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Silberband 053 - Die Urmutter

Silberband 053 - Die Urmutter

Titel: Silberband 053 - Die Urmutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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in mattem Rosa leuchtende Decke und ein Schalensessel in der Mitte des Zimmers. Erleichtert ließ ich mich in den Sessel sinken. Das Panzerschott hatte sich hinter mir wieder geschlossen; ich achtete nicht darauf, denn ich fühlte mich sonderbar gelöst und zufrieden. Alles war Harmonie. Das Universum füllte sich mit Sphärenklängen.
    »Perry!«
    Wer störte da meine Ruhe? War es wieder Akishon, der Telepath? Nach wem rief er? Wer war Perry?
    »Sie sind Perry! Und ich bin nicht Akishon, sondern Ovaron, der Ganjo!«
    Ich lachte leise. Jemand erlaubte sich einen dummen Scherz. Ich kannte weder einen Ovaron noch einen Ganjo, und ich hieß nicht Perry, sondern …
    Ja, wie hieß ich eigentlich?
    Aber war das nicht unwichtig? Ich existierte, und das genügte, und das Universum existierte auch. Diese Klänge …! Harmonie, vollständige, alles umfassende Harmonie!
    »Atlan ist in Gefahr, Sie Narr!«
    Jäh brachen die Sphärenklänge ab, die Wände stürzten ein, die Decke barst, und das Licht verlosch. Der Sessel unter mir löste sich auf. Ich stürzte – und fand mich auf harten Stufen wieder. Vor mir stand ein heller Kreis auf der Wand aus Plastikbeton. Ich wandte mich um und kniff die Augen zusammen, um nicht von dem Scheinwerfer geblendet zu werden, der über mir in der Finsternis leuchtete.
    Ich bin Perry Rhodan – und im Universum herrscht alles andere als vollendete Harmonie! – »Ovaron?«
    »Ja, Perry! Haben Sie begriffen?«
    »Sehr gut sogar. Wir befinden uns im Wirkungsbereich eines Persönlichkeitsdestruktors, eines Geräts, dessen Ausstrahlung die Persönlichkeit löschen soll. Danke für Ihre Hilfe, Ovaron.«
    Ich richtete mich vorsichtig auf, aber diesmal trat keine Verzerrung der Umwelt ein. Mein Geist hatte sich erfolgreich gegen den Einfluß des Persönlichkeitsdestruktors abschirmen können. Ich schaltete meinen Scheinwerfer wieder ein und stieg hinauf.
    Sechs Stufen höher fand ich Remotlas. Der Ganjase lag zusammengekrümmt auf den Stufen. Seine Haltung glich der eines Embryos im Mutterleib, also war höchste Eile geboten, wenn ich seinen Geist noch retten wollte.
    Ich packte Remotlas am Halsteil seines Kampfanzuges und schlug ihm mit der flachen Hand mehrmals ins Gesicht. Der Perdaschistenführer stöhnte, öffnete aber die Augen nicht.
    Wo war eigentlich Atlan?
    Ich sah mich um. Er hätte sich zwischen meinem letzten Standort und Remotlas befinden müssen. Ich mußte ihn suchen, aber zuerst benötigte der Ganjase meine Hilfe.
    In meiner Notausrüstung fand ich einige Injektionspflaster mit einem Halluzinogen, das einem terranischen Mescalin-Modifikat ähnelte, einer Droge, die zur Kompensation mechanohypnotischer Einflüsse verwendet wurde. Ob das ganjasische Mittel bei Remotlas in der gewünschten Form wirkte, blieb abzuwarten. Zumindest konnte es keinen größeren Schaden anrichten als den, der durch eine weitere Verzögerung der Handlung entstehen mußte.
    Ich preßte Remotlas zwei Injektionspflaster in den Nacken. Da ich vorerst nichts weiter für ihn tun konnte, stieg ich die Wendeltreppe hinab, um nach Atlan und den beiden Farrogs zu suchen. Als ich an der Stelle vorbeikam, an der ich während meiner Halluzinationen den Gang gesehen hatte, tastete ich die Wand unwillkürlich nach Spuren der Öffnung ab. Natürlich fand ich keine.
    »Was suchen Sie dort, Terraner?« zischelte Poncruter.
    Als ich mich umwandte, sah ich den Zwerg unter mir auf der Treppe stehen. Er trug einen silbrig schimmernden Helm, zweifellos einen Absorberschirm, den er sich irgendwo beschafft hatte.
    »Sie«, entgegnete ich trocken. »Nachdem Sie sich in Luft aufgelöst hatten, dachte ich, wenigstens einige gasförmige Überreste von Ihnen zu entdecken.«
    Poncruters Röhrenzunge fuhr wie wild hin und her. Der Farrog gab einige krächzende Laute von sich, die in ein hohles Kichern übergingen.
    »Ich weiß nicht, worüber Sie lachen«, sagte ich ungehalten. »Helfen Sie mir lieber, nach Atlan zu suchen. Wo ist eigentlich Ihr Genosse?«
    Hinter Poncruter tauchte ein schwarzer Ball auf, schnappte mit einem metallisch blinkenden Maul nach den Beinen des Mutanten und verschwand, als Poncruter nach hinten austrat. Sekunden später lag der schwarze Ball neben mir. Ich bemerkte eine lederartige runzlige Haut und winzige Stummelbeine, auf denen sich das Wesen fortbewegte. Es durchmaß etwa dreißig Zentimeter und glich einem Fußball aus trockenem schwarzem Leder. Augen oder Ohren waren nicht zu erkennen.
    Vorsichtshalber

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