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Silberband 052 - Exil im Hyperraum

Titel: Silberband 052 - Exil im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gesänge und die Ansprachen der Pedolotsen über sich ergehen lassen. Avimol verstand nicht mehr, warum er früher ebenso begeistert geschrien hatte, wie es die anderen taten. Es war wie ein Schock für ihn gewesen.
    Avimol setzte sich auf und schob die Kapuze zurück. Eine Weile musterte er die Schläfer und die nicht abreißende Prozession von Pilgern, die zu den Toiletten strebten und wieder zurückkehrten. Er verachtete die Leute, die ihre Körper so schlecht unter Kontrolle hatten. Auf Uarte hätte niemand während der Nachtruhe die Schlafbunker verlassen.
    Ich darf diese Leute nicht mit denen von Uarte vergleichen, sagte er sich. Das wäre ungerecht. Jede Welt prägt ihren Bewohnern einen eigenen Lebensstil auf.
    Quinfaldim regte sich schwach; seine wulstigen Lippen bewegten sich, dann wälzte er sich auf den Bauch und schlief ruhig weiter.
    Seufzend wickelte Avimol sich aus der Decke, reckte sich und hob die lederne Tasche auf, in der sich seine Biotarn-Ausrüstung befand. Er hängte sie sich an den breiten Gürtel unter dem Umhang, dann stieg er über die Schlafenden hinweg. Sein Ziel war der Ausgang des Schlafsaales.
    Im Flur begegneten ihm die von den Toiletten zurückkehrenden Männer. Die meisten schlurften teilnahmslos dahin, nur wenige musterten den Uarter. Beim Trinkautomaten am Ende des Flures blieb Avimol stehen und tastete einen Becher Alloque, ein leicht bitter schmeckendes Getränk aus Pflanzenextrakten und gegorener Ztaplan-Milch. Er trank den Alloque in kleinen Schlucken und fühlte sich danach erfrischt.
    Langsam schlenderte er auf den Ausgang des Tempels zu, in dem die Schlafsäle untergebracht waren. Draußen empfing ihn milde trockene Luft. Der Himmel war wolkenlos, und zahlreiche helle Sterne blinkten an seinem Gewölbe.
    Das scharfe Gehör Avimols sondierte die Umgebung. Die Straßen und Gassen Pedoars waren fast leer, nur wenige Pilger oder Diener hielten sich im Freien auf. Avimols guter Geruchssinn nahm Körperausdünstungen und die Gerüche von Speisen und Getränken auf.
    Mit federnden Schritten wandte sich Avimol in die Richtung, in der der Große Platz mit dem OVERESCH lag, ohne sich klar darüber zu werden, warum er gerade diese Richtung eingeschlagen hatte.
    Er verfiel in völlige Bewegungslosigkeit, als er ein neues Geräusch in der beinahe schweigenden Tempelstadt vernahm. Kurz darauf identifizierte er es als das Fahrgeräusch eines schweren Bodengleiters.
    Aus einer Gewohnheit, die bereits zum Zwang geworden war, glitt Avimol lautlos in die Nische einer Tempelwand und preßte sich gegen das staubige Plastikmaterial. Nur seine Augen bewegten sich von da an noch.
    Bald darauf entdeckte er das Fahrzeug. Es glitt auf leise summenden Prallfeldkissen die Straße entlang. Acht Männer in leichten Kampfanzügen, schwerbewaffnet und mit Funkhelmen ausgerüstet, saßen auf den Bänken der Ladefläche und versuchten, das Halbdunkel der schlecht ausgeleuchteten Straße mit ihren Blicken zu durchdringen.
    Avimol wurde nicht entdeckt.
    Erst hinterher wurde ihm bewußt, daß er sich verdächtig benommen hatte. Der Gleiter und die Bewaffneten gehörten sicher zu den sogenannten Arrivawächtern, der Polizeitruppe des ARRIVANUMs. Sie wären sicher mißtrauisch geworden, wenn sie bemerkt hätten, daß sich jemand vor ihnen verbarg.
    Dabei habe ich mich gar nicht vor ihnen verbergen wollen, sagte sich der Uarter. Es ist nur ein Reflex gewesen.
    Er löste sich aus dem Schatten der Nische und setzte seinen Weg fort. Avimol befand sich bereits dicht vor dem Großen Platz, als etwas in seinem Bewußtsein schrie. Er sprang in den Torbogen des nächsten Gebäudes, bevor ihm klarwurde, daß der geistige Schrei eine Botschaft gewesen war.
    Der Ganjo war gekommen!
    Eine Weile verharrte er ganz still. Nein, es gab keinen Zweifel: Er wußte, daß der Ganjo gekommen war!
    Benommen trat er wieder ins Freie. Er blickte zum Himmel hinauf und sah, wie aus zahllosen Richtungen grünliche Strahlenbündel hinaufrasten, irgendwo dort oben auseinanderflossen und unzählige formlose Inseln grünen Feuers bildeten.
    Die Strahleninseln verdichteten sich, dann dehnten sie sich flächenförmig aus. Entladungen zuckten zwischen ihnen hinüber und herüber, ein hohles Brausen erfüllte die Luft. Dort, wo der OVERESCH stand, stieg ein turmstarkes Strahlenbündel in den Himmel, und darunter sah Avimol nun auch das metallische Funkeln und Glitzern des mächtigen Obelisken.
    Avimol begann zu laufen. Instinktiv zog es ihn zum

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