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Silberband 053 - Die Urmutter

Silberband 053 - Die Urmutter

Titel: Silberband 053 - Die Urmutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erreichen, mein Freund. Es erscheint mir doch etwas zu gewagt, einfach in eine Asteroidenwolke voller unbekannter Fallen einzufliegen.«
    »Wir werden eben einige Vorsichtsmaßnahmen treffen«, entgegnete Perry gelassen. Er wandte sich an den Ganjo. »Es bleibt also dabei, daß Sie noch heute losschlagen?«
    »Sie können sich darauf verlassen, Perry.«
    »Grandseigneur sollte erst das Resultat der bevorstehenden Raumschlacht abwarten«, warf Roi ein. »Das Schlachtenglück ist ein unbeständiges, wie die Erfahrungen zahlreicher Völker beweisen.«
    Ovaron runzelte mißmutig die Stirn. »Meine Flotte wird siegen, Danton, das steht fest.«
    »Etwas Ähnliches sagte Napoleon vor Waterloo auch, edler Ganjo. Er irrte sich. Ich schlage eine Kompromißlösung vor: Wir warten das Ergebnis des ersten Treffens ab, dann hissen wir die Segel.«
    Zur Überraschung der übrigen Personen nickte Perry Rhodan.
    »Das ist gut. Wenn es Ihnen recht ist, Ovaron, schicke ich Ihnen einige tüchtige Männer als Beobachtungs- und Verbindungsoffiziere mit. Dadurch erzielen wir ein hohes Maß an Koordination und …«, er lächelte, »… halten uns die Möglichkeit offen, eventuell mit der MARCO POLO einzugreifen.«
    Der Ganjo überlegte einige Sekunden lang, dann glitt ein verständnisvolles Lächeln über sein Gesicht. Er begriff, daß sein terranischer Freund nur sichergehen wollte, daß die ganjasische Flotte nicht durch unglückliche Umstände das erste Treffen verlor.
    »Einverstanden«, sagte er.

25.
    Patulli Lokoshan reckte sich wohlig unter der heißen Dusche. Als die automatisch arbeitenden Düsen ihn mit Schaum besprühten, schloß er die Augen. In diesem Moment summte der Türmelder seiner Bordunterkunft.
    »Öffnen!« rief der Kamashite durch den Schaum. Er hörte das bestätigende Klicken des Schottcomputers und dachte in jähem Erschrecken an das, was sich auf seinem Wohnzimmertisch befand.
    Patulli sprang, über und über mit Badeschaum bedeckt, aus der Duschkabine und eilte ins Wohnzimmer. Er kam zu spät.
    Einen Schritt vor dem Schott stand Professor Dr. Thunar Eysbert, der Chefpsychologe der MARCO POLO, und schaute verblüfft auf die Modell-Magnetschienenbahn, die unaufhörlich durch die Feldprojektion einer Landschaft raste und dabei jedesmal spurlos verschwand, wenn sie eine bestimmte Zone passierte.
    Der Major blickte hilfeheischend nach seinem Großen Erbgott. Lullog lehnte in einem Sessel – reglos, wie das Statuetten für gewöhnlich zu tun pflegen.
    Erst jetzt bemerkte Eysbert den Kamashiten. Er deutete mit zitternder Hand auf die Modellbahn und flüsterte: »Was bedeutet das, Major?«
    »Das ist eine Modell-Magnetschienenbahn, Sir«, antwortete Patulli Lokoshan, während er so unauffällig wie möglich neben den Sessel trat, in dem Lullog lehnte.
    Thunar Eysbert hatte offenbar seine Fassung wiedergewonnen, denn er lief plötzlich rot an und sagte energisch:
    »Das sehe ich, Major. Aber würden Sie mir bitte erklären, wohin die Bahn jedesmal verschwindet, wenn sie diese Stelle passiert?« Er deutete mit dem Finger auf die bewußte Stelle, und in diesem Augenblick verschwand die Bahn erneut. Sekunden später tauchte sie einen Meter weiter wieder aus dem Nichts auf und schoß davon.
    Patulli stammelte etwas Unverständliches, klopfte mit dem Fingerknöchel gegen das türkisfarbene Material seiner Statuette und hauchte: »Tu doch etwas, Lullog!«
    Der Kosmopsychologe kniff die Augen zusammen, so daß sie schmalen Schlitzen glichen.
    »Führen Sie Selbstgespräche, Major Lokoshan? – Ich verlange eine stichhaltige Erklärung für dieses … dieses Phänomen!«
    Als der Kamashite ihm wiederum eine Antwort schuldig blieb, wandte Eysbert sich um und stürmte durch das Schott auf den Gang.
    Patulli Lokoshan stöhnte unterdrückt und sagte zu seinem Erbgott:
    »Warum hast du das Zeittor nicht verschwinden lassen, als der Professor auftauchte, Lullog?«
    Weil du es mir nicht befohlen hattest, Gebieter, stand die Antwort klar in seinem Bewußtsein. Du hast mir immer verboten, eigenmächtig zu handeln und …
    Patulli seufzte.
    »Dann laß das Tor jetzt verschwinden! Jeden Augenblick kann Eysbert mit einem Zeugen …« Er brach ab, als sich das Schott abermals öffnete und Professor Dr. Eysbert zusammen mit dem Chef-Physiker der MARCO POLO eintrat.
    Eysbert streckte die Hand aus.
    »Da, sehen Sie selbst, Herr Kollege. Diese Modellbahn verschwindet an jener Stelle – und zwar für längere Zeit, als sie bei ihrer

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