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Silberband 049 - Welten in Angst

Titel: Silberband 049 - Welten in Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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geschehen.
    Schließlich schwang sich Ovaron aus dem anderen Shift und blieb in der Nähe Rhodans stehen.
    Der Terraner fragte leise:
    »Bereit, Ovaron?«
    »Ja, bereit, Perry.«
    Die zehn Personen, an beiden Seiten befanden sich die mächtigen Gestalten von Icho Tolot und Paladin III, bildeten einen offenen Halbkreis. Sie standen auf einer schräg ansteigenden Halde aus Sand, Steinen, Geröll und scharfkantigen Felsen, deren Ecken im Scheinwerferlicht wie mit Diamanten besetzt aussahen. Die Schatten der Männer waren zwanzig Meter lang und länger, sie reichten fast bis zu dem Punkt, wo der Hang des heruntergefallenen Gerölls mit der Steilwand einen stumpfen Winkel bildete. Nur das Summen der leerlaufenden Maschinen der Shifts und ein gelegentlicher scharfer Atemzug von einem der Teammitglieder unterbrachen die erwartungsvolle, gespannte Stille.
    Ovaron ging etwa zehn Meter aus dem Halbkreis nach vorn in Richtung Felswand. Sie wirkte wie eine schwarze, nasse Mauer.
    Sprünge, Vertiefungen, Vorsprünge und herunterhängende Felsnasen, kleine Kanzeln und Risse durchzogen die mächtige Wand.
    Ovaron winkelte den Arm an und justierte sein breites Armbandgerät.
    Roi Danton hüstelte affektiert und sagte:
    »Sesam, öffne dich!«
    Ovaron drückte den breiten, gesicherten Knopf herunter. Ein sechsdimensionaler Kodeimpuls wurde abgestrahlt, nur einen Sekundenbruchteil lang. Er enthielt unter anderem die Individualschwingungen des Cappins, ohne die niemand in dieses Geheimdepot eindringen konnte.
    Dann sicherte Ovaron den Knopf wieder und wartete.
    Nichts geschah.
    Schweigend und in größter Spannung standen die zehn Mann des Teams bereit. Keiner sprach ein Wort, nur hin und wieder räusperte sich jemand nervös. Eine Minute verstrich, noch immer hatte sich nichts gerührt. In rhythmischen Abständen fielen Tropfen von einem Felsen und klatschten auf einen anderen herunter. Dieses Geräusch war wie das Ticken einer riesigen altmodischen Uhr und trug dazu bei, die Spannung zu vergrößern. Hände fuhren in unkontrollierten Bewegungen an die Gürtel, tasteten nach den Griffen der Waffen. Eine weitere Minute verging.
    »Verdammt! Das dauert aber!« sagte Alaska heiser.
    Niemand antwortete.
    Die dritte Minute verging, dann ertönte ein hartes, donnerndes Knacken, als ob ein Fels abbräche.
    Ein rauschender Ton wie das stetige Rauschen eines starken Windes zwischen durchlöcherten Felsen war zu hören.
    »Was ist das?« fragte Merceile unruhig.
    Roi Danton faßte nach ihrer Hand und sagte:
    »Das ist offensichtlich der Rausch der Sinne – eines Positronengehirns.«
    Trotz seiner Unruhe, die seinen Mund austrocknete und sein Herz schneller schlagen ließ, mußte Cascal grinsen. Danton war ein Mensch nach seinem Geschmack.
    Es war das Rauschen eines großen Lautsprechers gewesen … denn jetzt hörte man eine Stimme.
    Die Lautsprecher waren zu stark eingestellt. Die Stimme brüllte, und das Echo ihrer Worte setzte sich nachhallend in der Korkenzieherschlucht fort.
    Die Stimme redete in der Sprache der Cappins.

23.
    Die Stimme der Kommandopositronik des Geheimdepots auf dem Saturnmond Titan meldete sich nach einem Zeitraum von etwa zweihunderttausend Jahren. Bis auf die übersteuerten Lautsprecher schien die Positronik noch immer hervorragend zu funktionieren. Die Positronik hieß den Ganjo nach einer endlos langen Zeit willkommen. Die Maschinenstimme fügte hinzu, daß innerhalb des Depots sämtliche Geräte und Vorräte in bester Ordnung wären, wie es die Programmierung befahl.
    Es gab eine Pause von wenigen Sekunden.
    Erst jetzt begriff Perry Rhodan das ganze Ausmaß des hier Erlebten. Niemals seit der Kolonisierung Titans war etwas von dieser Station geortet worden – und doch hatte sie schlummernd die ganze Zeit über existiert und darauf gewartet, daß sich ihr Herr nach 200.018 Jahren wieder per Impuls zu erkennen gab. Es war unglaublich.
    Dann fuhr die automatische Stimme fort:
    »Die Positronik, Ganjo, bittet Sie, einen anderen Eingang in das Depot zu benutzen.«
    Ovaron fragte laut zurück:
    »Warum soll ich einen anderen Eingang benutzen, Gehirn?«
    Die Antwort kam sofort.
    »Wegen der Ortungsgefahr, die beim Öffnen der großen Haupttore besteht. Die Nachkommen der vor langer Zeit biologisch aufgezüchteten Wesen würden das Depot entdecken können. Größere Sicherheit besteht, wenn ein Nebeneingang benutzt wird. Ich darf Sie bitten, Ganjo, dem Robot zu folgen.«
    Sie warteten auf den Robot.
    Eine erleuchtete,

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