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Silberband 058 - Die Gelben Eroberer

Titel: Silberband 058 - Die Gelben Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Duellkampflokale, Sensitivkinos und dazwischen immer wieder Etablissements mit der Inschrift ›Realsex‹, worunter ich mir allerdings nichts vorzustellen vermochte.
    Als ich unseren Führer um eine Erklärung bat, lachte er glucksend und meinte:
    »In Luriageen lebt man offenbar noch in der Vergangenheit, werter Toorqual. ›Realsex‹ bedeutet, daß man dort durch die Droge Indrumae ins geistige Vorartenstadium zurückversetzt wird und emotionell an einem Laichfest teilnimmt, wie es unsere amphibischen Vorfahren veranstaltet haben sollen.«
    Beinahe hätte ich gefragt, wie diese amphibischen Vorfahren ausgesehen hätten. Ich konnte die Frage gerade noch zurückhalten.
    Chlong Edzulbag führte uns durch das Gewimmel in ein großes Lokal, in dem Redmaremänner zu höllischer Musik Tänze aufführten.
    Wir passierten einen Kulissenraum und gelangten zu einem versteckten Lift.
    Edzulbag sah sich aufmerksam um, bevor er die getarnte Lifttür öffnete und uns in die Kabine bat. Zwei Minuten lang ging es abwärts, dann betraten wir einen Flur und gelangten in ein Etablissement aus bunt beleuchteten Grotten. Leise Trommelklänge ertönten, maskierte Redmarer huschten hin und her. Einer flüsterte mit unserem Führer, dann brachte er uns in eine blaugraue Grotte. Zahlreiche unmaskierte Redmarer hockten auf weichen Polstern; sie trugen Atemgeräte, die an bunten Plastikflaschen befestigt waren.
    Edzulbag zog uns zu fünf freien Geräten und bat uns, Platz zu nehmen.
    »Hier bieten sie etwas ganz Besonderes«, erläuterte er. »Ich denke, wir nehmen zuerst einen Schtolpase-Rausch und danach ein Szugrass-Kaleidoskop. Das kostet für jeden zweihundertsechzig Poltrö.«
    »Zweihundertsechzig Poltrö?« fragte Dalaimoc. »Das ist ja ein halbes Vermögen.«
    Edzulbag musterte den Albino, der in seiner Maske natürlich kein Albino mehr war.
    »Sie dürfen nicht vergessen, daß es den Besitzer eine Menge Geld kostet, die Beamten der Glücksgaspolizei zu bestechen und viele Warner zu bezahlen.«
    »Polizei!« Captain Rorvic stöhnte unterdrückt. »Das hätte uns gerade noch gefehlt!«
    Ich grinste schadenfroh. Wir entrichteten unseren Obolus, dann ging Chlong Edzulbag weg, um das Nötige zu veranlassen, wie er sich ausdrückte.
    Meine Schadenfreude schwand allerdings, als Batriaschwili beschwörend flüsterte:
    »Auf keinen Fall dürfen wir irgendwelches Glücksgas inhalieren. Vergessen Sie nicht, daß unser Metabolismus sich von dem der Redmarer unterscheidet. Wer weiß, was geschieht, wenn wir ihre Rauschgase einatmen.«
    »Wahrscheinlich schrumpft Captain Hainus eingetrocknetes Gehirn noch mehr zusammen«, meinte Dalaimoc. »Dennoch …«
    Ein schrilles Pfeifen unterbrach ihn. Maskierte Redmarer stürzten in unsere Grotte, rissen den Süchtigen die Atemmasken von den Gesichtern und führten sie hinaus.
    »Nichts wie weg!« sagte Rorvic und sprang auf. »Das Bestechungssystem hat offenbar nicht funktioniert.«
    Zu spät!
    Maskierte und Süchtige wurden in die Grotte zurückgedrängt. Ihnen folgten Uniformierte. Megaphone quäkten Befehle. Innerhalb weniger Minuten waren wir abtransportiert und wurden auf die Ladepritsche eines Räderfahrzeuges gedrängt. Dann ging es in rascher Fahrt durch unterirdische Tunnels und über freihängende Straßenbrücken zu einem großen grauen Gebäudekomplex. Zusammen mit Hunderten von Redmarern drängte man uns in einen Innenhof.
    »Da haben Sie uns in eine schöne Lage gebracht, Captain Hainu«, sagte Rorvic. »Terranische Einsatzgruppe gerät auf einem fremden Planeten in eine Razzia gegen Rauschmittelsüchtige! Ich weiß gar nicht, wie ich das im Einsatzbericht formulieren soll.«
    »Woher sollte ich ahnen, daß ein Angestellter des Ministeriums für Energieversorgung uns in eine Rauschgashöhle führt!« protestierte ich.
    »Natürlich, woher schon!« Der Hohn des Albinos war ätzend. »Achtung! Man holt die Süchtigen gruppenweise ab. Wir müssen zusammenbleiben. Bei der ersten Gelegenheit machen wir uns unsichtbar und verschwinden!«
    Uniformierte sonderten Gruppen zu jeweils zwanzig Personen ab und führten sie durch Türen in das Hauptgebäude. Es gelang uns, gleichzeitig bei der übernächsten Gruppe mitzukommen. Wir wurden in einen Saal mit gekachelten Wänden geführt. Redmarer in roten Kitteln nahmen mit Hilfe von Geräten Untersuchungen vor.
    Wir stellten uns gehorsam in die Reihe, dann gab Dalaimoc uns ein Zeichen, und wir schalteten unsere Mikro-Deflektoren ein. Da wir keine

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