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Silberband 052 - Exil im Hyperraum

Titel: Silberband 052 - Exil im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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weiter um die Schwierigkeiten meines Freundes kümmern. Ich mußte meine ganze Aufmerksamkeit dem Sextolotsen schenken.
    Der alte Ganjase musterte uns eindringlich. Sein verwittertes Gesicht zeigte ein Lächeln – ungefähr so freundlich wie das eines hungrigen Wolfes, der einem hilflosen Lamm gegenübersteht.
    Leider waren wir augenblicklich in der Tat so hilflos wie Lämmer, denn das Pedofeld des Energietunnels verhinderte jegliche Aktionen.
    »Ovaron berichtet, ihm sei so, als würde sein Ich-Anteil von Impulsen regelrecht abgetastet«, flüsterte Perry. »Wenn wir nur endlich etwas tun könnten!«
    »Ruhig Blut!« flüsterte ich zurück, ohne Guvalasch aus den Augen zu lassen.
    Ich konnte nicht verhindern, daß ich selber erregt wurde. Als äußeres Anzeichen dafür sonderten meine Augen wäßriges Sekret ab.
    Was waren das nur für Impulse, die den masselos in Perry lebenden Ganjo abtasteten?
    Identifizierungsimpulse natürlich, du Narr! teilte mir mein Zusatzgehirn mit.
    Von Merceiles Bewußtsein sprang Belustigung zu meinem Bewußtsein über. Sie amüsierte sich anscheinend noch über meine Verlegenheit. Schade, daß ich sie nicht übers Knie legen und ihr den Hosenboden strammziehen konnte!
    Perry stöhnte unterdrückt.
    Gerade wollte ich dem Freund Mut zusprechen, da sah ich eine Handbewegung Guvalaschs. Zuerst dachte ich, sie würde uns gelten, doch dann bemerkte ich, daß der Sextolotse an uns vorbeiblickte.
    Ich wandte den Kopf – und zog unwillkürlich die Luft durch meine zusammengepreßten Zähne, denn das, was ich sah, durfte es eigentlich nicht geben.
    Schräg von hinten schritt das genaue Ebenbild des Ganjos auf Perry und mich zu, in eine prächtige Uniform gekleidet und mit einem Schulterumhang, der das Rangabzeichen und die Familiensymbole Ovarons trug.
    Hätte ich nicht genau gewußt, daß der Geist Ovarons in Rhodans Körper und sein Eigenkörper auf der MARCO POLO war, wer weiß, ob ich nicht in den ersten Sekunden geglaubt hätte, den echten Ganjo vor mir zu sehen.
    Aber so gab es keinen Zweifel: Das war ein perfekter Doppelgänger Ovarons.
    Mir war vollkommen klar, daß das Auftreten des falschen Ganjos nur eines bedeuten konnte: Die Pedolotsen wollten ihre Marionette als den echten Ganjo ausgeben und damit ihre bisherige Machtfülle noch vergrößern. Damit stellten sie sich endgültig auf eine Stufe mit den Takerern.
    Der Plan war verbrecherisch und raffiniert, aber er basierte auf einem Trugschluß. Ein falscher Ganjo vermochte zwar die überlebenden Ganjasen für den Befreiungskrieg gegen die Takerer zu begeistern, doch weder er noch seine Hintermänner besaßen den genialen Verstand des echten Ganjos. Folglich würden sie den Krieg verlieren, und wahrscheinlich würde sich das ganjasische Volk von dieser Niederlage nicht wieder erholen können.
    Wenige Meter vor Perry und mir blieb der falsche Ganjo stehen. Zynisch lächelnd winkte der Doppelgänger zu uns herüber. Er wußte natürlich von Guvalasch, daß Ovaron sich in Perry Rhodan und Merceile in mir befand und daß beide Ganjasen ihn durch unsere Augen sehen konnten.
    Ich blickte ihn kalt an, da senkte er den Blick und ging zu Guvalasch hinüber. Seine Bewegungen wirkten plötzlich unsicher. Und so etwas wollte ein Sternenreich zurückerobern!
    Ich dachte noch einiges mehr und spürte, wie Merceiles Geist sich in einen Winkel meines Bewußtseins flüchtete.
    Neben mir stieß Perry scharf den Atem durch die Nase. Ich blickte meinen terranischen Freund prüfend an, weil ich fürchtete, daß die Impulsschauer ihn vollends zu einem Nervenbündel gemacht hatten.
    Aber Perrys Gesicht zeigte nur Erleichterung.
    »Die Tastimpulse sind weg«, raunte er mir zu.
    Was bedeutete das nun wieder?
    Die Identifikation des echten Ganjos ist abgeschlossen, übermittelte der Logiksektor meines Zusatzgehirns. Bald wird etwas geschehen.
    Ich begann zu ahnen, was geschehen würde. Nur die Haltung des Sextolotsen, der fünf Pedolotsen und der rund fünfzig Ganjoprester irritierte mich. Sie beobachteten uns immer noch aufmerksam.
    Im nächsten Augenblick war mir, als würde meine Hirnschale sich mit kaltem Feuer füllen. Die Umgebung verschwamm vor meinen Augen. Ich hörte einen Schrei, hätte aber nicht sagen können, ob es ein akustischer Laut oder ein gedanklicher Schrei war. Merceiles und mein Bewußtsein vermischten sich in einer Weise, die mich in eine Art kataleptischen Krampf verfallen ließ. Ich fühlte gleichzeitig Höllenqualen und eine Wonne,

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