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Silberband 048 - Ovaron

Titel: Silberband 048 - Ovaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eine Unterbewußtseins-Blockade, dann haben Sie alle Vorgänge stets voll unter Kontrolle. Wenn ich Sie vorhin richtig verstand, besteht die Gefahr doch darin, daß die Telepathen sich unbewußt mit Corellos Psyche identifizieren.«
    »Stimmt!« Thwaites' Stimme klang überrascht. »So müßte es gehen. Allerdings weiß ich nicht, ob Gucky und Lloyd mit einer Unterbewußtseins-Blockade einverstanden sein werden. Das ist eine sehr unangenehme Sache, denn die Persönlichkeit wird dabei effektiv halbiert. Wir wenden sie nur an, wenn wir das triebhaft verbrecherische Unterbewußtsein eines Gewalttäters blockieren, um in aller Ruhe ein neues ausgeglichenes Unterbewußtsein eingeben zu können.«
    »Dann sollten wir die beiden Mutanten fragen«, erwiderte Alaska.
    Der Mausbiber Gucky und Fellmer Lloyd spielten gerade eine Partie 3-D-Schach, als der Professor mit den beiden anderen Männern eintrat.
    Kiner Thwaites trug sein Anliegen vor.
    »Das bedarf keiner Frage«, sagte Lloyd impulsiv. »Selbstverständlich mache ich mit.«
    »Selbstverständlich mache ich ebenfalls mit«, ergänzte der Ilt. »Ohne mich geht es ja überhaupt nicht.«
    Terrania, Solarer Gerichtshof.
    Anderthalb Stunden lang war vom bestellten Ankläger die Liste der Verbrechen verlesen worden, die Ribald Corello begangen hatte.
    Perry Rhodan selbst führte den Vorsitz der Verhandlung, wenn er auch als Nichtjurist keine richterliche Funktion ausüben durfte. Man schrieb den 16. Januar 3434. Der große Saal unter der schimmernden Terkonitkugel war gefüllt, obwohl keine Zuschauer zugelassen worden waren. Auf den Bänken saßen lediglich die Zeugen, einige hundert Jurastudenten von allen solaren Planeten und eine kleine Armee von Sachverständigen wie Ärzten, Psychologen, Parapsychologen, Psychiatern und Biologen. Die Wand hinter dem Richtertisch wurde von der Frontwand einer großen Positronik eingenommen. Die Maschine durfte zwar kein Urteil fällen, aber sie konnte alle Fakten systematisch einordnen, Zusammenhänge sichtbar machen und auf jede Frage den zur Klärung erforderlichen Paragraphen des Solaren Gesetzbuches nennen.
    Es war im Grunde genommen eine ungewöhnliche Verhandlung, denn der Angeklagte war weder persönlich erschienen, noch hatten die Sachverständigen die Möglichkeit besessen, ihn zu untersuchen. Bei dem kritischen Zustand des Supermutanten verbot sich das von selbst. Die Spezialisten konnten demnach nur das Material auswerten, das ihnen zur Verfügung gestellt worden war.
    Perry Rhodan wartete noch etwas, nachdem der Ankläger die Anklageschrift verlesen hatte, dann drückte er einen Knopf auf dem Kontrolltisch vor sich. Ein rotes Licht leuchtete auf, und ein lautes Summen ermahnte die Menge zur Ruhe.
    »Ich danke dem Herrn Ankläger«, sagte Perry Rhodan, »und stelle den Antrag, vorläufig auf eine Beweisaufnahme zu verzichten. Das ist zwar nicht üblich, aber ich habe nur diesen einen Tag Zeit, während eine juristisch unanfechtbare Beweisaufnahme mit ihren Zeugenverhören monatelang dauern würde. Sie kann später nachgeholt werden, wenn das Hohe Gericht bei vorläufiger Anerkennung der Beschuldigungen zu einem Schuldspruch kommen sollte. Ergeben jedoch die Gutachten der Sachverständigen und die daraus resultierenden Beschlüsse des Gerichts, daß Ribald Corello für seine Taten nicht zur Verantwortung gezogen werden kann, so sollte meiner Meinung nach die Beweisaufnahme nur zu dem Zweck durchgeführt werden, den Geschädigten aus dem Vermögen des Mutanten eine angemessene Entschädigung zuteil werden zu lassen.«
    Er schaltete eine Leuchtplatte ein und sah, daß sowohl der Richter als auch die Beisitzer ihre Ja-Knöpfe gedrückt hatten.
    Der Großadministrator lächelte.
    Nicht ohne Grund hatte er diesmal sein verfassungsmäßig verankertes Recht wahrgenommen, dem Solaren Gerichtshof persönlich vorzusitzen. Er wollte seine Autorität einsetzen, um Ribald Corello zu retten. Was er sagte, das besaß mehr Gewicht als das, was jeder andere Vorsitzende hätte vorbringen können.
    Möglicherweise würden einige Leute ihn später der Beeinflussung des Gerichts bezichtigen. Das berührte ihn weiter nicht. Er war überzeugt davon, daß Corello durch die Embryo-Blockade und das Offensivprogramm ein Werkzeug ohne eigenen freien Willen geworden war. Die Sachverständigen konnten zu keinem anderen Ergebnis gelangen. Seine Absicht war lediglich, das Verfahren an einem Tag durchzuziehen und spätestens um Mitternacht zu einem

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