Silberband 049 - Welten in Angst
Gucky und hielt den Kopf schief. »Wieso denn?«
Ehe Merontus das erklären konnte, nickte Gucky.
»Aha, ich verstehe schon. Na, damit werden wir auch noch fertig. Kommen Sie, gehen wir. Es ist keine Zeit mehr zu verlieren. Übrigens erwartet Sie Rhodan später noch zu einer persönlichen Aussprache. Wir holen Sie dann ab.«
Auf dem Weg zur Funkzentrale begegneten sie Kommandotrupps und reparaturbedürftigen Kampfrobotern. Dabrifa schien sich in der Tat mit allen Mitteln seiner Haut zu wehren.
Ras zog seinen Strahler aus dem Gürtel.
»Das wird ihm nicht mehr viel nützen. Er wird einen ziemlichen Schreck bekommen, wenn plötzlich Teleporter bei ihm auftauchen. Damit rechnet er nicht.«
»Und wenn er mich sieht«, sagte Gucky, »kriegt er gleich einen Herzinfarkt.«
Gucky watschelte weiter, bis der Korridor vor einer stählernen Tür endete. Sie wies Schmelzschäden auf, war aber noch geschlossen.
»Dahinter steckt Dabrifa«, sagte der Admiral. »Die Tür ist durch positronische Anlagen verschlossen und kann nicht von hier aus geöffnet werden.«
»Unnötig, wir sind Teleporter.« Gucky nickte Merontus zu. »Sie können Ihre Männer und Roboter abziehen. Wir haben sie nicht nötig. In fünf Minuten werden Sie einen ziemlich bedrückten Dabrifa begrüßen können.«
»Dein Wort in Gottes Ohr«, murmelte Ras skeptisch.
Gucky nahm seine Hand, nachdem er seinen Strahler gezogen und entsichert hatte. »Dann wollen wir mal«, sagte er und konzentrierte sich auf das, was hinter der Stahltür war.
Etwa zu diesem Zeitpunkt machte Dabrifa einen entscheidenden Fehler. Die Programmierung seiner Leibwache war in Ordnung, und doch hatte sie einen Nachteil. Natürlich drangen die Mentalausstrahlungen der Belagerer durch die beiden Stahltüren. Das hatte zur Folge, daß die Roboter jedesmal wie wild zu feuern begannen, wenn sich draußen im Schiff ein neuer Kommandotrupp näherte, um die Funkzentrale anzugreifen. Die Roboter schossen auf die geschlossenen Türen, und bald war es trotz Klimaanlage so heiß in dem großen Raum, daß Dabrifa zu schwitzen begann.
Ab und zu öffnete er eine der beiden Türen, um seiner Leibwache für Sekunden freies Schußfeld zu gewähren. Die Angreifer zogen sich dann jedesmal schnell zurück, weil sie mit einem Ausfall rechneten. Aber so dumm war Dabrifa natürlich nicht.
Allerdings rechnete er nicht mit Teleportern.
Er begann mit der Desaktivierung der Roboter. Im Augenblick störten sie ihn nur mit ihrem einprogrammierten Verteidigungswillen. Wenn er sie wieder benötigte, konnte er sie mit einem Knopfdruck wieder in Aktion setzen. Es war reiner Zufall, daß sich unter den sieben Robotern, die er lahmlegte, nicht jener befand, der von Renta Markus präpariert worden war.
Als noch drei Roboter übriggeblieben waren, drangen die beiden Teleporter in die Funkzentrale ein. Da der Raum so groß und durch die vielen Geräte ziemlich unübersichtlich war, entdeckten sie Dabrifa nicht sofort. Er näherte sich dem achten Roboter, als dieser die feindlichen Gefühle Ras Tschubais empfing und entsprechend zu handeln begann.
Dicht an Dabrifas Kopf vorbei zischte das Energiebündel und zerschmolz einige Anlagen. Gucky teleportierte geistesgegenwärtig in eine andere Ecke, während Ras sich zu Boden fallen ließ und den angriffsfreudigen Roboter aufs Korn nahm. Mit einem wohlgezielten Schuß erledigte er ihn.
Als Dabrifa den Roboter stürzen sah, sprang er zur Seite. Im ersten Augenblick begriff er nicht, wie das möglich sein konnte. Keine der beiden Türen hatte sich geöffnet, und doch waren seine Gegner in die Funkzentrale eingedrungen. Gab es einen geheimen Eingang, den er übersehen hatte?
Der vorletzte der Roboter rührte sich nicht, während der letzte Gucky angriff, der ihn in vorzüglicher Deckung erwartete. Wieder gingen wertvolle Anlagen zu Bruch, ehe der Mausbiber seinen Gegner zerstören konnte. Noch während das Schaltzentrum zerschmolz, begriff Dabrifa plötzlich, was geschehen sein mußte.
Teleporter! Perry Rhodan verfügte noch immer über einige Mutanten, darunter auch Teleporter. Ihnen mußte es nicht schwergefallen sein, die DOMALO anzupeilen und an Bord zu springen. Wenn sie sich mit Merontus, dem Verräter, verständigten, war das Weitere kein Kunststück mehr für sie.
Zum erstenmal seit Beginn der Revolte schwanden sein Selbstbewußtsein und seine Sicherheit. Er saß nicht mehr in einer uneinnehmbaren Festung, sondern in einer tödlichen Falle.
Zum erstenmal
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