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Silberband 049 - Welten in Angst

Titel: Silberband 049 - Welten in Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einen schmalen Korridor, dessen Wände von einem verwirrenden Muster aus Röhren und Kabeln überzogen waren, gelangten wir in einen Raum, in dem einige Dutzend Roboter standen und auf ihren Einsatz warteten. Es waren verschiedenartige Modelle, deren Konstruktion mir jedoch vertraut vorkam. Überhaupt hätten viele Dinge in diesen Räumen von Menschen ausgedacht und hergestellt sein können. Es gab aber auch Gegenstände, deren Bedeutung ich nur erraten konnte oder die mir sinnlos erschienen.
    Merkosh deutete mit einem seiner dürren Arme auf die Roboter.
    »Früher oder später werde ich sie vernichten. Ich mag sie nicht.«
    Obwohl diese Ankündigung nicht unbedingt ernst zu nehmen war, beschloß ich, einen solchen sinnlosen Angriff auf jeden Fall zu verhindern, denn das Robotgehirn würde nicht dulden, daß der Gläserne nach Poseidon noch andere Roboter zerstörte.
    »Weitergehen!« rief ich Merkosh zu. »Die Roboter interessieren uns jetzt nicht.«
    Wir erreichten die kleine Schleuse, durch die wir die Station verlassen konnten. Es gab auch einen großen Ausgang, aber der Weg dorthin war uns versperrt.
    Ich überprüfte das Ausrüstungspaket meines Schutzanzuges. Es war fast ein Wunder, daß er noch funktionierte. Nach meiner Ankunft in dieser Station hatte ich ihn reparieren müssen. Darin ins Freie zu gehen bedeutete jedesmal ein Risiko.
    Merkosh und ich spielten das Spiel, das sich an dieser Stelle immer wiederholte. Der Gläserne trat zur Seite, um mich an die Schalthebel zu lassen. Er tat, als könnte er den Mechanismus der Schleuse nicht betätigen. Dabei hatte er die Station schon einige Male allein verlassen. Er mußte wissen, daß mir das nicht verborgen geblieben war. Trotzdem verzichtete er auch diesmal nicht darauf, den Unwissenden zu spielen. Ich tat ihm den Gefallen und öffnete die Schleuse.
    Die schroffe und lebensfeindliche Oberfläche des Saturnmondes Titan lag vor uns.
    Das Bild, das sich meinen Augen bot, beeindruckte mich immer wieder.
    Ich bezweifelte, daß Merkosh ähnlich empfand, denn er nahm sich niemals die Zeit, einen Augenblick stehenzubleiben und sich umzusehen. Sein Volk hatte wahrscheinlich völlig andere Schönheitsbegriffe entwickelt.
    Wenn er ab und zu von seiner Heimat sprach, entwickelte der Gläserne Phantasie und Gefühl. Was er mir allerdings beschrieb, mußte vollkommen fremdartig sein, denn ich konnte mir kein richtiges Bild davon machen.
    Maasbar!
    Allein der Name war geheimnisvoll.
    Ich gab mir einen Ruck.
    Jetzt durfte ich Merkosh auf keinen Fall aus den Augen verlieren. Er hatte sich schon ein paar Dutzend Meter von mir entfernt. Hier draußen besaß er nicht den Vorteil einer größeren Schnelligkeit, denn ich konnte ihn mit Hilfe meines Flugaggregats jederzeit einholen. Der Projektor, den ihm das Robotgehirn zur Verfügung gestellt hatte, war meinem nicht überlegen.
    Ich holte Merkosh ein. Er tat, als bemerkte er mich nicht.
    Rechts von uns ragte eine zweitausend Meter hohe Felswand in den Himmel des Saturnmondes. Dort befand sich der Haupteingang der Station. Einmal war ich auf die Gipfel der anschließenden Berge geflogen und hatte eine mit zahlreichen Windungen durchzogene Schlucht entdeckt, die drei Kilometer weit nach Süden verlief. An die südlichen Randgebiete schloß sich eine ausgedehnte Geröllebene an.
    Die Seitenpforte, durch die wir die Station verlassen konnten, lag außerhalb der langen Schlucht. Links von diesem Tor erstreckte sich eine Doppelkette zwei- bis fünfhundert Meter hoher Berge.
    »Führst du mich jetzt zu deinem Versteck, Gläserner?« fragte ich den Oproner gespannt.
    Er blieb stehen. In seinem Schutzanzug sah er kräftig aus. Ein unaufmerksamer Beobachter hätte ihn für einen Menschen halten können.
    »Wrrreißt du nicht, wo dieses Versteck liegt?« erkundigte er sich. Obwohl er dabei pfiff und röchelte, als wollte er jede Sekunde sein Leben aushauchen, hörte ich den lauernden Unterton aus seiner Stimme heraus.
    »Ich kenne die ungefähre Richtung, in der wir uns bewegen müssen«, antwortete ich vorsichtig. Ich deutete zu der spitzen Felsnadel, von der ich annahm, daß sie Merkosh als Bezugspunkt diente. »Dort ist dein Wegweiser.«
    »Gaahk-gaahk-gaahk!« dröhnte es in meinem Helmlautsprecher.
    Wir flogen nebeneinander über ein paar schroffe Felszacken hinweg. Der Boden besaß, sofern er nicht von Trockeneis bedeckt war, eine dunkelbraune bis schwarze Färbung und war von Rissen durchzogen. Wo immer wir unsere Füße

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