Silberband 055 - Der Schwarm
Funktionskreis eingeschlossen sind, machen vor ihrem Ende einen sehr glücklichen Eindruck. Sie spüren, daß sie einer großen Sache dienen.
Am schönsten ist der Dank des Y'Xanthomrier. Auch die Geringsten unter uns empfangen diesen Dank. Dabei kann das Y'Xanthomrier jeden in jedem Augenblick töten. Das Y'Xanthomrier erreicht jeden Punkt innerhalb und außerhalb unseres Systems.
Das Y'Xanthomrier ist mächtig, und gelb ist seine Farbe.
Viele von uns haben vergessen, was früher war. Die Erinnerung an ihr früheres Leben ist verblaßt. Das ist gut so, denn es hat sich herausgestellt, daß jene, die sich am schnellsten in unser System einfügen, am längsten überleben.
Wir, die wir Nachrichten empfangen und weitergeben, gehören verschiedenen Völkern an. Das ist in unserem jetzigen Zustand natürlich völlig bedeutungslos. Man könnte uns als körperlos bezeichnen, obwohl das natürlich nicht stimmt. Das System ist unser Körper. Wir sind innerhalb des Systems eingeschlossen. Jeder von uns übt eine bestimmte Funktion aus, aber wir können unsere Aufgabe nur einwandfrei erfüllen, wenn wir vollzählig sind.
Am häufigsten fällt der Selektor aus. Das liegt weniger an der Aufgabe, die dieser Teil des Systems zu erfüllen hat, als an der Sensibilität der als Selektor eingesetzten Wesen. Ein Selektor muß zahlreiche Fähigkeiten haben, die nur selten in einem Wesen vereinigt sind. Die Kontrolleure des Systems haben das längst erkannt.
Wir haben deshalb zwei Selektoren. Einer davon kann durch eine Systemschaltung im Bedarfsfall eingeschaltet werden, der zweite dient als Reserve.
Diesmal ist jedoch der seltene Fall eingetreten, daß der Selektor und dessen Ersatz gleichzeitig abgestorben sind. Wir haben keinen Selektor, was mit anderen Worten bedeutet, daß wir nicht voll funktionsfähig sind.
Die Kontrolleure haben angekündigt, daß sie einen neuen Selektor aufgegriffen haben. Vielleicht sogar zwei, obwohl es im zweiten Fall mehr als unwahrscheinlich zu sein scheint, daß eine Verwendung möglich ist. Wir lernen mit der Zeit, die Angaben der Kontrolleure richtig zu interpretieren.
Wir warten mit größter Spannung auf den neuen Selektor. Die Einpassung eines Neuen ist immer erregend. Oft sterben die Individuen schon zu diesem Zeitpunkt.
Wir glauben, daß das Y'Xanthomrier rechtzeitig ein oder zwei neue Selektoren für unser System finden wird. Natürlich überbewerten wir unsere Aufgabe innerhalb der Gesamtheit nicht. Betrachtet man den gesamten Komplex, ist unser System nur ein winziger Bestandteil. Aber unsere Funktion ist überaus wichtig.
Wir schätzen, daß es innerhalb der Gesamtheit ein paar hundert Systeme wie das unsere gibt. Sicher haben alle anderen auch ihre Schwierigkeiten mit den Selektoren.
Wir sind wirklich gespannt auf die beiden Neuen – wenn sie überhaupt zu verwenden sind.
Als Tapmedie Ulpanius wieder klar denken konnte, lag er in einer Art Nische am Boden und hatte beide Hände im Gesicht. Er spreizte behutsam seine dünnen Finger, um mehr von der Umgebung sehen zu können.
Er zitterte jetzt nicht mehr. Er hatte jenes Stadium der Furcht erreicht, wo an die Stelle der Angst eine gewisse Gleichgültigkeit tritt. Das bedeutete, daß er sich mit seinem Ende abgefunden hatte.
Über ihm verlief eine gewölbte Decke. Sie war, wie fast alles innerhalb dieser Räume und Gänge, von gelber Farbe. Es war eine Farbe, die eine beunruhigende Wirkung auf Tapmedie Ulpanius hatte.
Er richtete sich ein wenig auf, immer damit rechnend, wieder auf den Boden geworfen zu werden. Doch nichts geschah. Er blieb auch unbehelligt, als er sich schließlich auf seine kurzen Beine stellte.
Der Stobäer war allein. Er stand in einem schrägen Gang, unmittelbar vor einer scharfen Kurve. Der Gang mußte sich im Innern einer Röhre befinden, denn Decke und Seitenwände waren nach außen gewölbt. Als der Strahlenkranke sich bewegte, stellte er fest, daß der Gang sehr steil nach oben verlief. Ulpanius geriet ins Rutschen, sobald er die Bodennische verließ. Er glitt hastig an den relativ sicheren Platz zurück.
Er überlegte, warum man ihn hierhergebracht hatte.
»Terraner!« rief er leise.
Er erhielt keine Antwort. Powee Froud-Crofton war entweder tot oder weit von Ulpanius entfernt.
Der Stobäer wußte, daß er nicht ewig in dieser Nische bleiben konnte. Die Geräusche, die an sein Gehör drangen, bewiesen ihm, daß die Station belebt war.
Er wußte nicht, was ihn hierhergeschleppt hatte, aber das
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