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Silberband 047 - Die Cappins

Titel: Silberband 047 - Die Cappins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Dakkarzone hinein. In diesem fünfdimensionalen Überlagerungsraum hatten fremde Kräfte sie ergriffen.
    Ihr Vorhaben: Sie sollten die Hypersexta-Halbspur, die ihnen normalerweise zur Überbrückung der gewaltigen Entfernungen diente, als Polungspunkt für das Eindringen in die übergeordnete, die sechste Dimension verwenden. Dieses Vorhaben war gescheitert.
    Die fremden Kräfte rissen das riesige Schiff hin und her, erschütterten die Zelle und schufen in den Wesen, die es ausfüllten, die Überzeugung, daß sie verloren waren.
    Waren sie es?
    Die Kräfte waren unbekannt und mit den mächtigen, höchst differenzierten Maschinen, die einen unaufhörlichen Strom von Energie in die verschiedenen Teile des Schiffes ergossen – nicht mehr zu beherrschen.
    Waren sie verloren …?
    Sie waren zu einem Pendel geworden, dessen Bewegungsebene die Zeit war. Die beiden Maximalpunkte befanden sich in der realen Nullzeit des gegenwärtigen Kontinuums und sechsundvierzig Stunden in der Zukunft. Das Schiff raste wie ein Weberschiffchen auf seiner genau errechneten Bahn hin und her, schlug einmal in der Realzeit an, dann wieder in der Zukunft. Hin und her, her und hin. Abwechselnd waren die Insassen sechsundvierzig Stunden älter, dann wieder jünger. Hunger wechselte ab mit völliger Erschöpfung, angelerntes Wissen wurde vergessen und war plötzlich wieder greifbar. Nur die Meßgeräte blieben unbestechlich und registrierten jede der zahllosen Veränderungen wie irreale Seismographen.
    Lecufe saß vor seinem Schaltpult. Es war eine gewaltige Anlage, die wie eine Viertelkugel, von Pol zu Pol durchgeschnitten, vor ihm quer durch den Arbeitsraum schwang.
    »Die differenzierenden Zeitebenen sind unendlich geworden«, sagte Lecufe. Er war relativ jung und kühn. Seine Gedanken bewegten sich in verwegenen Bahnen, und er versuchte fieberhaft, einen Ausweg aus der offensichtlichen Notlage zu finden. Aus dem Innern des Schiffes kamen Töne wie von einem mächtigen Gong. Dann eine Serie knatternder Geräusche, die auf brechendes Metall oder durchschlagende Sicherungen hindeuteten.
    »Was hat das zu bedeuten?« fragte sich Lecufe.
    Noch immer raste das Schiff zwischen der Gegenwart und der Zukunft hin und her.
    Etwa zwanzigtausend Wesen in dieser SpezialStation, die in die Zukunft vordringen sollte, befanden sich in höchster Not. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis ein totaler Zusammenbruch die gesamte Station und deren Insassen vernichtete.
    Lecufe drückte auf eine Taste. Sofort erhellte sich vor ihm ein runder Sichtschirm. Ratschat war zu sehen.
    »Lecufe, Sie haben mich gerufen?«
    »Ja«, sagte der Junge zu dem Älteren. »Ich habe Sie gerufen. Ich sehe hier auf meinen Geräten, daß die Schwankungen unvermindert anhalten. Was schlagen Sie vor – wenn Sie etwas vorzuschlagen haben?«
    Ratschat verzog sein Gesicht zu einer wütenden Grimasse. Es konnte ein bitteres Lachen sein oder der Ausdruck der Verzweiflung.
    Ratschat war der militärische Chef des Unternehmens. Das heißt, daß innerhalb der Station eine Kontrollgruppe aus Wissenschaftlern und Verwaltungsbeamten bestand, die sich durch eine besonders straffe Disziplin auszeichnete – gleichzeitig leitete Ratschat dieses Unternehmen. Sein unmittelbarer Untergebener war Lecufe. Also der zweitwichtigste Mann in dem gigantischen Kugelraumschiff.
    »Ich schalte Ihnen ein Bild in Ihr Büro«, sagte Lecufe. »Dort können Sie in einer graphischen Darstellung genau die Intervalle erkennen, in denen sich die Zeitstation zwischen Gegenwart und Zukunft bewegt.«
    »Ja, bitte.«
    Lecufe schaltete.
    Vor Ratschat erschien auf einem Schirm eine längliche Tafel, die in Zeiteinheiten unterteilt war. In der Mitte der Tafel, die netzartig in kleine Vierecke unterschiedlicher Farben aufgeteilt war, schwang sich in Sinuskurven eine zitternde Linie, auf der ein großer, glimmender Punkt saß.
    »Jetzt ist unsere Position fast identisch mit der Realzeit, also mit dem normalen Zeitablauf dieses Universums, unserer Gegenwart«, erklärte Lecufe.
    Der Punkt wanderte ganz nach links und verharrte dort zitternd.
    Er hing direkt bei dem Wert Null.
    »Ich verstehe«, meinte Ratschat.
    Du verstehst gar nichts, mein Freund, dachte Lecufe bitter. Aber das tut nichts. Niemand versteht es. Nicht einmal unsere Computer.
    »Jetzt!« sagte er laut.
    Der Punkt bewegte sich rasend schnell, wie ein Korken auf einer Meereswelle. Er raste die Kurven entlang nach ganz rechts. Sechsundvierzig Stunden befand sich das

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