Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 052 - Exil im Hyperraum

Titel: Silberband 052 - Exil im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
handtellergroße Lücke erschien und schloß sich wieder. Der ganze Tunnel aus sechsdimensionaler Energie wand sich plötzlich wie ein sterbender Riesenwurm. Mein linkes Bein wurde eingequetscht – und dann lag ich außerhalb des Pedoschirmes.
    Ohne mich nach Atlan umzusehen, rannte ich auf den nächsten Projektor zu. Links von mir blitzte etwas grell auf. Ich warf mich zu Boden, rollte mich ab und sprang wieder auf. Hinter mir kochte und brodelte das Plastikmetall der Liftplattform.
    Mit einem Satz war ich auf der Antigravplatte des Projektors. Der lila gekleidete Diener, der das Gerät bediente, wollte Widerstand leisten. Ich drehte mich nach links, aus dem Schußbereich der halberhobenen Strahlwaffe, schlug ihm die Waffenhand nach innen weg, packte sein Handgelenk, drehte es nach außen und warf ihn zu Boden. Für Fairneß blieb keine Zeit, also setzte ich meinen Gegner mit einem Tritt gegen die Schläfe außer Gefecht.
    Danach schaltete ich den Servomotor des Projektors ein und schwenkte das Gerät auf seinem Sockel herum. Mehrere Strahlschüsse röhrten ohrenbetäubend an mir vorbei, und ich beeilte mich, eine Wand aus sechsdimensionaler Energie zwischen die Masse der Diener und mich zu projizieren.
    »Danke, Freund!«
    Atlan war hinter mir auf die Antigravplatte gesprungen. Also hatte das Umlenken der Projektionsrichtung unser Gefängnis vollends geöffnet.
    Der Arkonide nahm die Waffe des bewußtlosen Dieners auf und erwiderte das Feuer der Ganjoprester, die seitlich von uns standen. Ich sah nicht hin, da ich immer wieder damit zu tun hatte, die in der Energiewand entstehenden Strukturlücken zu schließen: aber die Entsetzensschreie der Ganjoprester bewiesen mir, daß Atlans Schüsse saßen.
    Von irgendwoher kam der Donner einer heftigen Explosion. Überreste der Hallendecke bröckelten ab. Ich duckte mich, als ein faustgroßes Stück meine rechte Schulter traf. Atlan stieß eine halblaute Verwünschung aus.
    Der falsche Ganjo und die fünf Pedolotsen standen noch immer hinter der Energiewand. Nur Guvalasch war verschwunden. Mir wurde heiß bei dem Gedanken, daß er Unterstützung anfordern könnte, vielleicht sogar Kampfroboter.
    Ovaron hatte natürlich meine Gedankengänge verfolgt.
    »Schalten Sie eine große Strukturlücke!« wisperte es in meinem Bewußtsein.
    Ich verstand, was er wollte. Die Bedienung des Projektors war nicht schwieriger als die eines Gleiters, und innerhalb weniger Sekunden hatte ich eine türgroße Strukturlücke geschaffen. Fast im gleichen Augenblick spürte ich eine seltsame Leere in mir.
    Der Ganjo hatte mich verlassen.
    Drüben, hinter der Energiewand, taumelte der falsche Ganjo. Er ging in die Knie, dann riß er plötzlich seine Strahlwaffe aus dem Gürtelhalfter und schoß drei der ihm am nächsten stehenden Diener nieder. Es waren die Ganjoprester, die bisher vergeblich versucht hatten, ihre ›Kollegen‹ zu einem Gegenangriff zu bewegen.
    Die fünf Pedolotsen erwachten aus ihrer Erstarrung. Sie wandten sich um und rannten geduckt auf ein offenes Schott zu. Ovaron, der den falschen Ganjo beherrschte, wollte auf sie schießen, aber etwa zehn Ganjoprester warfen sich auf ihn und versuchten, ihm die Waffe zu entreißen. Sie feuerten jedoch nicht auf ihn, woraus ich entnahm, daß der falsche Ganjo ihnen zu kostbar war.
    Immerhin konnte und wollte ich nicht untätig zusehen, wie sie ihn überwältigten, denn Ovaron im Körper des falschen Ganjos war ein Kämpfer mehr auf unserer Seite.
    Ich schaltete den Projektor aus. Die Energiewand erlosch. Atlan wußte sofort, worum es ging. Er sprang von der Antigravplattform und hielt die Ganjoprester mit Dauerfeuer nieder, während ich zu einem toten Diener lief und ihm die schwere Strahlwaffe abnahm.
    Wären die Ganjoprester geübte Kämpfer gewesen, hätten wir kaum eine nennenswerte Chance gegen sie gehabt. Doch so krochen und rannten sie planlos umher und schossen ungezielt in die Gegend. Nicht selten trafen sie dabei die eigenen Leute.
    Es gelang Atlan und mir, den falschen Ganjo freizuschießen. Wir nahmen keine Rücksicht mehr, zumal immer neue Explosionen und Erschütterungen anzeigten, daß unsere Zeit knapp bemessen war. Wir mußten ins Freie gelangen, bevor dieser Teil der subplanetaren Anlagen einstürzte. Aber wir konnten nicht einfach losrennen und einigen schießwütigen Ganjoprestern den Rücken zuwenden. Wir mußten sie zur Flucht zwingen oder töten.
    Der falsche Ganjo kniete jetzt hinter einem der noch arbeitenden

Weitere Kostenlose Bücher