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Silberband 049 - Welten in Angst

Titel: Silberband 049 - Welten in Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Terraner. »Jetzt kann ich mich endlich innerhalb der Station bewegen, wie ich will. Ich kann nach draußen gehen, wann ich möchte, und kann mit der Suche nach einem kleinen Raumschiff beginnen.«
    »Ich hätte dich töten sollen!«
    Er hob beide Arme.
    »Aber Merkosh! Hast du das nicht oft genug versucht? Was wäre mit mir geschehen, wenn ich dich aus den Augen gelassen hätte?«
    Entschlossen, nicht um seine Hilfe zu bitten, wandte ich mich von ihm ab. Obwohl ich ihm den Rücken zuwandte, konnte ich ihn vor mir sehen: fett und unbeweglich, das häßliche Gesicht zu einem breiten Lachen verzogen. Aber, so tröstete ich mich, es war nicht sein Verdienst, daß er über mich triumphieren konnte. Das Robotgehirn der Station hatte ihm ungewollt geholfen.
    Ich fuhr erregt meinen Rüssel aus, als ich an das Robotgehirn dachte. Es mußte wissen, in welcher Lage ich mich befand. Durch zahlreiche Kameras und Ortungsgeräte beobachtete es jeden unserer Schritte. Wenn es meinen Tod nicht wollte, würde es mich früher oder später aus dieser Lage befreien. Es brauchte nur die Barriere abzuschalten.
    Der Terraner saß mit überkreuzten Beinen vor der Nische und beobachtete mich. Ich drehte mich ihm wieder zu.
    »Verschwinde!« zischte ich. »Du hast keinen Grund, dich über mich lustig zu machen.«
    Er beugte sich nach vorn. »Ich könnte dir vielleicht helfen.«
    »Gaahk-gaahk-gaahk! Glaubst du vielleicht, daß ich dir in die Falle gehe?«
    »Ich kenne mich in technischen Schaltungen gut aus. Vielleicht kann ich die Energiebarriere abschalten.«
    Ich sah ihn an und überlegte, ob er wirklich bereit war, mir zu helfen. Vielleicht hatte ihn der Schock, den er erlitten hatte, von seinen ursprünglichen Absichten abgebracht.
    »Ich kann mich jederzeit selbst befreien«, behauptete ich. »Du brauchst dich nicht um mich zu kümmern.«
    Er stand wortlos auf und verließ das Observatorium. Sein plötzliches Verschwinden ließ mich den Ernst meiner Lage erkennen. Jetzt konnte ich den Terraner nicht mehr um Hilfe bitten.
    Nun konnte er sich ungehindert bewegen. Er würde meine Verstecke innerhalb und außerhalb der Station ausplündern. Niemand war da, um ihn an der Ausführung seiner Pläne zu hindern. Ich rechnete nicht mehr so sehr damit, daß das Robotgehirn eingreifen würde. Hybschers Nachfolger würde den Terraner weiterhin kontrollieren, aber um mich würde sich niemand kümmern.
    Allmählich gelang es mir, meine Angst einzudämmen. Ich machte mich mit dem Gedanken an den Tod vertraut. Nun hatte ich Zeit, über Ereignisse auf meiner Heimatwelt nachzudenken.
    Der Terraner, der sich Robinson der Zweite nannte, hatte durch glückliche Umstände einen unverdienten Sieg davongetragen.
    Aber was hatte er eigentlich davon?
    Ich wußte nicht, wieviel Zeit verstrichen war, als er ins Observatorium zurückkam und sich vor der Nische auf dem Boden niederließ. Er sagte nichts, sondern saß nur da und beobachtete mich. Zunächst hatte ich Erleichterung empfunden, aber allmählich bekam ich Zorn.
    »Was willst du?« schrie ich ihn an. »Warum kommst du zurück?«
    Er hielt sich seine häßlichen Ohren zu. »Ich dachte, du hättest Vernunft angenommen. Ich wollte dir ein Angebot machen.«
    »Gaahk-gaahk-gaahk! Was könntest du mir schon anbieten?«
    Er streckte mir die Hände entgegen. Am Boden sitzend, sah er noch häßlicher aus als im Stehen.
    »Die Freiheit!« sagte er.
    »Und was willst du dafür?«
    Er sah an mir vorbei.
    »Dein Ehrenwort, daß du in Zukunft mit mir zusammenarbeitest und Befehle von mir entgegennimmst.«
    Ich krümmte meinen Hals und klappte verächtlich mit den Hautlappen über meinen Ohren. Glaubte der Terraner, daß er mich auf diese Weise zu seinem Sklaven machen konnte?
    »Also nein«, erriet er.
    »Ganz recht: nein und nochmals nein! Es ist besser, wenn du wieder verschwindest.«
    Er zuckte mit den Schultern und ging davon. Ich war ärgerlich auf mich selbst, daß ich nicht auf seinen unwürdigen Vorschlag eingegangen war. Später, wenn er mich aus der Nische herausgeholt hatte, hätte ich mich nicht an unsere Abmachungen zu halten brauchen.
    Ein zweites Mal würde er nicht wieder zurückkommen.
    Die Zeit verging. Ich wurde müde.
    Die Angst kam zurück.
    »Terraner!«
    Ich zuckte zusammen. Zum erstenmal erschrak ich vor dem Klang meiner eigenen Stimme.
    Ich hatte gerufen!
    Meine Blicke richteten sich auf den Eingang des Observatoriums. Hoffentlich hatte mein Gegner diesen unbewußt ausgestoßenen Schrei nicht

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