Silberband 048 - Ovaron
sie zu vernichten, Corellos Jacht aber unbehelligt zu lassen.
Tausende von Raumschiffen jagten hinter den beiden Forschungskreuzern Dabrifas her. Doch die Meldungen der Ortungszentralen zerschlugen alle Hoffnungen. Die beiden Dabrifa-Schiffe besaßen Spezialtriebwerke.
Eine schnelle Flucht – damit wichtige Informationen unbedingt in Sicherheit gebracht werden konnten! In diesem Falle würde ein Entkommen der beiden Schiffe einer Katastrophe gleichkommen.
Während die INTERSOLAR mit Maximalwerten beschleunigte, dachte Rhodan intensiv nach.
Doch dann ließ er diesen Plan wieder fallen.
Ein einziger Hyperspruch der Forschungsschiffe würde genügen, um die halbe Galaxis über das Wiederauftauchen des Solsystems zu informieren. Vielleicht funkten die Schiffe sogar noch vor ihrer Flucht in den Linearraum.
Nein, sie mußten vernichtet werden – und zwar jetzt und hier!
Und gerade das schien unmöglich. Es konnte sich nur noch um Sekunden handeln, bis die Schiffe verschwanden. In dieser Zeit vermochte kein terranisches Schiff bis auf Schußentfernung heranzukommen.
Sekunden entschieden über Krieg oder Frieden, Glück oder Unglück der gesamten Menschheit.
Rhodan blickte verwundert hoch, als aus den Lautsprechern der Rundrufanlage Geschrei drang – Jubelgeschrei …! Ein Übertragungsschirm blendete auf und zeigte neben dem einen grünen Ortungspunkt eines Dabrifa-Schiffes eine sich aufblähende Glutwolke.
Atlan schaltete die Rundrufanlage aus.
»Das letzte Dabrifa-Schiff hat das vorletzte abgeschossen, Sir!« meldete der Cheforter Kusumi aufgeregt. »Nun verzögert es, will offenbar seine Fahrt aufgeben. Sir, Corellos Raumjacht wird es zuerst erreichen!«
»Das verstehe ich nicht«, sagte Atlan. »Innerhalb der nächsten Sekunden wären beide Schiffe in Sicherheit gewesen. Warum feuert das eine dann auf das andere?«
Perry Rhodan blieb ihm die Antwort schuldig.
Das Verhalten des dabrifanischen Schiffskommandanten war ihm ein Rätsel. Wollte er vielleicht eine Belohnung kassieren? Doch die hätte er auch von Imperator Dabrifa bekommen, wenn er berichtet hätte, daß das Solsystem wiederaufgetaucht war.
»Soll ich zu Corello springen?« fragte Gucky. »Vielleicht braucht er Hilfe.«
Rhodan schüttelte den Kopf.
»Nein, Kleiner. Er könnte daraus schließen, daß wir ihm immer noch nicht ganz trauen. Das wäre unserer Sache abträglich.«
Ribald Corellos Gesicht erschien erneut auf dem Hyperkomschirm. Der Supermutant schien erschöpft, aber er lächelte.
»Sir, die Besatzung des letzten Schiffes steht unter meinem suggestiven Zwang. Ich habe befohlen, daß sie auf der Erde landen sollen. Leider hat sich der Kommandant in der Zentrale verschanzt und widersteht allen meinen Anstrengungen.«
Perry Rhodan und Atlan blickten sich fragend an. Sie spürten, daß hinter dem rätselhaften Verhalten des paraimmunen Dabrifa-Kommandanten ein Geheimnis verborgen war.
»Danke, Corello«, sagte Rhodan. »Bleiben Sie bitte außerhalb der Schußentfernung. Die INTERSOLAR übernimmt die letzte Phase allein.«
Er aktivierte die Interkomverbindung zur Kommandozentrale.
»Oberst Korom-Khan, fliegen Sie mit feuerklaren Geschützen und aufgebautem HÜ-Schirm bis auf tausend Kilometer an das Dabrifa-Schiff heran!«
»Ich würde den Paratron-Schirm nehmen, Freund«, empfahl der Arkonide. »Das könnte eine Falle speziell für dich sein.«
»Mit Paratron-Schirm können wir keinen Kontakt aufnehmen, Atlan. Außerdem glaube ich nicht an eine Falle. Die jetzige Lage entstand erst durch die Abschirmung der solaren Hyperenergie. Davon aber hatten nicht einmal wir eine Ahnung.«
Er wandte sich an den Chef der Funkzentrale.
»Major Freyer, funken Sie den Kommandanten des Dabrifa-Schiffes an!«
Doch bevor Donald Freyer den Befehl ausführen konnte, blinkte die Rufscheibe im Sockel des großen Hyperkoms auf. Freyer drückte die Aktivierungstaste nieder.
Im 3-D-Schirm erschien die Zentrale des Dabrifa-Schiffes in Total-Aufnahme. Ein einzelner Mann saß vor den Kontrollen und blickte schräg nach oben.
»Das ist doch …!« entfuhr es Rhodan.
Aber dann schüttelte er ungläubig den Kopf.
Der Mann, den er soeben zu erkennen geglaubt hatte, war seit über achthundert Jahren tot.
»Bild zerlegen!« befahl er. »Vergrößerung auf den Kommandanten!«
Überall leuchteten kleinere Bildschirme auf, gaben verschiedene Teile der Kommandozentrale wieder. Auf dem großen Schirm erschien der fremde Kommandant in
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