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Silberband 057 - Das heimliche Imperium

Titel: Silberband 057 - Das heimliche Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mehrfach auf. Er hörte das Zischen von Energieschüssen und eilte zum Loch in der Schiffswand.
    »Sie greifen wieder an«, sagte er und wandte sich um. »Milo, wir können wieder hoffen.«
    Der Freund lag auf dem Boden vor dem Shift. Ein Energiestrahl hatte ihn durchbohrt. Wollan sah noch, daß ein Blitz von der Decke herabzuckte und in den Shift schlug. Dann stand er mitten im Feuer. Der Flugpanzer explodierte.
    Potschyben meldete sich über Funk bei den Unterkommandanten. Er befahl den sofortigen Rückzug und untersagte jede weitere Angriffsaktion. Einer der Helfer teilte ihm beruhigend mit, daß sich alle Siedler zurückgezogen hätten, nachdem ein kurzer Zwischenangriff völlig erfolglos verlaufen war.
    Der Rüstmeister schwieg. Er unterdrückte den Wunsch, die Männer zu tadeln.
    Die Sonne ging jetzt im Westen unter. Der Himmel färbte sich rot, als sei er mit Blut übergossen. Potschyben ließ seine neukonstruierte Waffe in viertausend Meter Höhe über der Küste zurück und landete.
    Ana kam sofort zu ihm, um ihm mitzuteilen, was mit dem Shift ihres Vaters geschehen war. Sie hatten die Explosion gesehen, die ein noch größeres Loch in die Schiffswandung gerissen hatte. Inzwischen war die Öffnung von der Besatzung jedoch wieder geschlossen worden.
    Potschyben konnte darüber hinaus auch noch feststellen, daß die unbekannte Besatzung des Pilzraumschiffes auch andere Schäden behoben hatte. Risse und Löcher am unteren Ende des Stammes waren abgedichtet worden.
    Nach und nach kamen die Unterkommandanten. Er teilte ihnen mit, was er plante. Die Männer waren begeistert.
    Der Rüstmeister versuchte, ihre Freude zu dämpfen.
    »Wir haben keinen Grund, allzu optimistisch zu sein«, sagte er. »Wir müssen damit rechnen, daß auch dieser Angriff fehlschlägt. Am liebsten wäre es mir, wenn wir ein Täuschungsmanöver einleiten könnten, aber dazu benötige ich die letzten Gleiter.«
    Wiederum stimmten die Männer zu.
    »Dann sollen sich alle Männer und Frauen weiter zurückziehen«, schloß der Oberstleutnant seine Anweisungen. »Wenn die Bombe zündet, ist die Wirkung kilometerweit zu spüren. Je weiter wir dann vom Pilz entfernt sind, desto besser ist das.«
    Eine halbe Stunde später lief die Aktion an.
    Potschyben hatte eigenhändig alle noch flugfähigen Gleiter programmiert und synchron geschaltet. Er konnte sie ebenso lenken und ihre Bordwaffen ebenso über Funk auslösen, wie er auch seine primitive Bombe ganz nach seinen Wünschen steuern konnte.
    Zusammen mit Sal Almong, der nicht von seiner Seite weichen wollte, stand er auf einem Hügel an der Küste. Der Gleiter parkte neben ihnen. Er war startbereit. Ein scharfer Wind wehte von Osten her.
    Die Meldungen der Unterkommandanten liefen ein. Die Siedler hatten sich bis in die Berge im Westen und in die Wälder im Norden und Süden zurückgezogen.
    Potschyben führte Almong zum Gleiter. Die beiden Männer stiegen ein. Der Rüstmeister schaltete die Funkgeräte ein und gab die ersten Steuerimpulse. Die Kampfgleiter erhoben sich und flogen mit scharfer Beschleunigung auf den Pilz zu. Ihre Bordwaffen blitzten in schneller Folge auf. Pausenlos schlugen die Energiestrahlen in den Stamm des Pilzes. Das Metall begann zu glühen. An mehreren Stellen entstanden Risse.
    Hoch über ihnen bewegte sich die Bombe. Sie flog auf das Raumschiff zu. Potschyben trocknete sich mit einem Tuch die schweißnasse Stirn ab. Jetzt mußte die Entscheidung fallen. Nach seinen Berechnungen besaß das umfunktionierte Triebwerk eine Sprengkraft von annähernd 100.000 Tonnen TNT. Diese Explosivkraft mußte ausreichen, um das Schiff zu zerstören.
    Sal Almong schrie auf. Er deutete nach vorn.
    Unter dem Pilzdach blitzte es unaufhörlich auf. Gleißende Energiestrahlen schlugen in das bizarre Gebilde. Potschyben stockte der Atem. Er erwartete, daß seine Bombe explodieren würde – doch er wurde enttäuscht. Die Trümmer stürzten aufglühend ab, ohne die erwartete Wirkung zu erzielen.
    »Tracs«, stöhnte Sal Almong. »Sieh doch – der Pilz weint!«
    Potschyben schwieg. Er wußte, daß die letzte Chance verspielt war.
    »Der Pilz weint«, wiederholte Almong. »Er weint rote Tränen.«
    Aus den Öffnungen an der Unterseite des Pilzdaches quollen zahlreiche Objekte heraus. Sie sahen in der Tat wie rote Tränen aus. Sie schienen schwerelos zu sein. Nachdem sie aus den flamingoroten Augen herausgefallen waren, glitten sie seitwärts weg, so sanft und ruhig, als bewegten sie sich auf

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