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Silberband 055 - Der Schwarm

Titel: Silberband 055 - Der Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kontrolleure: »Die Schwierigkeiten sind noch nicht behoben.«
    Ich …
    Es fällt uns sehr schwer, als Individuen zu denken. Dabei waren viele von uns früher ausgesprochene Einzelgänger. Vor allem ein Zwischenschalter hatte es sehr schwer, sich von seiner ursprünglichen Identität zu lösen.
    Es ist tatsächlich so, daß wir zusammen ein neues Wesen bilden, ein übergeordnetes Ich, das uns alle einschließt.
    Ich …
    Ich … gehöre dazu. Ich gehöre dazu. Den anderen gehöre ich ebenso, wie ich mir gehöre.
    Was noch nicht körperlos geworden ist, gehört uns allen.
    Ein Kollektiv. Ein System. Das Y'Xanthomrier kann mit uns zufrieden sein.
    Wir empfangen Nachrichten. Wir speichern sie. Wir geben sie weiter. Ein paar hundert Systeme wie das unsere garantieren die Kommunikation innerhalb der Gesamtheit.
    Aber wir können nur einwandfrei arbeiten, wenn wir komplett sind.
    Komplett – das bedeutet, daß wir unter allen Umständen einen Selektor brauchen.
    Die Kontrolleure: »Stufe Zwei trotz Schwierigkeiten abgeschlossen. Wir warten mit Stufe Drei bis zum Ausgleich ab.«
    Das kann nur bedeuten, daß die Kontrolleure bei Stufe Drei noch größere Schwierigkeiten erwarten.
    Wir sind entsetzt.
    Dieser wertvolle Selektor! Dieses unvergleichliche Talent. Es darf nicht verlorengehen.
    Ich … wir … ich … muß versuchen, mich ganz auf den Neuen zu konzentrieren. Er liegt wahrscheinlich noch auf der Anrichte. Ich halte es für unmöglich, daß man ihn bereits eingeführt hat – bei diesen Schwierigkeiten!
    Die Kontrolleure: »Wir warten noch mit Stufe Drei!«
    Die Ungewißheit ist schlimmer als alles andere.
    Wir können den Selektor sehen. Dabei ist der Begriff ›sehen‹ natürlich nicht für unsere Körperlosigkeit zutreffend. Aber es gibt auch bei unserem Zustand kein besseres Wort.
    Wir sehen den neuen Selektor.
    Was ist das für ein Wesen?
    Wir haben die Erinnerung an unsere Körper weitgehend verloren, obwohl Teile dieser Körper noch im System funktionieren. Körper, mit denen man herumgeht, springt, kämpft und ißt, sind für uns abstrakt.
    Wir betrachten den Selektor.
    Es fällt mir … mir … uns schwer, seine Größe richtig einzuschätzen. Aber es ist letzten Endes bedeutungslos, ob dieses Wesen groß oder klein ist. Sogar seine geistigen Fähigkeiten sind zweitrangig. Wichtig ist allein seine Fähigkeit, als Selektor zu arbeiten.
    Der Neue kann differenzieren. Blitzschnell wird er ankommende Nachrichten auf ihren Gehalt überprüfen und an die entsprechenden Stellen im System weiterleiten. Nicht nur das, der Selektor wird alle gewünschten Nachrichten blitzschnell aus den Speichern heraussuchen.
    Ein guter Selektor kann das System entscheidend entlasten.
    Die Kontrolleure: »Wir warten noch mit Stufe Drei!«
    Wollen sie ewig warten?
    Wir müssen endlich Klarheit haben. Ich … wir …
    Der neue Selektor. Ein Talent für das System.
    Die Kontrolleure: »Stufe Drei beginnt.«
    Das Y'Xanthomrier, das tötet und dabei rote Steine weint, der gelbe Gott wird uns beschützen.
    Der neue Selektor liegt noch immer auf der Anrichte. Sein Platz ist vorausbestimmt. Die Maschinen sind vorbereitet.
    Wir warten …
    Der Schrei war noch nicht verhallt, als Tapmedie Ulpanius schon auf den Beinen stand und sich umblickte. Aus welcher Richtung war der Schrei gekommen?
    Es gab insgesamt sieben Ausgänge.
    Ulpanius schnalzte mit der Zunge.
    Hatte er nur ein Echo gehört? Oder eine Stimme über mehrere Lautsprecher?
    Ulpanius watschelte auf einen der Ausgänge zu und schaute in den anschließenden Gang hinaus.
    »Terraner!«
    Seine Stimme klang merkwürdig hohl. Er rief ein paarmal den Namen des Arztes und ging dabei von Eingang zu Eingang. Es blieb alles still, aber als Ulpanius unschlüssig in die Mitte des Raumes zurückkehrte, begann der Boden erneut zu vibrieren.
    »Wo seid ihr?« kreischte Tapmedie Ulpanius. »Zeigt euch endlich, damit ich weiß, gegen wen ich kämpfen muß!«
    Er warf sich gegen eine Maschine und begann an den Erhebungen zu zerren, die aus der Verkleidung ragten. Schließlich hämmerte er mit beiden Fäusten dagegen. Es gab dumpfe Geräusche, doch die Anlage erwies sich als unverletzlich.
    Der Anfall des Stobäers ging vorüber. Er begann über seine Lage nachzudenken. Zweifellos war die Untersuchung anders ausgefallen, als die Fremden erwartet hatten. Nun wurde er ignoriert. Niemand kümmerte sich um ihn. Für die Fremden war er ein ungefährliches Individuum, das sie sogar in ihrer

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