Silberband 053 - Die Urmutter
Gürtelhalfter zurück.
»Was hat die Urmutter uns zu sagen?« fragte er.
»Euer Weg nach Takera führt in den Tod«, antwortete Florymonth.
Perry Rhodan und die anderen Personen sahen sich bestürzt an, dann ergriff Atlan das Wort. Der Arkonide stand neben seinem Sessel, aber seine Haltung verriet, daß er noch immer mißtrauisch war.
»Woher weiß die Urmutter, daß wir planen, ins Deep-Purple-System einzufliegen?«
Florymonth antwortete nicht sofort. Einige der skurrilen Auswüchse begannen irisierend zu leuchten, das Gebilde schwankte etwas und stützte sich mit drei Tentakeln am Boden ab.
Als Florymonth wieder sprach, klang die Stimme eigentümlich verändert, obwohl der schnarrende Unterton blieb.
»Ich, die Urmutter, spreche jetzt über jene Einheit zu euch, die ihr Florymonth nennt. Es ist unwesentlich, woher ich eure Pläne kenne. Nehmt an, ich hätte sie vorausberechnet. Wesentlich ist, daß ihr in der gegenwärtigen Phase niemals die Grenzen des Greytonor-Systems überfliegen könnt.«
»Deine Voraussage …«, begann Ovaron bedächtig, »… dürfte das Ergebnis strategisch-taktischer Berechnungen sein. Ich fordere dich auf, als neuen Faktor die Zerschlagung jener takerischen Streitmacht einzusetzen, die sich zum Angriff auf Morschatztas sammelt.«
»Das ist bereits geschehen«, entgegnete die Urmutter. »Es wird dem Ganjo gelingen, die Streitmacht des Taschkars zu zerschlagen. Das ändert aber nichts daran, daß um das Greytonor-System, das die Terraner Deep-Purple-System nennen, und im System selbst eine starke Wachflotte konzentriert ist. Der Taschkar wird diese Wachflotte auch dann nicht abziehen, wenn er vor Morschatztas geschlagen wird. Dazu besitzt das VALOSAR eine zu große Bedeutung für die Steuerung seiner politischen und militärischen Maschinerie.«
Roi Danton tänzelte einige Schritte vor, musterte Florymonth durch seine Lorgnette und tippte mit dem Finger an einen besonders langen Auswuchs.
»Ne m'en veuillez pas, Madame!« näselte er arrogant. »Aber gerade wegen der großen Bedeutung des VALOSARs müssen wir etwas unternehmen. Madame schätzen die Gefechtskraft der MARCO POLO nicht etwa zu gering ein? – Pardon, s'il vous plait!« Er schlug nach einem dünnen Tentakel, der sich nach seinem Gesicht gestreckt hatte.
»Ich denke, daß ich die Gefechtskraft der MARCO POLO richtig einschätze«, erklärte die Urmutter, ohne zu beanstanden, daß sich Danton mehrfach nicht des Gruelfin bedient hatte. »Aber selbst die günstigste Prognose stellt fest, daß Ihr Schiff spätestens im inneren Verteidigungsring des Greytonor-Systems vernichtet werden wird.«
»Ich denke, das sollten wir ernst nehmen«, knurrte Atlan.
Der Mausbiber hatte während der letzten Minuten geradezu verbissen an einer Mohrrübe gekaut. Jetzt schleuderte er den Rest in Florymonths Richtung und schrie:
»Ihr sprecht dauernd nur von der Gefechtskraft der MARCO POLO! Mich und die übrigen Mutanten habt ihr wohl vergessen, was? Ich, der unüberwindliche und unerschrockene Überall-zugleich-Töter …«
Er warf sich in die Brust, was ihn fast das Gleichgewicht verlieren ließ. Einen Moment schwankte er hin und her, dann ließ er sich auf die Couch fallen.
»Alle Berechnungen wurden unter Berücksichtigung der parapsychischen Fähigkeiten der Mutanten erstellt«, sagte die Urmutter. »Die Mutanten würden voraussichtlich inaktiv bleiben müssen, denn meine Wahrscheinlichkeitsanalysen wiesen aus, daß der gesamte Planet Takera bei Annäherung der MARCO POLO in einen Antipsischirm gehüllt würde. Grundlage dieser Wahrscheinlichkeitsanalysen waren die Berichte, nach denen den Takerern bekannt ist, daß sich parapsychisch begabte Lebewesen an Bord dieses Schiffes befinden. Der letzte Einsatz, bei dem das Komudakgerät zurückgewonnen wurde, muß dem Taschkar die Gefährlichkeit der Mutanten noch einmal besonders deutlich gemacht haben. Er hat inzwischen mit Sicherheit Sonderbefehle für das Greytonor-System herausgegeben.«
Perry Rhodan setzte sich und tastete auf der Servoeinheit des Tisches eine Tasse Kaffee. Seinem Gesicht war anzusehen, daß er nach einem Ausweg suchte. Als der Kaffee in der Servo-Öffnung erschien, nahm er einen winzigen Schluck, dann blickte er Florymonth an.
»Du wolltest uns beraten. Bisher haben wir aber nur einen negativen Rat gehört. Ich vermute, du hast auch einen positiven Rat für uns bereit …«
»Es gibt einen indirekten Weg zum VALOSAR«, teilte die Urmutter mit. »Dieser
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