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Silberband 056 - Kampf der Immunen

Titel: Silberband 056 - Kampf der Immunen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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während sich der Discoverer immer mehr vom Planeten entfernte. Er würde, wenn er in dieser Geschwindigkeit weiterflog, von den Feldlinsen der Geräte noch lange verfolgt werden können.
    Der junge Krieger und der Homo superior standen am Rand des Raumhafens. Neben ihnen hatte Thamar einen kleinen Peilsender aufgestellt, der die Jet hierherleiten würde.
    »Traue ihnen nicht, Sandal!« sagte Thamar.
    Sandal sah ihn von der Seite an. Zuerst hatte er die Terraner und ihre Hilfe herbeigerufen, und jetzt warnte er ihn?
    »Warum?«
    Thamar sagte erbittert: »Sie haben Waffen. Viele Waffen. Sie werden in einer merkwürdigen Rüstung aus dem Schiff kommen, die wie Stoff aussieht und doch besser ist als dein Schild. Sie sind ein eisenstarrendes Volk, das nicht viel mehr als den Kampf kennt.«
    Sandal widersprach.
    »Aber auch wir kennen den Kampf. Ich kämpfe gern!«
    »Aber alle Planetarier, wenn sie kämpfen würden, könnten nicht so viele Tote hervorrufen wie die Terraner. Sie bringen es fertig, aus jedem Stück Eisen, aus dem man einen Pflug bauen könnte, eine Waffe zu machen.«
    Sandal sagte hart und laut: »Ich habe Waffen gern. Meinen Bogen und das Schwert. Und wenn ich meine Familie rächen will, muß ich diese Waffen gebrauchen können. Und ich werde sie gebrauchen, bei Eleasor!«
    Der Homo superior nickte und stellte traurig fest: »Ja. Du wirst sie gebrauchen. Es ist wohl das Schicksal aller Menschen, Waffen tragen zu müssen.«
    Er schwieg.
    Nach einer Weile fragte Sandal: »Wer sind diese Männer, die uns helfen werden?«
    Plötzlich wurde das Gesicht des Mannes neben ihm, der weit weniger kräftig und auch nicht so groß, dafür aber unendlich viel klüger war als Sandal, hart und zeigte einen bitteren Ausdruck.
    »Ich kenne sie nicht, aber es sind Leute um unseren Großadministrator, der jetzt einen Titel, aber wenig Macht hat. Dieser Mann hat seit eineinhalb Jahrtausenden, also weit länger, als Burg Crater steht, nur gekämpft. Er kennt jede Waffe, und er wendet sie an.«
    Sandal flüsterte voller Ehrfurcht: »Ein großer, kräftiger Krieger also!«
    »Nein«, sagte Thamar. »Nur ein Mensch mit Fehlern und Vorzügen wie wir alle. Aber da er die Macht hat, werden seine Fehler und auch seine Vorzüge unendlich groß und berühren das Leben anderer Menschen.«
    Sandal rezitierte den Text einer alten Legende: »… und weil der König schlechte Laune hatte, ließ er alle seine Gefangenen köpfen …«
    Thamar lächelte schmerzlich. »Ich sehe, du hast es begriffen.«
    Sie warteten weiter. Eine halbe Stunde später erschien in dem milchigen Himmel, der jetzt sehr hell war, ohne daß man die Sonne sah, ein dunkler Punkt, kam näher und bog dann scharf ab. Langsam umrundete ein Flugapparat, der wie ein Diskus geformt war, mehrmals in enger werdenden Spiralen den Raumhafen.
    An einigen Stellen blieb der Diskus bewegungslos in der Luft stehen, und Sandal fragte: »Warum landen sie nicht?«
    Thamar sagte: »Sie sind mißtrauisch und sehr vorsichtig. Sie glauben vielleicht, daß die Purpurnen noch da sind, obwohl sie so gut wie wir wissen, daß das Schiff schon vor Stunden gestartet ist.«
    Sandal sagte verächtlich: »Ein solch mächtiger Krieger oder seine Männer dürfen nicht feige sein. Oder sind sie es doch, Thamar?«
    In der kleinen Siedlung herrschte Schweigen bei feuchter Hitze.
    Die ›Schüler‹ lernten die Texte und die Bildunterschriften, die sie mühsam in ihre Hefte gezeichnet und geschrieben hatten. Der Raumhafen war verödet und bot sich den zwei Männern als eine weiße, flirrende Platte dar. Sie schwiegen und bewegten nur die Augen und die Köpfe, um den Flug der Jet zu verfolgen. Sandal war mehr als gespannt, wie die Männer des großen Kriegers aussehen würden. Unsterblich! Pah! Nichts und niemand war unsterblich, und kaum jemand war stärker als er.
    »Sie kommen«, sagte Thamar.
    Die Jet schwebte jetzt fünf Meter über dem Boden quer über den Beton des Raumhafens. Sie kam direkt auf die Männer zu, und Thamar bückte sich, um den Sender abzuschalten. Der Flugkörper wurde größer, und fauchend fuhren die Landebeine aus der Unterseite hervor. Kurz vor der endgültigen Landung vollführte der Diskus noch ein kleines Manöver und blieb dann in der Nähe der Rasenflächen im Schatten eines Baumes stehen.
    »Dort oben?« fragte Sandal und deutete auf die transparente Kugel, die von einem seltsam flimmernden Hauch umgeben war. Er erkannte die Silhouetten der drei Männer, die sich scharf

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