Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 055 - Der Schwarm

Titel: Silberband 055 - Der Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
während des Chaos vollautomatisch versorgt. Doch wollte ich kein Risiko eingehen und schickte deshalb die drei los. Ich hatte ausdrücklich angeordnet, daß sie von barbarischen Spielereien Abstand nehmen sollten.
    Vielleicht klingt es bei einem Mann meiner Sorte, der schon vor dem Zusammenbruch der Zivilisation ein Außenseiter der Gesellschaft war, seltsam, aber ich hielt nichts von greulichen Extravaganzen. Wer den eigenen Interessen im Weg stand, mußte beseitigt werden … Als die drei nach zwei Stunden zurückkamen, merkte ich ihnen schon von weitem an, daß sie meinen Befehl mißachtet hatten.
    Memo, das verdummte Genie und meine rechte Hand, sagte an meiner Seite: »Die befinden sich jetzt noch im Blutrausch.«
    Voll böser Ahnungen erkundigte ich mich bei den drei Kundschaftern: »Hat es Schwierigkeiten gegeben?«
    Sie schüttelten die Köpfe und kicherten dabei wie Jungen, die sich einen albernen Scherz geleistet hatten.
    »Keine Schwierigkeiten, Dada«, antwortete Moro schließlich. Er gehörte zu meinen intelligentesten Leuten, obwohl er sich geistig kaum mit einem normalen achtjährigen Jungen hätte messen können.
    »War kein Wärter da?« fragte ich nun geradeheraus.
    »Ach wo«, sagte Moro mit einem unangenehmen Grinsen.
    Meine Stimme bekam einen drohenden Unterton. »Du weißt, daß ich euch untersagt habe, euch an einem Wärter abzureagieren.«
    Auf Moros Gesicht zeichnete sich grenzenlose Überraschung ab. »Das hast du gesagt, Dada? Ich habe es glatt vergessen. Aber es macht nichts, denn es gab sowieso keinen Wärter.«
    »Glaubst du ihnen so ohne weiteres?« stichelte Memo. »Ich sehe diesen Kerlen doch an, daß sie irgendeine Teufelei inszeniert haben.«
    Ich überhörte Memos Einwand. Manchmal fiel er mir so auf die Nerven, daß ich ihn am liebsten zum Teufel geschickt hätte. Aber leider benötigte ich seine Unterstützung.
    »Dann ist die Luft im Zoo rein?« fragte ich Moro.
    »Die Luft ist rein«, versicherte er.
    Vast fügte eifrig nickend hinzu: »Ja, ja, und wir haben auch schon die Vorbereitungen für das große Halali getroffen.«
    Moro wirbelte herum und schlug Vast mit einem Faustschlag nieder.
    »Du Idiot!« schrie er ihn wütend an. »Das war doch als Überraschung für Dada gedacht.«
    Ich sah rasch zu Memo. »Welche Überraschung?« fragte ich.
    Moro blickte zu Boden und scharrte unruhig mit dem Fuß über den staubigen Straßenbelag.
    »Nun«, begann er zögernd. »Als wir den Zoo durchstreiften, stießen wir auch auf das Hauptgebäude. Du weißt schon, dort befinden sich die ganzen Schaltanlagen, mit denen man die Schutzschirme und die Käfige für die Tiere kontrollieren kann. Ich wollte dir die Arbeit erleichtern, deshalb haben wir an den Schaltern herumgefummelt.«
    Jetzt strahlte Moro über das ganze Gesicht. »Und es ist uns ausgezeichnet gelungen!«
    Ich brauchte nicht mehr zu fragen, was ihnen gelungen war. Wir alle sahen in diesem Augenblick das Ergebnis von Moros Bemühungen. Durch das Tor des Tiergartens kam ein Rudel exotischer Kleintiere geprescht und verschwand zwischen den Häuserschluchten. Dann erklang ein lang anhaltendes Röhren, die Bäume im Park des Zoos teilten sich, und ein Saurier kam angestampft. Es schien, als hätte das Erscheinen des Monstrums einer Urwelt den Bann gelöst. Denn nun brachen aus allen Teilen des Parks Tiere: Raubkatzen, Riesenspinnen, Echsen und Exoten von Tausenden verschiedenen Planeten der Galaxis. Raubvögel und Aasfresser aller Arten und Größen stiegen von den Bäumen auf und verschwanden im Luftraum von Terrania City.
    Und dann erblickte ich den Welsch, auf dessen zartes und saftiges Fleisch ich es abgesehen gehabt hatte. Das Raubtier mit dem schlangenförmigen Körper und den zehn muskulösen Beinen verharrte für Sekundenbruchteile am Rande des Tiergartens. Als es uns mit seinen drei auf der zurückfliehenden Stirn zu einem Dreieck angeordneten Augen erblickte, hetzte es in weiten Sprüngen davon.
    Ich hob den Strahler und schoß. Aber ich verfehlte mein Ziel. Der Welsch war für mich verloren, verschwunden im Betondschungel von Terrania City.
    »Aus dem geplanten Festessen wird nun nichts werden, Dada«, ließ sich Memo an meiner Seite hören. »Dein kluger Moro hat die Energiebarrieren abgeschaltet, welche die Tiere in ihren Gehegen gefangenhielten. Es ist wahrlich jammerschade, daß er ausgerechnet den Hauptschalthebel erwischt hat! Aber du kannst dich damit trösten, daß er dir damit eine Freude bereiten wollte,

Weitere Kostenlose Bücher