Silberband 049 - Welten in Angst
cappinschen Siedlungsgebietes stationieren kann. Satelliten, ähnlich dem die Sonne Sol umkreisenden Todessatelliten, sollten einen Verkehr ohne jeden Zeitverlust zwischen den geheimen Stützpunktwelten ermöglichen.
Die Sextadimschaltungen innerhalb des Satelliten können aber nur von Tryzom-Trägern aktiviert werden. Tryzom-Träger war aber stets nur eine einzige Person, der jeweilige Ganjo des Ganjasischen Reiches. Also begannen die verbrecherischen Takerer damit, auch anderen Personen die Tryzom-Körperchen künstlich einzupflanzen.
Im Falle eines Krieges, den die Takerer kaltblütig einkalkulieren, sollten die Stützpunktwelten mit ihren Pedopeilern schnellen und vor allem unauffälligen Truppenverschiebungen dienen.«
»Ein teuflischer Plan«, knurrte Geoffry.
Ovaron I nickte.
»Ihre Definition trifft voll und ganz zu, Professor. Nun werden Sie auch einsehen, daß niemand außer dem Ganjo als Geheimagent auf die Erde gehen durfte. Die Takerer dort, vor allem Lasallo und Levtron, erwarteten als Ersatz für den gestorbenen Sicherheitschef einen Tryzom-Träger, während wir Ganjasen noch nicht in der Lage sind, Tryzome künstlich zu übertragen.«
Waringer meinte nachdenklich:
»Ich nehme an, daß auch Ovaron II den Plan des ganjasischen Geheimdienstes nicht voll erfüllen kann, weil Sie, Ovaron I, vorzeitig mit uns in Ihre ferne Zukunft vorgedrungen sind …«
»Ja, das konnte natürlich in unserem Plan nicht vorgesehen sein, da wir nicht ahnten, daß bereits eine reale Zukunft existiert. Unsere Anklage vor dem Gerichtshof der Cappin-Völker, basierend auf meinen Ermittlungen, sollte zur Verurteilung der Führung des Takerischen Reiches führen. Das wird nicht mehr möglich sein, aber gewiß werden die auf Lotron experimentierenden Takerer dadurch nur eine Gnadenfrist erhalten.«
Er setzte hinzu:
»In gewisser Beziehung ist es schade, daß ich meine Aufgabe nicht voll erfüllen kann. Dadurch entsteht eine historische Unsicherheit, deren Ergebnis sich nicht vorausberechnen läßt.«
»Nun, ich hoffe«, sagte Perry Rhodan lächelnd, »daß dafür die solare Menschheit gerettet werden kann. Wann bekommen wir unser Sextagonium?«
Atlan lachte über die Bezeichnung ›unser Sextagonium‹. Sie erinnerte ihn an andere Erlebnisse mit dem großen Terraner. Perry war sehr besitzergreifend, wenn es um seine Menschheit ging.
»Sobald Ovaron II Titan verlassen hat«, antwortete der Cappin. »Wir dürfen nicht vergessen, daß er nichts mehr von uns weiß. Er hat seine Erinnerungen blockieren lassen. Wenn wir jetzt auftauchten, müßte er uns für Feinde halten.«
Perry Rhodan stand auf und lief nervös in der engen Nullfeldzentrale umher. Er bangte um das Schicksal einer Menschheit, die auf dieser Zeitebene noch gar nicht existierte, die aber andererseits nur mit den Mitteln gerettet werden konnte, die sie auf dieser Zeitebene finden würden.
Hoffentlich hielt der Sonnensatellit lange genug Ruhe! Hoffentlich verbrannten in der Jetztzeit nicht die solaren Planeten unter dem Feuer einer zur Nova gewordenen Sonne, während sie ahnungslos in der fernen Vergangenheit warteten!
Aber nein! Ovaron hatte behauptet, daß die Sonne noch nicht unmittelbar gefährdet war. Der Sextadim-Navigator mußte es wissen, denn ihm waren alle neuen Meßergebnisse zugänglich gemacht worden, die mit der energetischen Aktivität des Todessatelliten zu tun hatten.
Aber all diese Fakten vermochten die große Unruhe nicht zu beseitigen. Plötzlich unterbrach Rhodan sein nervöses Umhergehen.
Sein Blick ruhte auf einem Bildschirm der Außenbeobachtung, der den Nordsektor optisch hereinbrachte.
In den Akalos-Bergen flammte ein Glutkegel auf, dann schoß ein silbrig glänzendes Etwas in den Himmel über Titan.
Das Beiboot der Ganjasen war gestartet.
Ovaron II würde sicher irgendwo in seinem Depot sein, um die Ausrüstung für seinen Einsatz zusammenzustellen, ohne die geringste Ahnung, was sich einen Tag zuvor wirklich abgespielt hatte.
Und von den abfliegenden Ganjasen wußte einzig und allein Kommandant Moshaken Bescheid. Würde er dieses Wissen im Sinne seines Volkes und der solaren Menschheit nutzen?
In der Jetztzeit schrieb man den 28. Juni 3434.
Am gleichen Tag und Monat des Jahres 200.018 vor Jetztzeit stand der Nullzeit-Deformator noch immer auf einer Geröllebene des sechsten Saturnmondes.
Dr. Claudia Chabrol ließ sich erbittert über die energetische Stille an Bord der Zeitmaschine aus. Man war sogar so weit gegangen,
Weitere Kostenlose Bücher