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Silberband 058 - Die Gelben Eroberer

Titel: Silberband 058 - Die Gelben Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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merkten ferner, daß sich die schiefe Ebene mehr und mehr neigte und schließlich fast waagerecht lag.
    Ein unheimlich schabendes, knisterndes Geräusch ertönte – das Tier spreizte die Flugarme, torkelte hin und her und schwang dann die Flügel. Bei jedem der vier oder fünf Flügelschläge schwankte der Schwanz auf und ab, berührte den Boden.
    Fünf riesige Sätze wurden durchgeführt – riesig für die beiden Männer.
    »Sieh dort hinüber!« sagte Tahonka-No leise.
    Sandal blickte in die Richtung der Felsen und sah, wie das Thoen sich aus dem Sandhügel ausgrub. Es rief: »To-en, toen!« und entfaltete die durchsichtigen Flügel. Aus dem Sandhaufen folgten in einer Reihe kleine Wesen, die gut handgroß waren … kleine Thoen!
    »Nachwuchs!« sagte Sandal lakonisch. »Das Thoen verläßt uns!«
    »Es fliegt zurück in seine Heimat – vermutlich hat es hier seine Jungen ausgegraben und führt sie zurück.«
    Das Thoen flog nach Norden davon, und die insgesamt elf kleinen Bälle bildeten eine Perlenkette, deren Flügel im Sonnenlicht aufglitzerten. Hatte sie mit dem Thoen zusammen auch das Glück verlassen?
    Eine mächtige, konvulsivische Zuckung ging durch den Körper der Echse.
    Tahonka wandte sich fragend an Sandal: »Wirft sie jetzt das Ei aus?«
    »Wahrscheinlich.«
    Sie lagen auf meterdicken Hornschichten, zwischen denen die pyramidenähnlichen Fortsätze der Knochenleisten herausragten. Wieder bewegte sich das Tier; die Haut schob sich zusammen, einzelne Schuppen glitten laut knarrend übereinander, als ob sich eine Schlange fortbewegen würde. Das Thoen und seine Nachkommen verschwanden hinter den Bäumen des Dschungels.
    Ein langgezogenes Stöhnen durchfuhr den gesamten Körper, an dem sich die Männer festklammerten. Sandal sah sich langsam um und beobachtete, wie sich die einzelnen Teile des Panzers aus mächtigen Schuppen zusammenschoben und wieder teilten. Er und Tahonka-No saßen auf einer einzelnen, großen Knochen-Hornplatte, wie auf einem Floß auf den Wellen. Sie waren sicher, und die Seile, die sie hielten, besaßen nach allen Seiten genügend Spielraum. Auch der Proviant und die Ausrüstung, in die Hängematten eingeschnürt, waren sicher vertäut.
    »Wir müssen noch etwa eine Stunde warten!« meinte der Mann von Exota Alpha. »Dann ist das Junge flügge.«
    »Dein Plan ist wahnwitzig. Aber ich sehe jetzt, daß wir doch einige Chancen haben, zu überleben«, meinte der Knöcherne.
    Sie lehnten sich zurück und warteten. Die energetischen Waffen ruhten gesichert in den Taschen, und das Fieber der Erwartung erfüllte die beiden Freunde.
    Sandals Ziel war der oberste Punkt der hierarchischen Pyramide des Schwarms. Und Tahonka-Nos Beschäftigung würde darin bestehen, Sandal auf seinem Weg zu begleiten. Als der Knöcherne dies dachte, senkte er den Kopf und verbarg sein Gesicht in den Händen.
    Unmerklich verstrich in der trägen Nachmittagsluft die Zeit. Die Minuten schienen aus zähem, tröpfelndem Baumharz zu bestehen und in ihren Bewegungen einzuschlafen. Das Tier lag wie tot da, nur in Zehnminutenabständen lief ein langgezogenes Stöhnen durch den Körper, gefolgt von kurzen Zuckungen. Die Männer schwitzten, und die Myriaden von Insekten, die zwischen den Hornschichten zu leben schienen, stürzten sich auf sie. Dann hörten sie irgendwo unter sich das quiekende Geräusch des Jungen.
    »Es geht los!« mutmaßte der Knöcherne.
    Das Junge schien einen Anlauf zu nehmen, überflog zweimal den Rücken der Echse, und jetzt kam wieder Leben in das Riesentier. Es richtete sich auf und ging schwerfällig hinüber zum Dschungelrand. Dann nahm es einen Anlauf und stapfte hinunter zum See, schlug mit den riesigen, durch ungeheuer lange Knochen verstrebten Lederschwingen und erhob sich in die Luft, ein häßliches Krächzen ausstoßend.
    »Beim Gelben Götzen! Wir fliegen!« sagte Tahonka-No erschüttert.
    Sein Bewußtsein wehrte sich gegen die Erkenntnis, daß sie den Boden verlassen hatten und noch immer lebten. Das Tier berührte mehrmals das Wasser. Riesige Schauer von Wassertropfen und ein Sturzbach, der zwischen den Hornplatten versickerte und Millionen Schmeißfliegen mit sich riß, waren die unmittelbaren Folgen.
    »Ich habe es gewußt, mein Freund«, sagte Sandal. »Es war riskant, aber es ging so vonstatten, wie wir es uns vorgestellt hatten.«
    Tahonka-No berichtigte grollend: »Wie du es dir vorgestellt hast, Partner!«
    Während das Untier schneller und schneller wurde, während die

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