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Silberband 048 - Ovaron

Titel: Silberband 048 - Ovaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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angezapft worden, um den Bedarf des Haupt-Gezeitenwandlers zu decken. Aber die Reserve nahm rasch ab, da die Zapfenergie immer mehr unter die Minimalmarke sank.
    Leuro Kypun war machtlos dagegen. Er hatte alles versucht, die zweite Hypertronanlage eingeschaltet, den für Reparaturen zuständigen Computer überprüft.
    Alles war vergeblich gewesen. Immer mehr Anzeigen leuchteten in warnendem Rot. Das Summen der Warnanlagen klang wie das Geräusch von tausend Bienenschwärmen.
    Kurz vor 19 Uhr gab die Sonne keine Hyperenergie mehr her. Sie war jetzt vollständig von einem tiefgrün leuchtenden Schirm umgeben, der nur noch normale Wärmestrahlung und Licht durchließ.
    Bevor die Menschen der solaren Planeten überhaupt begriffen, was eigentlich vorging, stürzte das Solsystem jählings in die Gegenwart zurück. Das Antitemporale Gezeitenfeld verabschiedete sich in Form einer starken Hyperladung.
    Und im nächsten Augenblick sah die solare Menschheit die Sterne wieder …
    Die INTERSOLAR bremste sofort ab, als die Alarmmeldung von der Hauptschaltstation Merkur bei Perry Rhodan eintraf.
    Angesichts der neu aufgetauchten Gefahr rückte das Problem Corello an die zweite Stelle.
    Während das Flaggschiff noch bremste, alarmierte Perry Rhodan bereits die zehntausend Raumschiffe der Solaren Heimatflotte. Er und auch Atlan hatten sich bei der Alarmmeldung sofort an die vier Forschungsraumschiffe erinnert, die beim Einflug der INTERSOLAR geortet worden waren.
    Falls diese Schiffe sich noch ›draußen‹, in der Nähe der Gegenwartsschwelle befanden, durfte man sie nicht entkommen lassen.
    Ultraschlachtschiffe, Schwere und Leichte Kreuzer, Trägerschiffe und Korvetten starteten von ihren Bereitschaftskreisbahnen oder Raumhäfen und rasten dem solaren Merkur zu, bei dem auch in der jenseitigen Gegenwart die Temporalschleuse endete.
    Sie waren nicht weit gekommen, da brach das Antitemporale Gezeitenfeld mit einem unsichtbaren Aufflackern zusammen. Es war der einzige Effekt, der das Zurückstürzen in die Gegenwart begleitete. Von einer Sekunde zu anderen sah man die Sterne wieder. Alles war so wie vor dem Rückzug des Solsystems in die Zukunft.
    Doch es konnte niemals wieder so werden. Für die Völker der Galaxis war das Solsystem verschwunden, so gut wie nie dagewesen. Wenn es nun plötzlich wieder auftauchte, würden die galaktischen Zivilisationen niemals mehr an ein spurloses Verschwinden glauben – falls der Zeitschirm überhaupt wieder errichtet werden konnte.
    Perry Rhodan gab Befehl, die vier Dabrifa-Schiffe zur Landung auf der Erde zu zwingen, bevor sie mit ihrem Wissen im Linearraum untertauchen konnten.
    Anschließend beorderte er Gucky, Tschubai und Lloyd zurück auf die INTERSOLAR. Sie würden bei der Verfolgung der Dabrifa-Schiffe nützlicher sein können als bei der Überwachung des ohnehin wieder handlungsunfähigen Supermutanten.
    Außerdem wurde Ribald Corello von sechs Kampfrobotern bewacht, deren Programmierung perfekt war.
    Dachte man.
    Wo einst ein Nichts war, woben sich nun unsichtbare Fäden in einem immateriellen Etwas; sie wuchsen aus einer energetischen Konstante, die jenseits menschlicher Vorstellungskraft lag.
    Im Geist eines ehemals willensblockierten Lebewesens bildete sich der erste zaghafte eigene Wille heraus, nährte sich von den psionischen Eindrücken, die der Besuch zweier Wesenheiten hinterlassen hatte.
    Doch da war noch etwas anderes, finster Drohendes, Befehlendes. Es versuchte, den Willen nach seiner parapsychischen Programmierung zu steuern.
    Haß, Habgier und Machtsucht. Mordlust und Gewissenlosigkeit.
    Aber das andere war stärker.
    Liebe zur Menschheit, Achtung des Lebens, Bescheidenheit.
    Ribald Corello besiegte das in seinem Geist verankerte Offensivprogramm der Anti-Priester, denn zum ersten Mal in seinem Leben wurde es ihm bewußt – und zum ersten Mal in seinem Leben vermochte er zwischen Gut und Böse zu unterscheiden und zu wählen.
    Er erkannte aber in vollem Umfang, was er an Unheil und Elend über die Völker der Galaxis gebracht hatte – unter dem teuflischen Zwang der Embryo-Blockade und des Offensivprogramms.
    Ribald Corello war zutiefst erschüttert und bis in sein Innerstes aufgewühlt. In diesem Ansturm der Gefühle verstärkte sich der Drang mehr und mehr, sich mitzuteilen und wiedergutzumachen, was sich wiedergutmachen ließ.
    Etwas störte ihn allerdings noch.
    Er spürte mit seinen psionischen ›Empfangsantennen‹, daß sich draußen etwas Furchtbares

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