Silberband 048 - Ovaron
Lage ist, Ihren Bewegungsablauf zu kontrollieren, war alles umsonst.«
»Es wird mir schon gelingen, wenn die Überraschung auf unserer Seite ist.«
»Gut. Sobald es uns gelungen ist, Takvorian auszuschalten, befreien wir Ras. Dann fliehen wir. Soweit wir wissen, befinden sich keine Cappins in der Station, nur Roboter der bekannten Bauart. Mit ihnen werden wir fertig. Dann versuchen wir, den Ausgang zu finden.«
Alaska fragte:
»Das Zeichen zum Angriff – werden Sie es geben, Sir?«
Rhodan nickte. »Ich werde die Hände im Schoß falten – das ist das Zeichen für Icho Tolot. Alles klar?«
Takvorian kehrte zu ihnen zurück. Er brachte einen Roboter mit, der das Essen servierte. Solange sich der Roboter im Raum aufhielt, war an den Beginn der geplanten Befreiungsaktion nicht zu denken. Denn alle Roboter der Cappins waren schwer bewaffnet. Man konnte sie nur durch einen Überraschungsangriff ausschalten; es bestand jedoch die Möglichkeit einer Alarmschaltung. Wurde also der Servierroboter jetzt angegriffen, konnte er vielleicht die anderen in der Station rechtzeitig warnen.
Die Gefangenen verhielten sich deshalb ruhig und aßen erst einmal.
Später, als der Roboter gegangen war, begannen sie eine erneute Unterhaltung mit Takvorian. Es war nicht einfach, den Pferdemenschen auszufragen, aber Rhodans geschickte Fragestellung brachte ihn doch dazu, einige Geheimnisse preiszugeben.
Die Schaltzentrale wurde von Ovaron befehligt und ausschließlich durch Roboter bedient. Sie lag dreitausend Meter unter der Oberfläche eines Plateaus, das sich nur fünfzig Meter über einer weiten Ebene erhob. In den geräumigen Hallen und Sälen befanden sich Schaltzentralen und riesige Laboratorien, deren Zweck aber auch Takvorian nicht genau zu kennen schien. Wenigstens war ihm keine brauchbare Auskunft zu entlocken.
Biologische Versuchsstation oder militärische Anlage?
Wahrscheinlich beides, dachte Rhodan. Und vielleicht hatte alles auch etwas mit dem Todessatelliten zu tun, der sicherlich bereits die Sonne umkreiste oder zumindest im Bau war. Auch das mußte noch herausgefunden werden, aber jetzt schien nicht der richtige Augenblick dazu zu sein.
Rhodan beobachtete Takvorian.
Der Pferdemensch schien kaum Schlaf zu benötigen. Er stand wieder neben der verschlossenen Tür und ließ seine Schutzbefohlenen nicht aus den Augen. Sein verkümmerter Oberkörper wirkte zusammengesunken und erschlafft, aber das konnte eine Täuschung sein. Rhodan wußte aus Erfahrung, wie blitzschnell der Mutant gegebenenfalls reagierte.
Deshalb war äußerste Vorsicht am Platze.
Rhodan warf Alaska einen Blick zu. Der Transmittergeschädigte saß nicht weit von ihm entfernt und schien eingeschlafen zu sein. Aber auch das war eine Täuschung. In Wirklichkeit wartete der Major nur auf das Zeichen zum Angriff.
Rhodan hütete sich, seine beiden Hände in den Schoß zu legen.
Ras Tschubai, der in diesem Fall überhaupt nichts unternehmen konnte und durfte, hielt ebenfalls die Augen geschlossen.
Icho Tolot war aufgestanden. Er war im Raum auf und ab spaziert und hielt sich nun ganz in der Nähe Takvorians auf.
Er wartete.
Langsam, unendlich langsam, legte Rhodan die rechte Hand in seinen Schoß.
Dann bewegte er die linke …
Ovaron spürte Unruhe und versuchte, sie zu unterdrücken. Levtron würde sich nicht damit zufriedengeben, ihn als Chef der Abwehr abgesetzt zu sehen; er würde auch nach weiteren Chancen suchen, ihn zu entmachten und jeden Einflusses zu berauben.
Es war ein Glück, daß er sich auf die nun eingetretene Notlage rechtzeitig eingerichtet hatte. Sein prächtiges Haus mußte in eine Festung verwandelt werden, unauffällig und vom Geheimdienst unbemerkt. Es mußte so bewerkstelligt werden, daß niemand, der das Haus betrat, auch nur den geringsten Verdacht schöpfen konnte. Denn Ovaron war davon überzeugt, daß er sehr bald unangenehmen Besuch erhalten würde. Bis dahin mußte alles vorbereitet sein, denn niemand konnte mit Sicherheit voraussagen, wieviel Zeit ihm dann noch zur Flucht blieb.
Ovaron fuhr mit dem Antigravlift in den Keller. Hier befanden sich die Regulierungsautomaten für die Klimaanlage, die Energieverteiler und Aggregate für den Lift und die anderen technischen Einrichtungen des Hauses. Ovaron ging achtlos daran vorbei, bis er eine kahle, glatte Wand erreichte. Einen Augenblick lang blieb er bewegungslos davor stehen und betrachtete sie.
Nein, dachte er befriedigt, wenn schon seine scharfen Augen nichts
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