird besser verlaufen, und wenn wir hundert Zeitläufern begegnen.«
    »Hoffen wir es«, sagte Rhodan und ging auf die Tür zu, die zum Hauptquartier Merkur zurückführte. »Wir haben das Glück in nächster Zeit sicherlich sehr nötig. Der Satellit muß verschwinden, koste es was es wolle. Wir können nicht in ewiger Bedrohung leben, das wäre unerträglich. Ich kehre zur Erde zurück. In zwei Tagen werden wir die SUN DRAGON erneut zur Sonne schicken. Vielleicht begeht die Sicherheitsschaltung der Station einen geringfügigen Fehler – und dann werde ich nicht zögern, den Befehl zu ihrer Vernichtung zu geben.«
    Er verließ den Raum.
    »Es hat ihn verdammt mitgenommen«, stellte Atlan fest und sah auf die Überreste der drei Cappins. »Er gibt es nur nicht zu.«
    Julian Tifflor nickte.
    »Wer kann das schon?« fragte er.
    Zwei Tage lang gab es kein einziges Observatorium auf der Erde, das nicht ständig die Sonne im Visier gehabt hätte, sofern sie gerade am Himmel stand.
    Die Berichte liefen in der Zentrale zusammen und wurden nach Terrania weitergeleitet. Sie besagten einstimmig, daß die Aktivität des Heimatsterns abflaute und sich normalisierte.
    Es konnte kein Zweifel daran bestehen, daß die Einrichtung des Todessatelliten, die der Aufheizung der Sonne bis zur Nova diente, ausgefallen war.
    Die Frage war nur, ob es eine zusätzliche Anlage gab oder ob die in der Station befindlichen Roboter den Schaden reparieren konnten. Rhodan war davon überzeugt, daß es entsprechende mechanische Arbeitskommandos gab. Und auch hier wiederum stellte sich eine Frage: Wie lange würden sie benötigen, den Sonnenmotor wieder herzustellen?
    Man konnte die Sache nach allen Richtungen hin durchdenken, man kam immer wieder zu einem einzigen Schluß: Wenn die Menschheit in Ruhe und Frieden und ohne Sorgen leben wollte, mußte die Station verschwinden oder vernichtet

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