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Silberband 053 - Die Urmutter

Silberband 053 - Die Urmutter

Titel: Silberband 053 - Die Urmutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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meinem Kampfanzug gehörte … sie sandten Ultraschallimpulse aus, denn die Anzeigemarke für Sonar flackerte in kurzen Intervallen.
    »Lebensuntüchtige Individuen«, blubberte der Große. »Verkümmerte Augen und gewöhnliche Schallaufnahmetrichter.«
    Der Kleine bewegte die Röhrenzunge. Weißer, schaumiger Speichel rann aus seinem Mundwinkel und über den Kasack.
    »Sie sind auf künstliches Licht angewiesen, Lapender«, zischelte er undeutlich. »Immerhin, einer von ihnen hat vorhin recht gut reagiert.«
    Der Große hieß also Lapender, dann mußte der Kleine Poncruter sein.
    Ich senkte den Lichtkegel meines Scheinwerfers und trat einige Schritte vor. Bei dem auf Fingergröße zusammengeschrumpften Angreifer blieb ich stehen und drehte ihn mit dem Lauf meines Impulsstrahlers um. Der Widerstand, den mir seine Masse entgegensetzte, überraschte mich. Hier schien eine Komprimierung der Moleküle stattgefunden zu haben, möglicherweise hatte sich der Vorgang sogar auf die atomare Ebene erstreckt. Das Lebewesen war hart wie bester Terkonitstahl, aber der Plastikbeton, auf dem es lag, zeigte kaum Veränderungen.
    »Ein Verdichtungsstrahler …«, konstatierte ich und fixierte Lapender, »… der hauptsächlich auf organische Substanzen wirkt. Interessant. – Mein Name ist übrigens Perry Rhodan.« Ich deutete auf meine Gefährten.
    »Das ist Atlan – und das Remotlas, Chef der Perdaschisten auf Erysgan.«
    »Sie reagierten sehr kaltblütig«, erwiderte statt Lapender der Mutant Poncruter. Er schien offenbar den Ton anzugeben. »Aber vorhin waren Sie sehr leichtsinnig. Ohne unsere Hilfe hätten die beiden Geheimagenten der Pedolotsen Sie getötet.«
    Atlan ging an mir vorbei und blieb dicht vor dem Zwerg stehen.
    »Daran wären Sie schuld gewesen!« fuhr er ihn an. »Anstatt sich gleich zu erkennen zu geben, haben Sie mit uns Verstecken gespielt. Natürlich konnten meine Gefährten nicht sofort schießen, weil sie erst sicher sein mußten, nicht Sie vor sich zu haben. Aber anstatt unsere Gegner gleich zu töten, haben Sie gewartet, bis Sie als Retter auftreten konnten. Ihr Verhalten mißfällt mir sehr.«
    Der gallertartige Schädel Poncruters wabbelte.
    »Sie sind sehr arrogant, Oberflächenwurm«, zischelte der Mutant.
    Atlan packte den Zwerg am Waffengurt und stemmte ihn hoch.
    »Nicht einmal mein ärgster Feind darf mich beleidigen«, sagte er zornig. Ich erkannte jedoch, daß sein Zorn nur gespielt war. »Meinen Freunden gestatte ich das erst recht nicht. Merken Sie sich das, Sie abgebrochener Riese!« Er setzte ihn unsanft wieder ab.
    Lapenders Rüsselhals bewegte sich vor und zurück. Der Mund in dem eiförmigen Schädel gab glucksende Laute von sich. Kein Zweifel, der Große lachte.
    Plötzlich kicherte der Zwerg in den höchsten Tönen, während er sich mit den Händen auf der Brust kratzte.
    »Ich denke, Lapender, die Terraner sind in Ordnung«, sagte er.
    Atlan und ich fielen in das Gelächter ein. Es löste die Spannungen, die bisher zwischen den Mutanten und uns bestanden hatten. Anscheinend hatten sie Atlans Reaktion provoziert und waren mit dem Ergebnis zufrieden. Daß sie uns beide als Terraner ansahen, war fast schon normal. Für die Cappins hier in Gruelfin waren wir alle, die mit der MARCO POLO aus der Milchstraße gekommen waren, eben ›Terraner‹.
    Remotlas starrte verwirrt von einem zum anderen. Atlan ergriff die rechte Hand Poncruters und schüttelte sie.
    Der Zwerg kreischte und schrie: »Was soll das?«
    »Es ist unsere Art, Freunde zu begrüßen«, entgegnete der Arkonide grinsend.
    Ich wurde unwillkürlich an die Menschheit des zwanzigsten Jahrhunderts erinnert. Wieviel Dummheit, Intoleranz und Haß hatte es doch damals gegeben, und wie oft waren Menschen, die es für selbstverständlich hielten, daß wir Terraner einmal auf fremdartige Lebensformen treffen und uns mit ihnen verständigen würden, des gestörten Realitätsbezugs beschuldigt worden. Intelligenzen wie Poncruter und Lapender wären im zwanzigsten Jahrhundert auf der Erde entweder umgebracht oder für eine Kuriositätenschau mißbraucht worden.
    Sogar heute noch hätten die meisten Menschen sich schaudernd abgewandt, wären sie den beiden Farrogs begegnet. Zu sehr glichen die beiden Mutanten Figuren aus Gruselgeschichten und Alpträumen. Aber man hätte sie schließlich doch akzeptiert.
    Ich muß gestehen, daß auch ich anfangs von instinktivem Mißtrauen und einer gewissen Reserviertheit befallen gewesen war. Doch

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