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Silberband 048 - Ovaron

Titel: Silberband 048 - Ovaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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seines Nebenmannes an der Halsschlagader.
    Was konnte er tun?
    Er überlegte fieberhaft. Hinausspringen?
    Keine Möglichkeit, da sich nur der Finger des Mannes zu krümmen brauchte, und er war tot. Und das Wichtigste trat hinzu: Die kostbare Last mußte berücksichtigt werden.
    Um sich schlagen?
    Hilflos, wie er war, mußte er sich ruhig verhalten.
    Das, was sie dort hinten auf der Ladefläche hatten, mußte kostbarer als Edelmetall sein, denn sonst hätte diese wohlorganisierte Gruppe nicht am hellen Mittag auf einer stark befahrenen Piste einen Überfall gewagt.
    Als die dritte Minute seit dem Ausscheren der zehn Gleiter anbrach, wußte Dave, was er tun konnte.
    Er rührte sich nicht, aber sein Fuß bewegte sich. Millimeterweise kroch er weiter vor, schob die Hand eines der zusammengesackten Bewußtlosen zur Seite und tastete sich zu der Stelle vor, die unterhalb des Armaturenbrettes lag. Dort befand sich ein Hebel, der die Energie reduzierte – eine Sicherheitsmaßnahme, wenn schnell und von innen heraus ein Kurzschluß verhindert werden sollte. Die Energie für das Prallkissen konnte damit reguliert und schließlich abgeklemmt werden.
    Nach qualvoller, Millimeter um Millimeter verlaufender Suche mit der Stiefelsohle fand Dave den Schalter und bewegte ihn langsam.
    Von links nach rechts.
    Der Fahrer merkte nichts, aber Dave Opyd spürte es genau: Das Fahrzeug senkte sich um wenige Zentimeter tiefer.
    Dave war versucht, sich den Schweiß abzuwischen, aber er wagte es nicht. Er fragte mit heiserer Stimme:
    »Was haben Sie vor?«
    »Keine Angst«, sagte der Mann, der ihm die Waffe an den Hals preßte. »Wir haben nicht vor, dich umzubringen. Uns interessiert lediglich der Inhalt der Kiste dort hinten. Sie muß verdammt wertvoll sein, wenn sie Argyris mit so vielen Wächtern in den Palast kommen läßt. Du weißt nicht zufällig, was drin ist?«
    Wortlos schüttelte Dave den Kopf, gleichzeitig bewegte er den Hebel weiter.
    Wieder fiel der Schlepper etwas mehr ab. Vor sich, auf der weißen Straße, sah Dave zwei tropfenförmige Schatten. Es mußten Luftgleiter sein, die rechts und links über dem Dach des Führerhauses schwebten.
    Nach weiteren zwanzig Sekunden hatte Dave den Hebel ganz herumgelegt.
    Der Schlepper sank mehr und mehr, bis nur noch ein Zentimeter Abstand zwischen den Prallfelderzeugern und der Piste war. Das genügte an sich – die Automatik gab Alarm und setzte die Geschwindigkeit herab, gleichzeitig schaltete sie sämtliche Anlagen elektrischer Natur aus und bremste das Fahrzeug ab.
    »Was ist das?«
    Der Druck der Waffe verstärkte sich.
    Dave wagte nicht, den Mann anzusehen. Schweiß trat auf seine Stirn, als der Schlepper hielt und gleichzeitig auf der Piste aufsetzte. Der Fahrer riß wütend an den Hebeln und drehte am Zündschloß.
    »Keine Ahnung«, sagte Dave leise. »Vielleicht hat ein Schuß ein wichtiges Kabel getroffen.«
    Die beiden Gangster sahen sich beunruhigt an.
    »Los, raus!«
    Beide Türen öffneten sich, dann sprangen die Männer nach draußen. Mit den Waffen in den Händen rasten sie nach links und rechts.
    Gleiter fegten heran, und Dave, der sich flach auf den Sitz geworfen hatte, hörte die Schüsse einer automatischen Waffe. Die Männer – einen von ihnen konnte er direkt mit den Augen verfolgen – liefen über die Straße, und eine Spur von Einschlägen folgte ihnen, holte sie ein und schmetterte sie nieder. Erst als ein Projektil als Querschläger über den Kopf Daves hin pfiff und sich in den Stoff eines Sessels bohrte, wußte er, daß die beiden Gleiter über ihm zu den Wächtern gehörten – der Überfall war vorbei.
    Ein Gleiter setzte auf, und ein Bewaffneter fragte:
    »Sind Sie verletzt?«
    Dave sah den Mann an, der eine kurzläufige, großkalibrige Waffe an der Seite herunterhängen ließ, und nickte. Er tastete nach der verbrannten Haut seines Schenkels und sagte:
    »Nicht der Rede wert.«
    »Sie haben die Automatik abgeschaltet?«
    Dave wischte sich den Schweiß von der Stirn und setzte sich dann auf das Trittbrett. Seine Knie zitterten.
    »Ja.«
    »Ihre Kameraden?«
    »Bewußtlos geschossen«, sagte Dave. »Das war ein klarer Überfall, wie?«
    Der andere lachte grimmig.
    »Kann man wohl sagen. Sind Sie in der Lage, den Gleiter wieder einzuschalten und in den Palast zu bringen?«
    Dave nickte nur.
    »Gut – dann tun Sie's. Ihre Kameraden nehmen wir mit.«
    Der zweite Gleiter senkte sich herab, drei Männer sprangen heraus und schleppten die beiden

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