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Silberband 058 - Die Gelben Eroberer

Titel: Silberband 058 - Die Gelben Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Mitternachtssonne endlich verlassen hatten und in geringer Höhe über die ›normalen‹ Regionen des Nordkontinents flogen.
    Noch trugen wir unsere Kampfanzüge und Deflektoren, denn wir konnten uns schlecht zu Fuß von einem Kontinent zum anderen durchschlagen und wollten auch nicht gesehen werden. Da wir uns schnell bewegten und besiedelte Gebiete mieden, wurden wir nicht geortet. Allerdings wagten wir nicht, in der dünnen Hochatmosphäre zu fliegen, und dicht über dem Boden durften wir keine allzu große Geschwindigkeit entwickeln. Deshalb brauchten wir anderthalb Tage bis zur Hauptstadt des Südblocks, Sahkorim.
    Sahkorim, das wußten wir aus den abgefangenen Radio- und Televisionssendungen, war nach der Dynastie der Sahkor-Könige benannt worden, die früher einen großen Teil des Südkontinents beherrscht hatten. Derzeit regierte allerdings eine demokratisch gewählte Regierung, und der amtierende Sahkor erfüllte nur Repräsentationspflichten. Die Regierungsform des Südblocks war, wie Dalaimoc erklärte, ausschlaggebend für die Wahl unseres neuen Betätigungsfeldes gewesen, denn wie alle im Solsystem Geborenen verabscheute auch der Albino diktatorische Staatsformen.
    Sahkorim entpuppte sich als recht moderne Stadt – im Sinne einer präkosmischen Zivilisation. Sie lag an einer großen halbkreisförmigen Bucht, die von mehreren großen Inseln vortrefflich gegen Stürme und gegnerische Angriffe abgeriegelt wurde. Ständig kreisten Patrouillenflugzeuge über der Bucht, U-Boote, Raketenkreuzer und kleine Schnellboote pflügten durch die See. An den Kais lagen riesige Unterseefrachter. Es herrschte eine emsige Geschäftigkeit. Große Mengen von Gütern wurden umgeschlagen und von unterirdischen Magnetschienentransportern ins Hinterland gebracht.
    Wir landeten auf dem Dach eines Hochhauses und beobachteten etwa eine Stunde lang. Die Stadt Sahkorim mochte etwa viereinhalb Millionen Einwohner beherbergen und war in viele Wohn- und Geschäftsbezirke aufgeteilt. Es gab nur wenige echte Hochhäuser, und sie dienten ausschließlich als Bürogebäude. Ansonsten herrschten terrassenförmig gestaltete, kombinierte Wohn- und Geschäftsbauten vor. Die oberen Etagen waren als Wohnappartements gestaltet, die unteren als großzügig angelegte und künstlich beleuchtete Viertel mit Supermärkten, Handwerkerstraßen, Schulen, Kliniken und Unterhaltungsstätten.
    »Ich schlage vor, wir mischen uns unters Volk«, sagte Peltrow Batriaschwili. »Was wir brauchen, sind Informationen und Hinweise auf die geheimen Machthaber Redmares, und die können wir am besten erhalten, wenn wir die Gespräche der Stadtbewohner belauschen.«
    »Zum Beispiel in einer Gaststätte«, warf ich ein. »Da wir so lange von Konzentraten gelebt haben, täte uns eine richtige Mahlzeit bestimmt gut.«
    Dalaimoc Rorvic sah mich vorwurfsvoll an. »Sie hängen zu sehr an den leiblichen Genüssen dieser Welt, Hainu.«
    »Ausgerechnet Sie sagen mir das!« fuhr ich ihn an. »Wovon sind Sie denn so fett geworden, Captain Rorvic? Doch nicht durch Askese.«
    »Das gehört nicht hierher«, sagte Batriaschwili verweisend. »Immer müssen Sie Streit suchen, Captain Hainu.«
    »Ich …? Wer hat denn damit angefangen?«
    »Sie! Sie nehmen eine harmlose Bemerkung zum Anlaß für Ihre Sticheleien.«
    Ich kochte vor Wut. Das war die Höhe! Rorvic konnte sagen oder tun, was er wollte; ihn kritisierte niemand. Aber wenn ich es wagte, mich gegen eine kränkende Anspielung zu verteidigen, wurde ich sofort als streitsüchtig hingestellt.
    »Wir werden ein Versteck für unsere Kampfanzüge suchen«, bestimmte Dalaimoc, »dann gehen wir in die Stadt.«
    Wir fanden am nordwestlichen Stadtrand ein Wäldchen, hoben mit Desintegratoren eine drei Meter tiefe Grube aus und versteckten dort unsere Kampfanzüge und großen Ausrüstungsgegenstände. Danach besaßen wir nur noch die Mikro-Deflektoren siganesischer Herstellung und verschiedene Kleingeräte, die wir in Kleidungsstücken und unter der Biofolie verbargen. Nachdem wir die Grube zugeschüttet und getarnt hatten, gingen wir zu Fuß zur nächsten Magnetbahnstation.
    Mit unserem perfekt nachgemachten Südblock-Geld – bestehend aus verschiedenförmigen farbigen Scheiben – lösten wir Tickets bis zum Stadtzentrum von Sahkorim. Eine Viertelstunde später kam der Zug, ein aus zwölf Gliedsegmenten bestehendes Fahrzeug mit bequemen Kabinen, lautlos auf der Magnetschiene. Wir ließen uns in einem leeren Abteil nieder, und ich

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