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Silberband 058 - Die Gelben Eroberer

Titel: Silberband 058 - Die Gelben Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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graue Rauchsäule kräuselte sich in der heißen Luft langsam aufwärts; sie kam aus dem schwarzen Loch in der Mitte der schrägen Trichterwände.
    »Immer wieder fliegen diese Saurier dort hinüber«, sagte Sandal. »Das hat etwas zu bedeuten!«
    Er ahnte es: Dort auf der Insel fütterte man die Flugsaurier. Dafür sorgten sie für die Bewachung des Meeres. Die Fauna innerhalb dieses Dschungelstreifens wäre von zehn oder zwanzig Echsen binnen einiger Wochen restlos ausgerottet worden. Aber was bedeuteten diese Vulkane? Sandal ging näher heran.
    Er untersuchte den Sand und die gelblichgrünen Ausscheidungen, die im Laufe langer Jahre ausgesickert waren. Er brauchte nicht lange zu suchen, dann sah er die Tatzenabdrücke einiger Saurier.
    Er versuchte, ihre Bewegungen zu rekonstruieren.
    »Sie landen hier, ihr Gang ist unsicher … dann drehen sie sich, bis ihr Hinterteil über dem Trichter ist. So verharren sie lange Zeit!« sagte er.
    Die entsprechenden Spuren waren besonders tief und deutlich ausgeprägt.
    Eine starke Hitzewelle schlug Sandal ins Gesicht, als er an den Rand des Trichters kam und sich hinüberbeugte. Er sah nur glatte Sandwände und streifenförmige Aschespuren.
    Sandal nickte, ging zurück zwischen die Felsen, sah hinüber zum schweigenden Dschungel, der nur von kleinen Tieren und Vögeln bevölkert zu sein schien, dann suchte er eine kleine, schattige Höhle. Er nahm den Bogen von der Schulter, legte ihn schußbereit neben sich, tat den Köcher dazu und legte den Kopf auf die Unterarme.
    Sandal Tolk wartete.
    Er wartete vier oder mehr Stunden, dann hörte er über sich das bekannte Rauschen riesiger Schwingen. Einer der Saurier kam herunter, der Himmel verfinsterte sich. Sandal schob sich vorsichtig, schnell und lautlos weiter in die Deckung hinein.
    Das Tier taumelte und torkelte, drehte sich mehrmals unkonzentriert und bewegte sich mit eingefalteten Schwingen rückwärts auf den kleinen Vulkanschlot zu.
    Dann ringelte es den langen Schwanz zu einem Fragezeichen hoch und versank ächzend bis zur Hälfte des Körpers im heißen Dampf und Rauch des kleinen Vulkans.
    »Ich kann es kaum glauben«, flüsterte Sandal.
    Er überlegte rasend schnell. Der Bauch dieses Wesens war geschwollen und dick; es war hochträchtig. Da es sich aber um eine Echse handelte, bedeutete dies, daß ein Ei im Bauch des Saurierweibchens heranreifte. Ein Riesenei, größer als Sandal.
    »Das Weibchen setzt das Ei also der Hitze aus. Das beschleunigt den Brutvorgang«, überlegte Sandal.
    Er beobachtete das Tier mit größter Aufmerksamkeit. Es hatte die Augen geschlossen und bewegte den langen Hals auf und ab. Es war abgestumpft und irgendwie nur halb bei Bewußtsein, jedenfalls spürte es den Felsen nicht, den Sandal einige Minuten später auf die lange, reptilienhafte Schnauze schleuderte.
    Sandal erinnerte sich an die Haltung der Hühner, die er in den Ställen von Burg Crater beobachtet hatte. Es schien das Ende des Brutvorganges herangekommen zu sein; die Lederhaut des riesigen Eies wurde geschmeidig gemacht, um besser den Körper verlassen zu können. Also würde hier bald ein Junges schlüpfen, sicherlich ein Nestflüchter, der nach kurzer Zeit schon rennen und fliegen konnte.
    Nestschlüpfer würden sehr schnell Nahrung brauchen, denn kein organisches Dottereiweiß hielt diese mörderische Hitze aus dem Planeteninnern aus.
    »Ich warte weiter«, entschied Sandal.
    Er brauchte nur an seine Rache zu denken, und unter diesem Gesichtspunkt ließen sich alle Strapazen ertragen. Aber Sandal war klug genug, zu wissen, daß er sich in kleinen Schritten seinem Ziel entgegenkämpfte, daß er das Ziel nicht genau kannte – nun: Es hatte sich nicht verändert.
    Der König des Schwarms.
    Aber wo fand er ihn, den er zwingen mußte, den Angriff auf die Sterne abzubrechen? Wo sollte er ihn suchen? Dort in der Kuppel? Vielleicht.
    Aber ebensogut konnte diese Kuppel nur eine weitere aufregende und von tödlichen Gefahren erfüllte Etappe auf seinem langen Weg sein.
    »Dieses Bauchbrüter-Weibchen wird unruhiger und unruhiger … der Zeitpunkt kommt näher«, meinte Sandal.
    Er hoffte, daß Tahonka-No und das Thoen nicht nach ihm suchten, denn es wurde bereits langsam Abend. Eine halbe Stunde verging in qualvoller Ereignislosigkeit.
    Dann kletterte das Tier mit geschlossenen Augen aus dem Loch heraus, watschelte tolpatschig direkt unterhalb Sandals Versteck vorbei, und diesmal konnte Sandal genau die Kämme, Hornleisten, die

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