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Silberband 055 - Der Schwarm

Titel: Silberband 055 - Der Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gebraucht, wenn sie einwandfrei funktionieren sollte. Das gab ihm eine gewisse Sicherheit, denn die Fremden würden ihn nur töten, wenn ihnen keine andere Wahl mehr blieb. Es war sinnlos, sich eine List auszudenken, denn jeder seiner Gedanken war auch der Gedanke der anderen Individuen innerhalb dieser Station.
    Deshalb mußte er zielstrebig und hochkonzentriert auf die Verwirklichung seines Planes hinarbeiten.
    Rücksichtslos schaltete er sich in die Impulse der anderen ein. Er lernte schnell, wie er das Behältnis, in das man ihn eingepflanzt hatte, mit Gedanken steuern konnte. Die Maschine, mit der man ihn verbunden hatte, reagierte sofort. Sie funktionierte, wie Froud-Crofton es sich vorgestellt hatte. Sie hatte nie gelernt, Widerstand zu leisten.
    Froud-Crofton empfand ein schwaches Triumphgefühl. Er beherrschte dieses Ding – und nicht umgekehrt.
    Er war der Selektor, und die Maschine, in der er sich befand, war nur ein Hilfsmittel für ihn.
    Er orientierte sich.
    Die Kontrolleure: »Du mußt sofort damit aufhören.«
    Er ignorierte sie. Es waren Roboter, die auf den Befehl anderer Intelligenzen handelten. Sie brauchten ihn jetzt nicht zu interessieren. Wichtig waren die anderen, die Sklaven. Er mußte sie verstehen lernen. Er mußte begreifen, wie dieses Kollektiv funktionierte.
    Jedes Individuum hatte eine bestimmte Aufgabe. Zusammen ergaben sie das System, die Funkstation.
    Da waren Module, Leiter, Speicher, Antennen, Richtstrahler.
    Froud-Crofton schätzte, daß sich ein paar tausend Individuen innerhalb der Station aufhielten. Die genaue Zahl war nicht festzustellen, denn fast alle Mitglieder hatten ihre Identität verloren.
    Wenn er Erfolg haben wollte, mußte er erreichen, daß das Kollektiv für ihn funktionierte.
    Nur ein einziges Mal.
    »Froud-Crofton, gib deinen Plan auf!«
    »Ihr solltet mithelfen!« antwortete er wütend. »Habt ihr vergessen, daß man euch gewaltsam hierhergebracht hat? Niemand von euch ist freiwillig hier. Man hat euch gezwungen, euer ursprüngliches Leben aufzugeben. Ihr kennt keine eigenen Interessen mehr. Ihr seid zu Maschinen geworden.«
    Während er die Impulse ausstrahlte, orientierte er sich weiter. Er war Selektor und hatte eine der wichtigsten Funktionen inne. Das bedeutete, daß die Maschine, in die man ihn eingepflanzt hatte, ebenfalls wichtig war.
    Er konnte viel erreichen. Er mußte jedoch wissen, wie alles funktionierte. Nur dann konnte er einen Funkspruch abstrahlen.
    Das wird meine Rache sein! dachte Froud-Crofton. Ich werde alles verraten, was ich in Erfahrung bringen kann.
    »Das darfst du nicht tun! Das Y'Xanthomrier wird dich absterben lassen.«
    Froud-Crofton fragte spöttisch: »Denkt ihr wirklich, daß ihr mich auf diese Weise aufhalten könnt?«
    Er stellte Untersuchungen an. Dann begann er, die Maschine, mit der man ihn verbunden hatte, zu testen.
    Nach einer Weile merkte er, daß das System ständig funktionierte. Er war jedoch noch nicht in diese Funktion einbezogen.
    Aber das lag an ihm. Er brauchte nur …
    Plötzlich empfing er unzählige Nachrichten. Sie kamen aus allen Gebieten des Schwarms. Der größte Teil davon war mehr oder weniger unverständlich. Es war jedoch herauszuhören, daß innerhalb des Schwarms viele Völker lebten. Die meisten schienen bereitwillige Sklaven eines übergeordneten Volkes zu sein. Innerhalb des Schwarms herrschte große Betriebsamkeit. Froud-Crofton erfuhr, daß zahlreiche Vorbereitungen getroffen wurden. Etwas sollte jedoch noch getestet werden, bevor die Erfüllung der langen Reise kommen konnte.
    Worin bestand diese Erfüllung?
    Froud-Crofton vergaß fast seinen eigentlichen Plan, so gespannt nahm er die ankommenden Nachrichten in sich auf. Er hatte instinktiv bereits damit begonnen, bestimmte Nachrichten an die Speicher abzuleiten.
    Die Kontrolleure: »Er ist unglaublich. Einen besseren Selektor gab es noch in keinem System.«
    »Wir wissen, daß er ein Talent ist. Aber er darf die Gesamtheit nicht nach draußen verraten. Sonst wird er absterben.«
    Froud-Crofton nahm an, daß er nur eine kurze Nachricht abstrahlen würde, denn zu viel mehr würde man ihm kaum Gelegenheit geben. Sobald er sendete, würde man ihn töten.
    Aber damit hätte er nur erreicht, was sowieso in seiner Absicht lag.
    »Warum machst du dir so viele Gedanken?« fragten die anderen. »Schließ dich uns endlich an. Wir helfen dir über alle Schwierigkeiten hinweg. Wir freuen uns auf dich. Einen besseren Selektor gibt es nicht.«
    »Nein!«

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