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Silberband 055 - Der Schwarm

Titel: Silberband 055 - Der Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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tun, als uns zu bewachen und uns zu beschützen. Das gibt uns ein Gefühl vollkommener Sicherheit.
    Der Fremde wird das alles begreifen, sobald er sich an uns gewöhnt hat. Natürlich fürchtet er sich vor der Zukunft. Er fürchtet die Zeit, in der er im System arbeiten muß. Er weiß noch nicht, daß ein Individuum sich in eine Aufgabe für die Gesamtheit einfügen kann.
    Die Kontrolleure: »Die letzte Stufe ist abgeschlossen.«
    Natürlich!
    Wir wissen es längst. Den Kontrolleuren fehlt jede Sensibilität, sonst würden sie nicht so drängen. Der Neue ist noch verschreckt. Wir müssen uns langsam an ihn herantasten. Schließlich werden die Kontrolleure ihn auch noch einige Zeit schonen, bevor sie ihn für Arbeiten einsetzen.
    Ich …
    Wir tasten uns langsam zu dem Fremden vor. Sein Zustand ist besorgniserregend.
    Wir sind überzeugt davon, daß der neue Selektor ein Talent ist, wie ihn kein anderes System in der Gesamtheit besitzt. Das ist natürlich Glück, aber es macht uns trotzdem ein bißchen stolz.
    »Ich will nicht als Homunkulus weiterleben!« denkt der Neue. »Ich sterbe, bevor ich hier bleibe.«
    Seine Entschlossenheit ist unverkennbar. Wir fragen uns, ob er in der Lage ist, sein Bewußtsein zu töten. Wir hatten schon Individuen in unserem System, die dazu fähig waren.
    Wir strahlen beruhigende Impulse ab. Es ist sinnlos, jetzt eine Unterhaltung zu beginnen. Unsere Erfahrung lehrt uns, daß der Fremde nicht darauf reagieren würde.
    »Was soll ich hier?«
    Diese Frage ist ein gutes Zeichen. Der Fremde – er denkt von sich als Froud-Crofton – beginnt sich für seine neue Umgebung zu interessieren. Er ist fast körperlos, ein weiterer Beweis für sein Talent. Er wird seinen Teil des Systems ohne Schwierigkeiten in Ordnung halten können.
    Wir sind uns nicht einig. Ein paar von uns wollen nicht länger warten. Ich … ich … gehöre zu jenen, die möglichst schnell mit dem Fremden in Verbindung treten wollen. Das macht die Gier nach neuen Erlebnissen, nach den Informationen, die uns der neue Mitarbeiter bringen wird.
    Froud-Crofton denkt noch zuviel an das Wesen, das zusammen mit ihm im System angekommen ist. Man sollte ihm klarmachen, daß dieses Individuum nutzlos ist. Es wird sterben. Es paßt nicht in unser System.
    Froud-Crofton scheint dieses Wesen früher gehaßt zu haben.
    Die Kontrolleure: »Die letzte Stufe ist beendet.«
    Es sind wirklich nur stumpfsinnige Roboter, auch wenn sie im Auftrag des gelben Gottes handeln. Sie werden ihre Meldung so lange wiederholen, bis wir Verbindung mit dem Neuen haben.
    Nun gut, fangen wir an.
    Ich … wir … ich kann es kaum abwarten.
    »Froud-Crofton – kannst du uns verstehen?«
    Tapmedie Ulpanius schaute die Maschine an und überlegte, ob es möglich war, daß Froud-Crofton sich in ihrem Innern aufhielt. Je länger er nachdachte, desto mehr gelangte er zu der Überzeugung, daß die Fremden ihn aus irgendeinem Grund belogen. Vielleicht wollten sie verheimlichen, daß sie Froud-Crofton umgebracht hatten.
    Die Stimme, die zu ihm gesprochen hatte, war nicht die Stimme des Terraners gewesen. Und trotzdem …
    Was bedeutete die seltsame Bitte des Wesens in der Maschine? Es wollte umgebracht werden. War das auch ein Trick?
    Die Maschine war fast eineinhalb Meter hoch. Ein konisch geformter Sockel mit zahlreichen halbkugelförmigen Erhebungen ging in eine Art Doppeldreieck über, auf dem noch einmal ein halbrundes Gebilde saß. In allen Vertiefungen leuchteten Linsen. Um das Doppeldreieck verlief ein Ring, der an mehreren Stellen innerhalb der Maschine verschwand.
    Tapmedie Ulpanius war zu klein, um zu sehen, wie es auf der Oberfläche der Maschine aussah.
    »Froud-Crofton!« rief er leise. »Kannst du mich hören?«
    Wieder keine Antwort. Wenn die Fremden ihn überlisten wollten, hätten sie sich jetzt melden können. Oder gehörte auch das Schweigen jetzt zu ihrem Plan?
    »Froud-Crofton!«
    Ulpanius streckte vorsichtig die Arme aus und berührte die Außenhülle der Maschine. Das Material fühlte sich kalt an. Als Ulpanius fester zustieß, merkte er, daß es nicht so hart war, wie man es von Metall hätte erwarten können.
    Aber vielleicht war es kein Metall.
    Er wußte, daß er nichts zu verlieren hatte. Entschlossen schwang er sich auf den oberen Höcker. Dort entdeckte er eine Art Blase, die leicht vibrierte. Sie fühlte sich an wie ein Stück straff gespannter Kunststoff.
    Ulpanius ballte seine Hände zu Fäusten und schlug zu.
    Die Blase hielt

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