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Bride 02 - Tempel Der Liebe

Bride 02 - Tempel Der Liebe

Titel: Bride 02 - Tempel Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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PROLOG
     
    Shropshire, England,
    Dezember 1832
     
    Sie hatte nicht erwartet, dass es so kalt sein würde. Troth Montgomery zitterte, als sie aus der klapprigen Mietkutsche ausstieg. Sie zog den Mantel noch fester um sich und versuchte sich vor dem bitterkalten Dezemberwind zu schützen. Ihr ganzes Leben hatte sie in den Tropen verbracht und war daher nicht auf die beißende Kälte eingestellt.
    Sie hatte das Ende der langen Reise herbeigesehnt. Aber der Gedanke, nun all diesen Fremden zu begegnen, jagte ihr Angst ein. Um ein wenig Zeit zu schinden, begann sie ein Gespräch mit dem Fahrer. »Sind wir hier wirklich in Warfield Park? Es sieht anders aus, als ich erwartet habe.«
    Er hustete in die behandschuhte Hand. »Ja, ja, das ist Warfield Park.« Er hob ihre Tasche aus der Kutsche und stellte sie neben ihr in der Einfahrt ab. Dann ließ er die Pferde wenden, umso rasch wie möglich nach Shrewsbury zurückzufahren.
    Während die Kutsche an ihr vorbeirauschte, sah sie kurz ihr Spiegelbild im Fenster. Unter dem Mantel trug sie ein schlichtes marineblaues Kleid - es war das respektabelste und am meisten >englisch< aussehende Kleidungsstück, das sie besaß. Dennoch fand sie ihr Spiegelbild hoffnungslos hässlich. Das schwarze Haar und die schrägen Augen wirkten so fremdartig.
    Aber jetzt gab es kein Zurück mehr. Sie nahm ihre Tasche und erklomm langsam die Stufen des weitläufigen Gebäudes. Vielleicht sahen die grauen Steine im Sommer warm und freundlich aus. Im winterlichen Dämmerlicht machte Warfield allerdings keinen sehr anheimelnden Eindruck. Sie gehörte nicht hierher - sie gehörte nirgendwo-hin.
    Sie erschauerte wieder, aber diesmal lag es nicht am eisigen Wind. Die Besitzer dieses Hauses würden sich nicht über die Nachrichten freuen, die sie zu überbringen hatte. Aber sie hoffte, wenigstens hier übernachten zu dürfen. Das waren sie Kyle schuldig.
    Nun stand sie vor der Tür. Ein riesiger Türklopfer in Form eines Adlerkopfes war daran befestigt. Sie klopfte laut an. Nachdem sie eine Weile gewartet hatte, wurde die Tür von einem Diener in Livree geöffnet. Missbilligend zog er die Augenbrauen hoch, als er sah, dass eine Fremde vor der Tür stand. »Der Dienstboteneingang befindet sich auf der anderen Seite des Hauses.«
    Stolz hob sie den Kopf. »Ich möchte Lord Grahame sprechen. Sein Bruder schickt mich«, sagte sie eisig mit schottischem Akzent.
    Widerwillig gewährte der Diener ihr Zutritt. »Haben Sie eine Karte?«
    »Nein, ich habe keine Karte. Ich habe eine lange Reise hinter mir.«
    Offensichtlich wollte der Diener sie am liebsten hinauswerfen, aber er traute sich nicht so recht. »Lord Grahame und seine Frau essen gerade zu Abend. Sie werden hier warten müssen, bis sie fertig sind. Wen soll ich Seiner Lordschaft melden?«
    Vor Kälte fühlten sich ihre Lippen ganz taub an. Es fiel ihr schwer, den Namen auszusprechen, der ihr nicht wirklich zu gehören schien. »Sagen Sie, Lady Maxwell sei eingetroffen. Die Frau von Lord Grahames Bruder.«
    Der Diener riss die Augen auf. »Ich werde Sie sogleich melden.«
    Während der Diener davoneilte, zog Troth den Mantel noch fester um sich und ging in der ungeheizten Vorhalle auf und ab. Ihr war ganz schlecht vor Aufregung. Würde man sie am Ende auspeitschen lassen? Es hieß doch, dass die Überbringer schlechter Nachrichten bestraft wurden.
    Gern wäre sie trotz der eisigen Kälte aus dem Haus gerannt, aber sie hatte die raue Stimme noch immer im Ohr. »Sag es meiner Familie, Mei-Lian. Sie müssen von meinem Tod erfahren.« Kyle Renbourne, der zehnte Graf Maxwell, hatte sie wohl recht gern gehabt. Aber sie hatte keinerlei Zweifel, dass sein Geist sie verfolgen würde, wenn sie seinem letzten Wunsch nicht nachkam.
    Sie wappnete sich innerlich und zog die Handschuhe aus, damit Kyles Siegelring zu sehen war. Dieser Ring war der einzige Beweis dafür, dass sie die Wahrheit sprach.
    Sie hörte Schritte hinter sich und dann eine Stimme, die ihr auf geisterhafte Art bekannt vorkam. »Lady Maxwell?«
    Sie drehte sich um und sah, dass ein Mann und eine Frau die Vorhalle betreten hatten. Die Frau war so zierlich wie eine Chinesin. Allerdings war ihr Haar silbrig blond und selbst im Land der fremden Teufel schien es etwas Besonderes zu sein. Die Frau erwiderte Troths Blick. Ihr Gesichtsausdruck glich dem einer neugierigen Katze. Es lag keinerlei Feindseligkeit darin.
    Wieder sprach der Mann: »Lady Maxwell?«
    Troth wandte ihren Blick von der Frau ab und sah

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