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Silberband 055 - Der Schwarm

Titel: Silberband 055 - Der Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wahnsinnig? Gibt es keine Schutzvorrichtung in meinem Bewußtsein, die mich den Verstand verlieren läßt?
    Um ihn herum wurde es wieder hell. Ein paar Schritte von ihm entfernt lag Tapmedie Ulpanius am Boden. Im Hintergrund des Raumes ragte die gelbe Wand in die Höhe.
    Warum war hier alles gelb?
    »Ulpanius?«
    Der Stobäer drehte den Kopf in seine Richtung.
    »Du mußt mir helfen, Ulpanius. Ich will nicht in dieser Maschine weiterleben! Das ist schlimmer als der Tod.«
    »Ich kann dir nicht helfen, Terraner«, antwortete Ulpanius. »Ich habe es versucht. Siehst du die Maschine unter der Decke?«
    Wie bei einem Filmschnitt änderte sich plötzlich Froud-Croftons Blickfeld. Er sah nicht mehr Ulpanius und die gelbe Wand im Hintergrund, sondern die Decke des Raumes, unter der ein Flugkörper hing.
    »Das Ding hat mich gerammt und verschießt paralysierende Strahlen«, hörte er Ulpanius sagen. »Bevor ich richtig auf den Beinen bin, wird es mich wieder gelähmt haben.«
    Aus der Stimme des Stobäers sprach Resignation. Tapmedie Ulpanius hatte seine ehemalige Aggressivität völlig verloren.
    Warum, fragte sich Froud-Crofton, hatte man Ulpanius nicht so behandelt wie ihn?
    »Er ist unfähig. Wir können ihn auch nicht als Leiter verwenden.«
    Diesmal nahm Froud-Crofton die Impulse gierig in sich auf.
    »Und was wird mit ihm geschehen?«
    »Nichts!«
    »Was heißt das?«
    »Er kann sich innerhalb des Systems frei bewegen, solange er nichts beschädigt.«
    Froud-Croftons Blickwinkel änderte sich abermals, und er sah wieder Tapmedie Ulpanius, die überall stehenden Maschinen und die gelbe Wand im Hintergrund.
    »Wird er ausreichend mit Nahrung versorgt?«
    »Er bekommt nichts.«
    »Dann wird er sterben«, erklärte Froud-Crofton. »Das ist Mord. Ihr laßt ihn verdursten und verhungern.«
    Er spürte, daß die fremden Individuen nicht darüber urteilen konnten, ob seine moralische Entrüstung gerechtfertigt war. Für sie war das Wort ›Mord‹ ein abstrakter Begriff.
    Froud-Croftons Bewußtsein zog sich wieder zurück. Er wußte viel zuwenig, um mit den Fremden Verbindung aufnehmen zu können.
    Die Kontrolleure: »Wir erklären dir alles!«
    »Dann fangt endlich damit an!«
    Er erfuhr, daß er Nachrichten und Informationen empfangen und diese auswerten sollte. Je nach ihrem Gehalt sollte er sie an andere Systeme oder an andere Orte innerhalb der Gesamtheit weitergeben oder sie in die Speicher leiten lassen. Die Kontrolleure behaupteten, daß er für diese Aufgabe ein natürliches Talent mitbringe.
    Er hörte geduldig zu.
    Allmählich fing er an zu begreifen, was mit ihm geschehen war.
    Er befand sich innerhalb eines Systems, in dem technische Anlagen und die Bewußtseinsinhalte verschiedenartiger Wesen miteinander gekoppelt waren. Nicht nur die Bewußtseinsinhalte, wurde Froud-Crofton korrigiert, sondern auch bestimmte Körperteile. Kaum eines der Wesen war völlig körperlos. Froud-Crofton bildete eine Ausnahme. Bei ihm war man mit einem Minimum an körperlicher Substanz ausgekommen.
    Kein Wunder, meinten die Kontrolleure, er war auch ein unvergleichliches Talent.
    Ein Talent! dachte Froud-Crofton.
    Er erfuhr, daß es kein Zurück mehr für ihn gab. Er würde den Rest seines Lebens in diesem Behältnis verbringen, Nachrichten empfangen, auswerten und weiterleiten.
    Im Grunde genommen war er nichts als ein winziges Modul in einer phantastischen Funkstation.
    Ein Diener des Y'Xanthomrier! verbesserten die Kontrolleure.
    In Froud-Croftons Bewußtsein begann sich ein Plan zu formen.
    Die Kontrolleure: »Wir stehen mit dem Selektor in Verbindung.«
    Wir wissen es.
    Wir hatten ebenfalls schon Verbindung. Eine angenehme Verbindung. Der neue Selektor ist nicht nur ein Talent, sondern er ist auch sehr anpassungsfähig. Sobald wir die Anfangsschwierigkeiten überwunden haben, werden wir uns gut mit ihm verstehen. Er wird wie wir sein. Er wird wir sein.
    Sein Gedächtnis enthält eine Fülle von unwahrscheinlichen Geschichten.
    Er hat den Raum befahren. Er hat die Körper anderer Wesen untersucht und geheilt. Er nennt das Arzt.
    Die Kontrolleure sprechen mit ihm. Sie erklären ihm alles. Wir sind ungeduldig. Wir möchten ihn endlich für uns haben, ihn auch geistig in unser System aufnehmen.
    Wir spüren, daß etwas nicht in Ordnung ist.
    Die Kontrolleure: »Wir müssen ihn noch beobachten.«
    Sie verschweigen uns, was tatsächlich geschieht. Es ist nicht die übliche Krise, denn die könnten sie leicht beheben. Der neue Selektor

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